Liebe Stillberatung-Team,
ich bin am Verzweifeln. Meine Tochter ist heute genau 6 Monate alt. Sie hatte starke Koliken in den ersten 3-4 Monaten, das war zwar schlimm, ist aber vorbei. Und immerhin hatten wir damals annähernd einen 4-Std-Rhythmus auch nachts und sie hat noch zur Beruhigung Schnuller und Fläschchen genommen. Nach 2 kleinen Erkältungen mit dollem Schnupfen (trank dannn fast immer nur eine Minute) jetzt im Februar und März nimmt sie nur noch die Brust und kommt nachts fast jede Stunde (nuckelt dann nur zur Beruhigung), manchmal sogar halbstündlich. Sie weint dann stark (kein Wimmern/Maunzen, das versuche ich auszusitzen) und ist durch Rumtragen allein einfach nicht zu beruhigen (mit Schnuller +Fläschchen keine Chance mehr!). Ich habe vor 3 Wochen begonnen mit dem Abstillen. Ich hatte wie gesagt zu diesem Zeitpunkt auch tagsüber keinen Rhythmus mehr (was vielleicht noch wichtig ist: sie hat noch nie (!!!) länger als 3-4 Minuten getrunken, auch anfangs nicht, habe da bereits hebammen drauf gucken lassen und die meinten nur, es gäbe halt solche etappentrinker, kann man nix machen...). Habe einfach begonnen mittags Karöttchen zu geben und vor 1 Woche Milchbrei. Das funktioniert auch gut, das Essen schmeckt ihr, sie nimmt schon etwa 20 Löffelchen, kein Bauchweh, normaler Stuhl...... Sie trinkt abends gut nach dem Brei, müßte also gut satt sein, sie kommt aber auch zu beginn der nacht bereits nach 1 Stunde wieder: WAS MACHE ICH FALSCH??? Muß ich mich tagsüber um mehr Rhythmus bemühen, damit der Stoffwechsel lernt länger Pausen zu machen? Aber länger als 3 Stunden geht sicher nicht, sie trinkt auch "ausgehungert" (wenn sie zum Beispiel im Januar mal 5 Stunden geschlafen hatte) nur max 4 minuten. Seit 5 Nächten ist sie jetzt zusätzlich zwischen 2 und 4 uhr gut gelaunt nachts wach und plappert ein Stündchen vor sich hin?????? WAS SOLL ICH TUN?? Ich muss peinlicherweise hinzufügen, daß ich selbst kinderärztin bin, sogar neonatologin. Aber ich weiss jetzt einfach nicht mehr weiter, organisch fehlt dem früchtchen sicher nix! Habt ihr einen Tip für mich? Vielen Dank schon mal! Liebe grüße, Katrin.
Mitglied inaktiv - 26.04.2011, 11:21
Antwort auf:
Abstillen und Durchschlafen
Liebe Katrin,
du machst gar nichts falsch, und es ist sicher auch nichts, was dir als Kinderärztin und Neonatologin peinlich sein müsste. (Aber die Erfahrung wird sicher vielen "deiner" Eltern von großem Vorteil sein...).
Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt, also ein Thema was eher neurologischer Natur ist.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Das geht bei vielen Hand in Hand mit dem ebenso starken Bedürfnis, die "Geborgenheit" und den "Schutz" an Mutters Brust, woraus sie die Kraft schöpfen, den Herausforderungen ihres kleinen Lebens die Stirn zu bieten :-)
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 26.04.2011
Antwort auf:
Abstillen und Durchschlafen
hallöchen,
habe jetzt schon sehr gute rückmeldungen zu dem buch:
https://www.amazon.de/Schlafen-statt-Schreien-Einschlafbuch-10-Schritte-Progamm/dp/3830435037/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1304325003&sr=8-1
gehört, kenne es aber selbst noch nicht... - eine mutter aus "meiner" pekip-gruppe hatte ein sehr ähnliches problem mit ihrer 9-monate alten tochter - dreiviertelstündiges aufwachen und trinken (brust) wollen... - nach der "anwendung" des schlafprogrammes (wo man das kind NICHT schreien lassen muss!) hat ihre tochter erstmals nach ca. zwei wochen "umstellung" (geändert werden anscheinend schritt für schritt kleinigkeiten) 4 stunden durchgeschlafen! angeblich muss man auch nicht das volle 10-schritte-programm "durchziehen", um schon erste erfolge verbuchen zu können!
vielleicht hilft dir auch die homepage www.safe-programm.de weiter, dort soll es auch die möglichkeit geben fragen zu stellen.
übrigens trinkt das baby meiner freundin auch seit beginn an nicht länger als 5 minuten. anscheinend gibt es solche und solche babies, meine ist eine "dauernucklerin", das baby der freundin dürfte sich halt die gleiche menge milch in sehr "ökonomischer" art und weise reinziehen ;-) solange die gewichtszunahme passt würd ich mir da keine sorgen machen!
wünsche dir viel glück und falls du es tatsächlich ausprobierst wär eine rückmeldung schön, wie es dir gegangen ist (meine tochter, fast 9 monate, wacht derzeit ca. alle 2-3 stunden nachts auf, von durchschlafen auch keine spur...)
liebe grüße,
sonja
Mitglied inaktiv - 02.05.2011, 10:41