Mitglied inaktiv
Ich bekam wegen meiner zunehmenden Depressionen das Medikament Citalopram 40 mg verschrieben. Wollte Fragen ob dies in der Schwangerschaft vertretbar ist ohne Risiken? Besten Dank
Liegt bei Ihnen bereits eine Schwangerschaft vor? Bis September 2003 dokumentierte das Swedish Medical Birth Registry 4291 Kinder nach intrauteriner Exposition mit Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) in der Frühschwangerschaft. Die kumulierte Fehlbildungsrate lag bei 2,9%, was dem erwarteten Hintergrundrisiko entspricht. Dabei wurde kein typisches Fehlbildungsmuster beobachtet. In diesem Kollektiv sind 1696 Kinder nach mütterlicher Medikation mit Citalopram enthalten. Die Fehlbildungsrate gab mit 3,1% keinen Anlass zur Beunruhigung (Hallberg & Sjoblom 2005). Nach SSRI-Medikation wurden bei Neugeborenen in einigen Fällen vorübergehende Anpassungsstörungen wie Zittrigkeit, Übererregbarkeit und erhöhter Muskeltonus beobachtet. Daher sollte in den ersten beiden Lebenstagen auf entsprechende Symptome geachtet werden. Als Alternative kämen ältere trizyklische Antidepressiva wie Amitriptylin in Frage. Bei psychischer Stabilität wäre jedoch die Fortsetzung einer Therapie mit Citalopram in moderater Dosis (z. B. 20 mg pro Tag) auch in der Schwangerschaft vertretbar.
Mitglied inaktiv
Ich bin schon schwanger 6. Woche und nehme bereits 40 mg Citalopram. Muss ich die Dosis heruntersetzen oder kann ich es so belassen ohne Folgeschäden? Besten Dank
Sofern es Ihr Befinden zulässt, sollte mittelfristig eine Beschränkung auf eine möglichst moderate Dosis angestrebt werden (z. B. 20 mg pro Tag).
Nach einer aktuellen Auswertung aller verfügbaren Studien in der Weltliteratur treten keine relevanten Serumspiegel beim Säugling unter therapeutischen Dosen der Antidepressiva Nortriptylin, Paroxetin und Sertralin auf (Weissman et al 2004). Diese Antidepressiva wären demnach mit dem Stillen am besten vereinbar. Auf der Basis einer Studie zu Citalopram in der Stillzeit an 3 Patientinnen würde ein Säugling über die Muttermilch 0,7% bis 5,9% einer Erwachsenendosis aufnehmen (Spigset et al 1997). In einer weiteren Untersuchung an 7 Säuglingen wurde ein Übergang von Citalopram und seinen Hauptmetaboliten in einer Größenordnung von 4,4% bis 5,1% registriert (Rampono et al 2000). Dabei fanden sich bei den meisten Säuglingen keine messbaren Serumspiegel. Auffälligkeiten zeigten sich weder in der körperlichen Entwicklung noch im Verhalten der Säuglinge. Eine Veröffentlichung berichtet von einem Säugling mit Schlafstörungen, dessen Mutter täglich 40 mg Citalopram einnahm. Der Serumspiegel des Säuglings betrug ca. 1/6 des mütterlichen Spiegels. Der kindliche Schlaf normalisierte sich nach Halbierung der mütterlichen Dosis und Ersatz von zwei Stillmahlzeiten durch Flaschennahrung (Schmidt et al 2000). Außerdem wird von 2 Säuglingen mit Schläfrigkeit, Trinkschwäche und Gewichtsverlust unter mütterlicher Anwendung von Citalopram berichtet. Nach SSRI-Medikation (z. B: Citalopram) wurden bei Neugeborenen in einigen Fällen vorübergehende Anpassungsstörungen wie Zittrigkeit, Übererregbarkeit und erhöhter Muskeltonus beobachtet. Daher sollte in den ersten beiden Lebenstagen auf entsprechende Symptome geachtet werden. Diese Beschwerden sollten jedoch nicht zu einem völligen Verzicht auf das Antidepressivum vor der Geburt veranlassen.
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