Sehr geehrter Hr. Dr. Paulus,
ich habe Ihnen letzte Woche schon geschrieben da ich Citalopram einnehme (aktuelle Dosis 15 mg) und gleichzeitig Ebastel wegen Urtikaria.
Wir planen ja das zweite Kind, nur liegen für das Ebastel zu wenig Erfahrungen in der Schwangerschaft vor. Mein Hautarzt vermutet ja die Urtikaria fast vom Citalopram. In Absprache mit meinem Hausarzt würden wir das Citalopram auf Paroxetin umstellen in der Hoffnung, dass der Juckreiz aufhört. Wäre Paroxetin in der SS akzeptabel und wenn ja bis zu welcher Dosierung? Nach Durchsicht der älteren Beiträge gibt es ja zwei verschiedene Studien und die verunsichern mich etwas. Ich hoffe, Sie können etwas Licht ins Dunkel bringen.
MfG, Birgit
Mitglied inaktiv - 20.06.2008, 20:55
Antwort auf:
Umstellung von Citalopram auf Paroxetin
Nachdem eine geringfügige Zunahme von kindlichen Herzfehlern unter Anwendung von Paroxetin diskutiert wird, wäre die Umstellung auf den verwandten Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Sertralin bei Kinderwunsch grundsätzlich vorzuziehen.
Bis Dezember 2004 dokumentierte das Swedish Medical Birth Registry 6.555 Kinder nach intrauteriner Exposition mit Serotonin-Wiederaufnahmehemmern in der Frühschwangerschaft. Die kumulierte Fehlbildungsrate lag bei 4,1%, was dem erwarteten Hinter-grundrisiko entspricht. Dabei wurde kein typisches Fehlbildungsmuster be-obachtet. In diesem Kollektiv sind 1.906 Kinder nach mütterlicher Medikation mit Sertralin enthalten. Die Fehlbildungsrate gab mit 3,5% keinen Anlass zur Beunruhigung (Kallen & Otterblad Olausson 2007).
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 25.06.2008