Baby 8 Monate Tag und Nacht dauerstillen

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Baby 8 Monate Tag und Nacht dauerstillen

Hallo, hoffentlich kann mir jemand helfen. Mein Sohn 8 Monate alt. Er war noch nie ein guter Beikost esser auch Wasser oder Tee mag er überhaupt nicht. Seit 4 Monaten muss ich jetzt nachts schon dauerstillen. Und seit 1 Woche isst er überhaupt keine Beikost mehr und will somit Tag und Nacht in einem Rhythmus von einer Std gestillt werden. Was mir sehr zu schaffen macht. 1. habe ich gar nicht mehr soviel Milch und 2. Ist mein Kreislauf total im Keller. Ich weiß nicht wie ich dies ändern kann? Zudem habe ich auch Angst ob mein Kind irgend einen Mangel haben könnte dadurch. Er ist sonst eigentlich ein sehr fröhliches Kind, dass viel getragen werden möchte. Ich hab jetzt bestimmt die Hälfte an Details vergessen, aber mit Kind am Arm geht das schreiben schlecht. Vielen Dank für die Antworten

von Bettinchen24 am 24.05.2017, 12:17



Antwort auf: Baby 8 Monate Tag und Nacht dauerstillen

Liebe Bettinchen24, Ich hoffen wir können dir helfen! Es gibt viele Babys, die mit acht Monaten noch nicht wild auf Beikost sind, das Risiko für Mangelernährung ist dabei nicht es sehr hoch. Und ein voller Magen ist im Übrigen keine Garantie für ruhige Nächte. Es ist also nicht gesagt, dass er besser schläft, wenn er abends mehr Brei essen würde. Es hat vermutlich andere Gründe, warum er so unruhig schläft. In diesem Alter verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt! Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. Die unruhigen Tage und Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. Vielleicht helfen diese Tipps: • nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... • Vielleicht findest einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. • Eine Möglichkeit für die Nacht ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. • Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch dein Kind wird älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken und auch zu einem ruhigen Gespräch und Nähe mit deinem Mann. Vergiss dich selbst nicht: Gönne dir etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. Wenn nichts davon dich anspricht, dann braucht es vielleicht eine stillfreie Zeit in der Nacht. Die Ansätze von Elizabeth Pantley, der Autorin von "Schlafen statt Schreien", könnten dir dann vielleicht helfen. Von ihr stammt auch eine Idee zur Einführung einer stillfreien Zeit in der Nacht. Hier fasse ich dir kurz zusammen, wie es geht: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird (sie verstehen es auch dann, wenn wir denken, sie seien noch viel zu klein um zu begreifen, was los ist!), und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die stillfreie Zeit allmählich länger, und du findest Schritt für Schritt mehr Ruhe in der Nacht. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm während der stillfreien Zeit einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du die stillfreie Zeit nicht zu lang ausdehnen solltest pro Nacht, oder vielleicht doch noch ein bisschen warten und durchhalten solltest. Die Autorin selbst meint, dass ca. 12-monatige noch recht jung für diese Form von Schlaftraining sind, somit ist dein Kleiner mit seinen 8 Monaten vielleicht auch noch nicht reif genug... Allerdings ist Pantleys Ansatz um Welten besser als jede Ferber-Methode, bei der ein Baby schreien lassen wird nach bestimmten Schemata bzw. Zeitintervallen. Und dabei allein gelassen wird. Solche Methoden sind schädlich, weil sie das Urvertrauen des Babys kaputt machen und dem Kind das Gefühl geben, dass sowieso niemand kommt, wenn es in Not ist. Dies ist übrigens der Grund, warum diese Trainings auch "funktionieren": Weil das Baby jede Hoffnung verliert... Und das ist sicher nicht das, was wir unseren Kleinen als Botschaft mit auf den Lebensweg geben wollen, oder? Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 24.05.2017



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Dauerstillen - Tag und Nacht - zufüttern?

Hallo, mein Sohn ist 18 Wochen alt (kam 16 Tage zu früh) und will eigentlich schon von Anfang an tagsüber alle 2 - 3 Stunden gestillt werden. Daran habe ich mich auch gewöhnt. :-) Seit ca 2 Wochen allerdings will er auch nachts alle 1,5 - 2 Stunden an die Brust (anders lässt er sich auch leider nicht beruhigen) und trinkt bzw. nuckelt dann te...


