Sehr geehrte Stillberaterinnen, ich bin momentan fertig mit den Nerven, vielleicht können Sie mir sagen, was in meinem Sohn (3 J.) vorgeht. Mein Sohn ist vor 11 Tagen 3 Jahre alt geworden, was auch gleichzeitig das Ende unserer Langzeitstillbeziehung war. Ich wollte eigentlich bereits an seinem 2. Geburtstag endgültig abstillen (wollte ich eigentlich eh nicht so ewig, aber er hat so danach verlangt). Vor einem Jahr war er dann so fix und fertig (obwohl ich rd. 4 Wochen angekündigt hatte, wenn die 2 Kerzen auf der Torte brennen, gibt es keine Milch mehr bei Mama), dass ich gesagt habe, OK – aber statt morgens und abends, gibt es nur noch morgens Milch bei Mama. Damit war er einverstanden und glücklich. Während des Jahres, habe ich ihn immer wieder daran erinnert, dass bald endgültig Schluss sein wird und in den letzten 4 Wochen vor seinem Geburtstag gab es dann einen „Countdown“ – was er stets immer nur mit einem Grinsen abgetan hat. An seinem Geburtstag habe ich dann ganz deutlich gesagt, dass es heute das allerletzte Mal ist und er sich von der Brust verabschieden soll, was er auch mit einem „Tschüss“ und einer Kusshand getan hat. Am nächsten Morgen schlüpfte er dann ganz selbstverständlich in mein Bett und wollte wieder andocken, was ich mit einem klaren „Nein – du hast dich gestern verabschiedet und wir haben abgemacht, dass es keine Milch mehr bei Mama gibt“ unterbunden habe. Ich wollte dann noch ein paar Minuten mit ihm kuscheln, aber er wurde regelrecht rabiat mir gegenüber (hartes Grapschen nach der Brust, Schreien etc.). Ich bin dann aufgestanden und habe begonnen, für die Familie Frühstück zu machen (ich muss dazu sagen, dass wir noch 6-jährige Zwillinge haben, die im Sommer eingeschult worden sind und in den letzten Wochen traurig waren, dass wir morgens kaum ein paar Minuten miteinander hatten, da mich ihr kleiner Bruder komplett für sich beansprucht hat, aber ich wollte mein Versprechen halten, was sie auch eingesehen haben). Ich habe dann noch mehrfach versucht ihn aus meinem Bett an den Tisch zu holen bzw. ihn erst einmal in den Arm zu nehmen, wurde aber mit Händen und Füßen attackiert, so dass ich gesagt habe „so nicht“. Was soll ich sagen – das ist jetzt 11 Tage her, seit 11 Tagen spricht mein Sohn kein Wort mit mir, wenn ich mich ihm körperlich annähern will, wird sofort geboxt und getreten und an den Frühstückstisch kommt er auch nicht. Als ich vor einigen Tagen nicht gleich zum Abräumen gekommen bin, nachdem mein Mann und die Zwillis auf dem Haus waren, weil ein Telefonat dazwischen kam, habe ich anschließend gesehen, dass er sich quasi hinter meinem Rücken bedient hatte. Die nächsten Tage habe ich dann absichtlich erst geduscht und mich fertig gemacht, bevor ich abgedeckt habe und jedes Mal hatte er sich etwas genommen, aber kaum war ich im Flur zur Küche, ist er durch das Wohnzimmer weg und in sein Zimmer hoch. Mittags und Abends hat er dann mit am Tisch gegessen, aber keiner durfte ihn ansprechen, dann ist er sofort ausgeflippt. Nach einigen Tagen ist dann mein Mann zu ihm und hat ihm erklärt, dass er sein Verhalten nicht gut findet und auch nicht verstehen kann, da er ja wusste, dass sein 3. Geburtstag auch der Abschied vom Stillen sein wird. Seitdem steht Papa auch auf der „roten Liste“ und wird ebenfalls attackiert, wenn er sich ihm annähern will. Einige Tage haben wir gesagt, OK, lass ihn sauer sein, er wird sich schon wieder beruhigen, aber mittlerweile sind wir mit unserem Latein am Ende und ich bin nur verzweifelt. Wie soll es bloß mit uns weitergehen??? Ich mache mir Vorwürfe ihm vor einem Jahr nachgegeben zu haben, wahrscheinlich war das der Fehler, aber rückgängig kann ich es jetzt ja nicht mehr machen. Meine Vormittage sehen jetzt so aus, dass ich mit einem Geist unter einem Dach lebe, wenn ich mich nähere rennt er weg, aber da ich ihn ja nicht alleine lassen kann, bin ich ans Haus gebunden. Meine Eltern haben jetzt vorgeschlagen, dass sie einige Tage mit ihm wegfahren und dann auch mit ihm sprechen – aber sollen wir ihn für sein Verhalten noch mit einem Urlaub belohnen??? Was sagen Sie zu dieser Situation und wie sollen wir uns bloß verhalten? Sorry, für diesen ewig langen Text. Vielen Dank für ihre Hilfe, Franny
von Franny am 15.11.2018, 17:28