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Tochter (2) kommt ins Elternbett und fordert Körperkontakt mit schwangerer Mama

Thema: Tochter (2) kommt ins Elternbett und fordert Körperkontakt mit schwangerer Mama

Könnt ihr uns mit eurem Rat helfen? Situation: Unsere Tochter (vor kurzem 2 geworden) schläft abends mal besser mal schlechter im eigenen Hausbett im Kinderzimmer ein, mein Mann oder ich liegen -abwechselnd 4 Tage er und 3 Tage ich- bis sie einschläft neben ihr im Bett. Ich bin im schwanger, ET für das Geschwisterchen in ca zwei Monaten. Vor über einem halben Jahr Monaten hat unsere Große mehrere Monate lang dann auch alleine durchgeschlafen, seit mittlerweile zwei Monate klappt das gar nicht mehr, sie kommt zu unterschiedlichen Zeiten (meist zwischen 24 und 3 Uhr) alleine zu uns ins Elternbett. Zu Beginn haben wir ein paar Mal versucht sie zurück in ihr Bettchen zu bringen, dann ist sie aber nach kurzer Zeit wieder wach geworden und wieder zu uns gekommen. Wir dachten es ist nur eine kurze Phase und haben es bei der Situation gelassen, obwohl sie auch bei uns meistens einige Zeit braucht, bis sie wieder tief schläft, unruhig ist und häufig Körperkontakt mit mir fordert. Nun hat es nicht aufgehört, sondern ist extremer geworden, sodass ich mich noch nicht einmal auf die andere Seite drehen „darf“, außer unsere Tochter ist schon im Tiefschlaf (was dauert). Ich schlafe sehr schlecht, sie schläft schlecht, Papa schläft manchmal schlecht. Und ich möchte zumindest einen groben ersten Plan haben, wie wir vorgehen sollen, wenn das Baby kommt. Das Baby soll, wie damals unsere Große, das erste Jahr im Beistellbett neben mir verbringen. Eigentlich wollte ich unsere Große bei Bedarf weiter zu mir ins Bett kommen lassen (Freunde haben die Erfahrung gemacht, dass das Kleinkind beim Schlafen nicht durchs Stillen und gelegentliche Wickeln gestört wird), mein Mann will in den sehr unruhigen Zeiten sowieso ins Gästebett ziehen. Aber wenn die Große weiterhin die ganze Zeit Körperkontakt will, ich mich noch nicht mal zum Baby umdrehen darf etc. (sonst meckert sie aktuell und klettert über mich auf die andere Seite), dann wird das gar nicht klappen. Eine Alternative wäre, dass ich die Schlafzimmertür abschließe und sie bei Bedarf zu Papa ins Gästebett gehen kann (Aber was macht das mit der Beziehung zu mir oder dem Geschwisterchen?). Unsere Tochter weiß seit langem, dass ein Geschwisterchen kommt; Krippenzeiten (8-14 Uhr) haben sich nicht geändert und sie bekommt viel Kuschel- und Spielezeit am Nachmittag/Abend und am Wochenende. Was ist euer Rat für uns?

von Mamaowl am 14.11.2023, 09:08



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Hey, ich würde sie auf jeden Fall zu dir kommen lassen. Sie ist erst zwei und braucht euch/dich. Es ist völlig natürlich wenn man wach wird, den Kontakt zu seinen bezugspersonen zu suchen. Da kommt eine riesen Umstellung auf die kleine zu, die Zimmertür abschließen würde ich auf keine Fall. Sprich mit ihr, wenn das Baby da ist, erkläre ihr das du dich umdrehen musst und vielleicht wird sie anfangs motzen, das ist okay, nach ein paarmal wird sie es verstehen und sich daran gewöhnen. Lass ihre Gefühle stehen, du könntest sowas sagen wie du bist wütend weil ich mich wegdrehe oder du möchtest jetzt gern mit mir kuscheln, ich muss aber kurz nach dem Baby sehen... Es braucht etwas Zeit, aber das investieren dieser lohnt sich langfristig. Versuche es zu vermeiden sie wegzuschicken oder ihr mit zu drohen sie muss in ihr zimmer zurück wenn sie nicht aufhört, das verletzt eine kleine Kinderseele. Wir Erwachsenen sollten uns mal reinfühlen wie es uns gehen würde wenn wir Schutz und Liebe brauchen/suchen und die Menschen die wir am meisten lieben schicken uns wieder weg, allein in einen dunklen Raum... Das ist zumindestens meine Meinung zu Thema, hab es selber im Kleinkindalter von meinem Sohn anders gemacht und würde das aus heutiger Sicht nie wieder so machen. Liebe Grüße und eine schöne Geburt

von Julie1302 am 14.11.2023, 10:45



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Danke für die ausführliche Antwort inkl. praktischem Hinweis. Ja ich werde es versuchen und hoffe, dass sie es bald versteht und es wenig Kämpfe geben wird. Wie hast du es denn damals gehandhabt und meinst du hatte es negative Auswirkungen auf eure Beziehung?