Dauerstillen in der Nacht- Hat er wirklich immer Hunger?

Liebe Frau Welter, mein Sohn ist jetzt 18 Wochen und wird voll gestillt. Seit der 14. Wochen haben wir nachts häufig Probleme mit dem Schlafen. Vorher haben wir ihn so gegen 19:00 ins Bett gelegt und er kam ein bis zweimal pro Nacht und hat teilweise sogar schon bis morgens um 5:00 Uhr durchgehalten. Seit der 14. Woche ist allerdings alles anders....


Dauerstillen Tag und Nacht

Hallo liebe Stillberaterinnen, mein Sohn Luis ist heute 22 Tage alt. Seitdem wir aus dem Krankenhaus entlassen wurden besteht mein Alltag eigentlich nurnoch darin Luis zu stillen. Ich weiß ja dass ich im Wochenbett bin und die Zeit ganz Luis und mir gehören sollte, aber ich würde einfach trotzdem gerne einmal in Ruhe etwas essen oder mich dusc...


Dauerstillen in der Nacht

Mein Sohn 8 Monate weint fast stündlich im Schlaf und ich kann nur an der Brust beruhigen. Er zahnt, fordert er deshalb die Brust so.ein? Zwei Zähnchen hat er schon.Er hat scheinbar starke Schmerzen die überwiegend Nachts kommen.Tagsüber bekommt er schon Mittags und Abendbrei. Die Brust zum einschlafen und kuscheln. Was kann ich machen??? Zäpfchen ...


Dauerstillen in der nacht

Hallo Unsere Tochter ist vier Tage alt und die letzten Nächte haben wir durch gemacht, ich konnte sie nicht von meiner Brust nehmen, sie hat manchmal getrunken aber oft einfach nur genuckelt. Was macht man denn da? Das ist doch nicht normal dass ein baby zwölf Stunden saugen möchte. Kuscheln will sie auch nicht, wandert direkt weiter und schmatzt....


Dauerstillen in der Nacht

Liebe Frau Welter, unsere kleine Tochter ist 5 1/2 Monate alt und meist eine gute Schläferin. Nachts wollte sie von Anfang an bis auf wenige Phasen nur 1x gestillt werden, hat auch schon öfter durchgeschlafen z.B. von 22-06 Uhr und dann nach dem Stillen wieder bis 09 Uhr. Generell ist es auch so, dass sie nachts, wenn sie wach wird, nicht weint,...


Dauerstillen in der Nacht?!

Liebes Team, meine Tochter ist vier Wochen alt und ich stille sie voll. Seit ca. zwei drei Tagen beginnt ab abends die Tortour, dass sie bis morgens dauergestillt werden möchte. Wir bekommen beide nachts überhaupt keinen Schlaf mehr, weil sofort, wenn sie die Brust verliert lauthals nach ihr verlangt. Für mich ist es körperlich sehr anstrengend, d...


Dauerstillen in der Nacht

Liebe Stillberaterinnen, vielen Dank erstmal für eure Tipps und Antworten hier! Ich habe eine Frage zum nächtlichen Stillen. Mein Sohn ist nun knappe 9 Monate alt. Sehr aktiv, krabbelt, steht und beginnt sich an den Möbeln entlang zu hangeln. Mit der Beikost klappt es inzwischen auch ganz passabel, sodass ich tagsüber nur noch zum Frühstück u...


Dauerstillen in der Nacht

Hallo, mein Sohn (8 Monate) ist momentan nachts sehr oft wach, quengelt und schreit - zum Teil richtig hysterisch. Er lässt sich nicht wirklich durch irgendwas beruhigen, außer wenn ich ihn anlege. In der letzten Nacht war das ca alle 40 Minuten der Fall, von 1.30 bis 2.30 war ich dann durchgehend wach er war von Anfang an eher ein „schlecht...


Dauerstillen in der Nacht

Guten Abend, Meine Zwillingsmädels sind nun fast 13 Monate und ich stille sie noch nach dem Aufwachen, manchmal mittags, abends vor dem schlafen und nachts. Während die eine tagsüber sehr gut isst und nachts 2-3x stillt (was für mich auch ok ist), isst die andere wie ein Vögelchen und stillt nachts meistens stündlich. Gefühlt hat sich für jede e...