Guten Morgen nochmals!
Meine Kleine hat wohl Halsschmerzen - jedenfalls ist der Rachen geroetet, also eine leichte Entzuendung. Der KiA sagt, ich soll bei Bedarf Schmerzmittel geben und dann abwarten.
Problem: Sie geht natuerlich ungern an die Brust, denke, sie hat Angst vor dem Schmerz. Aber ich kann sie ja auch nicht alle 3-4 Stunden mit Paracetamol/Nurofen behandeln... Im Moment sieht es so aus, dass die eine Brust z.T. trinkt, sich dann losmacht, die (andere) Brustwarze wieder in den Mund nimmt, vorsichtig saugt und dann abbricht. Dabei habe ich aber das Gefuehl, dass sie doch Hunger hat, da sie nicht zufrieden ist.
Je oefter ich anbiete, umso frustrierter erscheint sie mir. Habe nun Angst, dass sie irgendwann ganz verweigert und lieber verhungert. Ach ja, sie ist gross und schwer (20 Wochen, 65 cm, 6,9 kg).
Haben Sie noch eine Idee?
Mitglied inaktiv - 01.04.2009, 07:49
Antwort auf:
Baby trinkt wenig - die Dritte
Liebe KaGro,
Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken.
Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu `bündeln". Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein `CA aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
o im Umhergehen stillen,
o in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
o im Halbdunkeln stillen,
o im Halbschlaf stillen,
o das Baby mit der Brust spielen lassen,
o unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
o alle künstlichen Sauger vermeiden,
o das Baby massieren,
o viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
o und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 01.04.2009