von Mamaowl am 16.11.2023, 21:12



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Bei uns hat das gut funktioniert: Baby im Beistellbett, Kind groß in der Besucherritze. Würde es besser klappen, wenn Kind groß von Anfang an im Bett schläft? Dann muss sie nachts nicht rüber. Bei uns wirkt ein Stillkissen als Begrenzung wunder, die Kinder kuscheln sich da gern dran. Und ich würde den Mann nicht ausquartieren. Der darf dich nachts gern unterstützen; entweder mit Kind groß oder beim Baby.

von die_ente_macht_nagnag am 14.11.2023, 10:57



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Danke für deinen Rat. P.S. Ich bin es nicht, die den Mann ausquartiert.

von Mamaowl am 16.11.2023, 21:33



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Das klingt für mich sehr danach, als würde sie langsam „verstehen“, dass da bald jemand weiteres kommt… Ich muss tatsächlich immer etwas schmunzeln, wenn ich Beiträge lese „Kind 2 Jahre schläft nicht durch“ - „Kind 2 jahre kommt zu uns ins Bett“ Ich hab, bevor meine Kinder kamen, viel von der Welt gesehen und hatte das Glück, sehr viele Kulturen kennenlernen zu dürfen. Ich habe lange (schon mit 16 Jahren) in der humanitären Hilfe gearbeitet & in vielen Entwicklungsländern Monate lang gearbeitet und geholfen. Es ist erstaunlich und sehr auffällig, dass so gut wie nur wir Europäer den Anspruch haben, dass unsere Kinder früh und alleine durchschlafen sollen/können/müssen. In fast keiner anderen Kultur wird das „erwartet“. Da würde sowas nie in frage gestellt werden. Meine Kinder schlafen wann immer sie wollen bei mir. Ich hab auch viel „Kritik“ geerntet. Meine Große (3 1/2 Jahre) stellte sich mal vor Oma (als Thema Schlaf wieder auf dem Tisch war) und sagte „Wieso schläfst du nicht alleine? Opa liegt doch auch neben dir!“. Tja. Da hat sie recht. 100%! Als meine kleine auf die Welt kam (jetzt 11 Monate) schlief sie mal in ihrem Zimmer und oft bei mir - und glaub mir, meine kleine ist ein Schreikind durch und durch. Hat die Große aber nie gestört. Sie hat so gut wie immer alles verschlafen. Und genau so werden wir es auch mit Baby Nummer 3 handhaben. Wenn das Bedürfnis meiner Kinder da ist, dann dürfen sie bei uns schlafen & Baby ist im Beistellbett. Jetzt in der Schwangerschaft würde ich ihr die Nähe geben. So viel es geht. Ich bin aktuell in der 26. Woche - hab meine Große und meine Kleine… beide kleben oft an mir & das ist okay Ich schaue viele Bücher (wir sind jetzt 4 oder unser Baby) und erkläre ihnen Kindgerecht, dass bald nochmal jemand dazukommt. Das klappt recht gut Geb deinem Kind die Nähe so gut du kannst. Es wird schneller vorbeigehen, als dir lieb ist

von Bonnie95 am 14.11.2023, 14:40



Antwort auf Beitrag von Bonnie95

Ja, ich werde mein Bestes geben um beiden gerecht zu werden und trotzdem selbst noch etwas Schlaf bekommen. Ich find deine Schilderung sehr interessant und musste bei der Schilderung der Situation mit der Oma schmunzeln. Beim mir persönlich ist es ganz anders. So sehr ich das Kuscheln genieße, schlafen kann ich am besten ganz alleine. Aber das stelle ich bewusst für die beiden kleinen zurück. Wie gesagt ich hoffe nur, dass sie sich nicht gegenseitig stören. Ich werde es erleben.

von Mamaowl am 16.11.2023, 21:22



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ich bin nicht schwanger, mein sohn, auch 2 ist einzelkind und hat auch gerade so eine extreme nähe phase. er hat auch eine zeit lang in seinem bett bei uns im zimmer geschlafen. aktuell möchte er nicht und will auch ständig meinen arm zum kuscheln haben. kann mich auch nur umdrehen, wenn er tief und fest schläft. sonst wird auch gemeckert. ich glaub bei ihm sind es gerade auch die letzten backenzähne die kommen. du siehst, es muss nicht zwingend am geschwisterchen liegen.

von Rachelffm am 14.11.2023, 16:25



Antwort auf Beitrag von Rachelffm

Da haben wir ja wirklich die genau gleiche Forderung von unseren Zweijährigen. . Du hältst also auch einfach durch?.

