Junge Mütter fragen sich oft, wieso das Stillen zu Hause plötzlich viel besser klappt als in der Klinik? Dafür gibt es mehrere Gründe.
Das Stillteam muss erst zusammenwachsen
Meistens dauert es eine Woche bis zehn Tage, bis Mutter und Kind zu einem Stillteam zusammengewachsen sind. Direkt nach der Geburt ist alles noch ganz neu: Du und dein Baby lernt euch erst kennen, gewöhnt euch an die neue Situation. Dein Körper braucht Zeit, um sich zu erholen - dein Kind, um anzukommen. Viele Neugeborene trinken die ersten 24 Stunden hindurch nichts oder wenig. Sie schlafen lieber. War die Geburt sehr anstrengend oder nach einem Kaiserschnitt, ist die erste Erholungsphase sowieso zwei, drei Tage länger. Anfangs bist du also eigentlich auch ohne Stillen schon gut ausgelastet. Daher ist es eher günstig, dass die Milch erst zwischen dem dritten und vierten Tag einschießt. Nach einer langen Geburt oder einem Kaiserschnitt, häufig sogar erst zwischen dem vierten und fünften Tag.
Stillzimmer in der Klinik nutzen
Manchen Frauen ist das Stillen auf der Wochenstation zu stressig. Die Zimmernachbarinnen und die Besucher stören sie. Tipp: Die meisten Stationen haben eigene Stillzimmer, die nur den Müttern mit ihrem Baby offenstehen. Hier kannst du dich in Ruhe zum Stillen zurückziehen.
Hilfe auf der Wochenstation annehmen
Krankenschwestern, Hebammen oder Stillberaterinnen zeigen dir gern verschiedene Stillpositionen. Sie sind auch ansprechbar, wenn du Fragen hast. Aktuell ist die Personaldecke auf vielen Wochenstationen aber leider dünn. Daher hat das Personal dort häufig nicht so viel Zeit, wie es sich wünschen würde. Daher kommt es vor, dass es manchmal nicht so ganz klappt mit der individuellen Unterstützung beim Stillen.
Entspannter: Zuhause ist es ruhiger
Das Stillen soll eine schöne, geruhsame Angelegenheit sein, die Mutter und Kind einander näherbringt. Daheim, in der gewohnten Umgebung, kommst du einfach leichter zur Ruhe. Oft hilft es auch, dass mit der betreuenden Hebamme nur noch eine Fachfrau da ist: Mitunter erleben die Frauen auf der Station, dass die Ansichten zu manchen Dingen auseinandergehen. Das kann verwirrend sein. Daheim findest du zudem leichter deinen Appetit wieder. Das ist hilfreich, denn gut und ausgewogen zu essen ist wichtig für die Ernährung. Und bitte daran denken: Du brauchst pro Tag auch drei bis vier Liter Flüssigkeit.