frage zu zahnarzt-behandlung

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: frage zu zahnarzt-behandlung

hallo biggi, ich melde mich nach langer zeit wieder. paulina ist mittlerweile fast 3 und valentina 1 geworden, valentina wird natürlich noch gestillt, sie isst auch schön vom familientisch und ist ein fröhliches kind, so wie die große schwester. ich habe folgendes problem. ich musste schon in der schwangerschaft mir einen zahn entfernen lassen und habe es nach vorne verschoben wegen anästhesie. etc. nur ist es so weit, es tut höllisch weh und habe einen termin für morgen bekommen. der ZA meinte (vor über einem jahr) ich soll wieder kommen wenn das baby da ist, nach 4 st kann man wieder stillen (da ich anch bedarf stille habe ich es nicht gemacht; jetzt muss ich aber!). stimmt das so? ist etwas was ich noch beachten muss? lieben dank u vg ana

Mitglied inaktiv - 14.04.2010, 15:24



Antwort auf: frage zu zahnarzt-behandlung

Liebe ana, eine Zahnarztbehandlung, auch mit Betäubung usw., verlangt KEINE Stillpause (also auch nicht zwingend 4 Stunden...) und auch kein Verwerfen der Milch! Ich zitiere hierzu aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 7. Auflage 2006: "Lokalanästhetika: Erfahrungen. Lidocain (z.B. Xylocain®) geht selbst bei intravenöser Behandlung von Herzrhythmusstörungen nur in geringer Menge in die Muttermilch über (siehe Kapitel 4.6). Bei insgesamt 27 Patientinnen, die zur Sectio eine Epiduralanästhesie mit durchschnittlich 183 mg Limain und 82 mg Bupivacain erhalten hatten, wurden nach 2, 6 und 12 Stunden Lokalanästhetika und deren Metabolite im Serum und in der Milch nachgewiesen. Im Mittel fanden sich 860 µg/l Lidocain und 90 µg/l Bupivacain in der Milch sowie 140 µg/l des Metaboliten Pipecolylxylidid (PPX) (Ortega 1999). Die M/P-Quotienten betrugen 0,9, 0,4 und 1,3. Es sind nicht mehr als 1 bis höchstens 4 % der per os ohnehin kaum verfügbaren Wirkstoffe als relative Dosis für ein gestilltes Kind zu erwarten. Die beobachteten Kinder zeigten keine Auffälligkeiten. Bei der Applikation von 3,6 - 7,2 ml Lidocain 2 % ohne Adrenalinzusatz im Zusammenhang mit einer zahnärztlichen Therapie fanden sich für Lidocain und seinen Metaboliten Monoethylglycerinxylidid durchschnittlich nur 73,4 µg/l bzw. 66,1 µg/l in der Milch, toxische Wirkungen beim gestillten Kind wurden für unrealistisch gehalten (Giuliani 2001). Eine interpleurale Dauerinfusion von Bupivacain (z.B. Carbostesin®), 25 mg/Stunde, führte zu maximal 0,45 µg/ml in der Muttermilch. Im Serum des Säuglings war die Substanz nicht nachweisbar (Nachweisgrenze < 0,1 µg/ml). Toxische Symptome wurden nicht beobachtet (Übersicht in Spigset 1994). Zu Levobupivacain (Chirocain®), Mepivacain (z.B. Scandicain®), Procain und Ropivacain (Naropin®) liegen keine Daten zur Stillzeit vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass diese Substanzen und vor allem solche mit kurzer Halbwertszeit und hoher Plasmaeiweißbindung wie Articain (z.B. Ultracain®) nur sehr geringe Konzentrationen in der Milch erreichen. Der bei Lokalanästhesie übliche Adrenalinzusatz wirkt ohnehin einem Übergang in die Muttermilch entgegen. Prilocain (Xylonest®) wirkt in stärkerem Maße als die anderen Lokalanästhetika als Methämoglobinbildner. Systematische Untersuchungen zur Anwendung in der Stillzeit fehlen auch für die ausschließlich zur Lokaltherapie eingesetzten Substanzen Benzocain (z.B. Anaesthesin® Creme), Chlorethan (z.B. WariActiv® Aerosol), Oxybuprocain (z. B. Thilorbin® Augentropfen) und Tetracain (z.B. Acoin® Lösung), wobei hier nicht mit einer systemischen Resorption größerer Mengen zu rechnen ist. Empfehlung für die Praxis: Bei üblicher Anwendung (im Rahmen einer Zahnbehandlung oder anderer Eingriffe) können Lokalanästhetika in der Stillzeit verwendet werden; dies gilt auch für Kombinationen mit Adrenalin. Prilocain sollte gemieden werden, nach dennoch erfolgter Applikation ist jedoch keine Stillpause erforderlich." Sollten danach Medikamente nötig sein, gibt es auch genug Alternativen, die mit dem Stillen vereinbar sind. Am besten legst du Valentina noch kurz vor der Behandlung an, und schickst sie vielleicht mit einer ihr lieben Betreuungsperson auf einen längeren Spaziergang, dann sollte die Zeit reichen, bis du fertig bist. Und wenn du nach dem Eingriff viel Wasser trinkst, dann ist das auch hilfreich. Ich hoffe, ich konnte dich gleich beruhigen! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 14.04.2010



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vielen dank!! valentina ist in der zeit im kindergarten, insofern ist es kein problem, lg ana

Mitglied inaktiv - 14.04.2010, 16:14



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