Frage: bakterielle Infektion

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, mein Sohn wurde nach nur 25 SSW, aufgrund einer bakteriellen Infektion, geboren. Er hat sich gut entwickelt und ist mittlerweile fast 3 Jahre alt. Wir denken über eine neue Schwangerschaft nach. Wie hoch schätzen Sie das Wiederholungsrisiko ein? Was kann ich alles vorbeugend tun? Ich habe mir da schon Folgendes überlegt: - Impfung gegen Scheideninfektionen - tägliche PH-Wert-Messung zuhause - verzicht auf GV während der Schwangerschaft - selbstverständlich ausreichende Hygiene (wurde in der ersten Schwangerschaft auch berücksichtigt) Welche Vorsichtsmaßnahmen kann ich sonst noch treffen? Welches Restrisiko besteht bei Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen? Ich möchte wirklich ALLES tun um einer Infektion während der Schwangerschaft vorzubeugen. Liebe Grüße Luna

Mitglied inaktiv - 07.06.2010, 22:14



Antwort auf: bakterielle Infektion

Liebe Luna, 1. eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt bedeutet für eine neue Schwangerschaft, dass das Risiko für vorzeitige Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit erhöht ist, wobei wir dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen können. Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen. In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen. Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben. Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. 2. zu der genannten Impfung ist anzumerken, dass es hier kaum methodisch akzeptable Studien gibt, die einen Nutzen der Laktobazillus-Mischung belegen würden. Da für die Schwangerschaft keine ausreichenden Daten vorliegen, wird von der Anwendung eher abzusehen sein. 3. die ph-Wert-Messung, z.B. mit dem Testhandschuh kann sinnvoll sein, aber überzogene Hygienemaßnahmen sind sicher nicht notwendig. 4. ebenso wenig der Verzicht auf Verkehr solange keine vorzeitigen Wehen vorliegen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 07.06.2010



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