Ernährungsplan, Abendbrotfrage und wieviel Milch mit 11 Monaten?

Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Frage an Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

Frage: Ernährungsplan, Abendbrotfrage und wieviel Milch mit 11 Monaten?

Hallo! Mein Kleiner ist fast 11 Monate alt. Ich bin mir etwas unsicher ob es mit seiner Nahrung so ok ist. Können Sie das einmal beurteilen? 7 Uhr - 200 ml Vollmilch 8.30 Uhr - halbes Roggenbrötchen oder ein Roggenknäckebrot 12/12.30 - Mittag (isst meistens mit vom Tisch oder ich koch ihm eine Gemüsesuppe oder ähnliches) 16 Uhr - Obst (z.B. 1/2 geriebenen Apfel + 1/2 Banane) und kleines Zwieback oder Grissini 18/18.30 Uhr - 1/2 - 1 Scheibe Brot dünn mit Frischkäse oder Leberwurst + 150 ml Vollmilch Seit kurzem macht er beim Abenbrot "Theater"... er will das Brot dann einfach nicht (obwohl er es bis dahin sehr gerne gegessen hat) Ich glaube wir haben schon alles durchprobiert... Mit Frischkäse, mit Leberwurst, mit Margarine oder pur. Geschnitten oder im Ganzen, selbstessen lassen - mit Händen, mit Kindergabel oder füttern... Wenn er es nicht will gebe ich ihm was anderes, z.B. Knäckebrot, aber das passt ihm auch nicht und er schmeißt es runter. Die Milch trinkt er immer gerne, fängt aber meistens an zu weinen wenns leer ist. Sind 150 ml zu wenig? (sonst isst er ja auch noch sein Brot dazu, bis vor kurzem jedenfalls) Als er gestern wieder anfing Theater zu machen und das Brot nicht wollte, hab ich ihm ein halbes Roggenbrötchen gegeben (hatte er ja morgens auch schon) und das hat er glücklich aufgegessen... Ich verstehe nicht wieso er das Brot auf einmal nicht mehr essen möchte. Soll ich einfach abwarten und ihm erstmal nur ein Brötchen in die Hand drücken oder trotzdem weiter jeden abend Brot anbieten? Sonst klappt es super mit dem Essen, mittags probiert er alles gerne und hat noch nie was ausgespuckt oder verweigert :-) LG

von Mama87 am 25.01.2012, 09:59



Antwort auf: Ernährungsplan, Abendbrotfrage und wieviel Milch mit 11 Monaten?

Hallo Mama87 die Kuhmilchmenge ist ein bisschen zu hoch. Kuhmilch hat einen höheren Proteinanteil als Muttermilch oder Säuglingsmilch. Ab dem 10. Lm wird jedoch eine niedrigere Proteinzufuhr angestrebt, wobei die Calciumversorgung dennoch gewährleistet sein sollte. Kuhmilch liefert mehr Protein und Calcium als Säuglingsmilch oder Muttermilch. Deshalb sollte man eine kleinere Menge Kuhmilch geben. Um Gewohnheite Trinkmengen beizubehalten, solltest du die abgekochte Kuhmilch mit Wasser verdünnen. Kuhmilch sollte nicht aus Fläschchen gegeben werden, weil so die hohen Trinkmengen zur Gewohnheit beitragen. Zu hoher Kuhmilchkonsum im Kleinkindalter steht in einem möglichen Zusammenhang mit einer späteren höheren Gewichtsentwicklung. Ca 300ml Kuhmilch(produkte) gelten ab de, 2. Lj ungefähr als angemessen. Verzehrsmengenempfehlungen findest du hier: http://www.aid.de/downloads/kinderernaehrung_alter.pdf und hier: http://www.fitkid-aktion.de/fileadmin/user_upload/pdfs/Informationen/1006 22_Lebensmittelmengen-Portionsgroessen_Kleinkinder.pdf Ernährungsempfehlungen müssen immer individuell überprüft und angepasst werden. Exakt angepasste und damit ideale Empfehlungen gibt es nur für Max Mustermann bzw für den "Durchschnittsbürger/Durchschnittskind". Empfehlungen sind grobe Richtlinien. Manchmal haben Kinder Wachstumsschübe und essen dann vorübergehend größere Mengen. Der oben erwähnte Plan muss nicht täglich exakt eingehalten werden. Es sind Richtlinien, die auf die Woche hochgerechnet werden können. Und der Appetit des Kindes sollte auch stark berücksichtigt werden. Manche Kinder essen mehr, andere Kinder essen weniger. Empfohlene Verzehrsmengenangaben sind deshalb immer auch abhängig davon wieviel ein Kind generell isst. Es sollten alle Lebensmittelgruppen vertreten sein. Kennst du den Ernährungskreis? Hier werden die unterschiedlichen Lebensmittelgruppen (Getreide wie Brot und Nudeln, Milchprodukte, Fleisch, Obst und Gemüse) in unterschiedlichen großen Segmenten gezeigt und verdeutlichen dadurch den ungefähren Anteil in der täglichen Ernährung. Sieh mal hier: http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=219 Viele Kleinkinder essen begeistert ihre Brotmahlzeit, bis sie plötzlich nicht mehr mögen. Dein Kind verhält sich also absolut normal :-) Zunächst ist es noch neu und spannend. Mit zunehmender Gewöhnung steigt die Neugier auf weitere neue Dinge, die sie bei Tisch sehen. Meist sit es aber so, dass das Kauen alsbald zu mühselig wird. Versuche es abends vorübergehend wieder mit weichen Speisen. Grundrezept für Grießschnitten: 125g Kuhmilch 25g Grieß Grieß in der Milch gut 3 min aufkochen, Grieß ausquellen lassen, auf einen Teller streichen, stehen lassen, Rauten schneiden, etwas zerlassene Butter dazugeben, evtl etwas süßen Und noch eine Möglichkeit (ab 2. Lj) Du kannst sonst auch blütenzarte (bzw feine) Haferflocken nehmen und die mit Apfel, Birne oder gemuster Banane und Milch mischen. Auch könntest du hier weitere Zutaten hineinmischen, wie Cornflakes, Rosinen. Am Anfang wäre es noch gut, die Haferflocken in der Milch aufzukochen. Nach und nach kannst du das sein lassen. Überlege dir, welche Zutaten du drin haben magst. Stelle dir eine Mischung zusammen. Wenn die Flocken noch zu grob sind, könntest du die vorher zerkleinern. "Babymüsli" zeichnet sich häufig dadurch aus, dass die Zutaten ganz fein vermahlen sind. Die Konsistenz des Müslis wird so sehr sämig. Je nach Püriergerät könntest du die gekochten Flocken sonst pürieren, falls erwünscht. Probiers mal Nudeln oder Kartoffelbrei und biete Brot weiterhin dazu an. Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 25.01.2012



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