von Mamaowl am 16.11.2023, 21:27



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ja, was bleibt mir aktuell übrig? ich muss ja am nächsten tag arbeiten und da ist schlaf nunmal wichtig, sonst kann ich nicht gut arbeiten. dafür brauche ich nunmal einen wachen geist, sonst sind die ergebnisse entsprechend. wenn mir da fehler passieren, könnte das für die firma richtig ins geld gehen und sorry, ich hab nicht viel geschlafen ist als begründung nicht akzeptabel. beim abstillen war ich noch in der EZ, da konnte ich hart bleiben und den schlaf tagsüber nachholen. haben nächste woche urlaub, da werd ichs dann probieren, den arm konsequent zu verweigern. wenn ich aktuell nachts nicht mehr kann, verkriech ich mich eben weiter runter im bett damit ich außerhalb seiner reichweite bin und papa zieht ihn zu sich und gibt seinen arm her. heute wurde das aber auch mit "nein, mama arm haben!" abgelehnt. er schlief aber dann trotzdem an papa gekuschelt.

von Rachelffm am 17.11.2023, 08:42



Antwort auf Beitrag von Mamaowl

Wir schlafen im Familienbett. Das Kleinkind stört wickeln füttern und co nicht beim schlafen. Baby liegt rechts. Kleinkind links. Das macht keine Probleme. Als das Baby mobiler wurde und das Spielzeug vom Großen wollte... Da ging es richtig los

von NaduNaduNadu am 14.11.2023, 23:24



Antwort auf Beitrag von NaduNaduNadu

Danke für deinen Rat/ deine Erfahrungen

von Mamaowl am 16.11.2023, 21:30



Antwort auf Beitrag von Mamaowl

Huhu, bitte niemals die Schlafzimmertür abschließen, schon gar nicht wenn das Baby da ist. Sonst fühlt deine Tochter sich weniger geliebt und ausgeschlossen, während das Baby in ihren Augen von dir lieber gemocht wird. Wir haben das Familienbett praktiziert, jedes Kind durfte mehrere Jahre im Elternbett schlafen, das Baby im Babybalkon daneben. Mein Mann ist zeitweise auch ausgezogen ins Gästezimmer, weil er morgens früh raus musste und die Kindernächte natürlich doch manchmal unruhiger waren, vor allem mit Säugling. Für die Kinder war das Familienbett das Beste. Weißt du, dass deine Tochter mit zwei Jahren nicht allein und abseits schlafen will, ist ja etwas Angeborenes: In früheren Zeiten wäre ein kleines Kind, das abseits der Gruppe hätte schlafen müssen, erfroren oder von wilden Tieren geholt worden. Deshalb ist der Wunsch, bei den Eltern zu schlafen, tief in den Genen verankert. Es gibt eigentlich kein Kleinkind, das problemlos im eigenen Zimmer schläft. Sie brauchen abends fast alle lange zum Einschlafen oder stehen nachts ständig am Elternbett. Kleine Kinder haben gar kein Interesse an schicken Kinderzimmern und eigenen Bettchen, sondern sie wollen bei der Mama sein, wollen ihre Wärme und ihren Schutz haben. Es gibt zum Beispiel kein einziges Naturvolk, wo man kleine Kinder abseits und allein ablegen würde, auf die Idee käme niemand. Das eigene Kinderzimmer ist eine Erfindung der Neuzeit, und es gibt es auch nur in der westlichen Welt. Ich fand es wichtig, diesem Bedürfnis der Kinder nach Nähe und Geborgenheit nachzukommen. Damit legt man den Grundstein für ein intaktes Urvertrauen, von dem die Kinder ein Leben lang zehren. LG

von Lillimax am 15.11.2023, 09:01



Antwort auf Beitrag von Lillimax

Danke für deinen Rat/ deine Erfahrungen

von Mamaowl am 16.11.2023, 21:31



Antwort auf Beitrag von Mamaowl

Hey, er musste immer in seinem Bett einschlafen, teilweise ohne einschlafbegleitung, weil mir das so eingeredet/beigebracht wurde und ich damals so dumm/unerfahren war und es geglaubt hab. Zum glück hab ich dann noch die Kurve für mich gekriegt und für mich entschieden, ne so kann es für uns nicht richtig sein und ab da war dann famillenbett angesagt. Er hat dann Einschlafbegleitung gebraucht bis er ca.5 1/2 war und wenn mein Partner nicht da ist oder ich im Nachtdienst schläft er gern mit im großen Bett, ansonsten kommt er morgens zum kuscheln. Ich denke es hat unserer Beziehung nicht geschadet, aber damals war das sicher sehr unschön für ihn und das tut mir im Nachhinein leid. Jetzt denk ich mir oft, die Zeit ist so verdammt kurz in der sie so klein sind und so viel Nähe brauchen, nicht mehr lang und dann steh ich wahrscheinlich da und hoffe das mein Sohn mal ne runde kuscheln kommt.

von Julie1302 am 17.11.2023, 09:21