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Sollte man Händigkeit testen?

Thema: Sollte man Händigkeit testen?

Hallo, mein Sohn wird demnächst 4 Jahre alt und sowohl zu Hause als auch im Kindergarten ist eine "Beidhändigkeit" aufgefallen. Er isst mal mit links, mal mit rechts, er malt mit beiden Händen, er wirft mit beiden Händen nur schießen funktioniert ausschließlich mit dem rechten Fuß. In der Familie meines Mannes gibt es nur Linkshänder, bei mir (Rechtshänder) sind es etwa 80% Rechtshänder und 20% Linkshänder. Wir lassen ihn machen, wie er will. Aber manchmal denke/befürchte ich, dass er sich einfach von anderen was abschaut und deshalb den Stift/die Gabel in die entsprechende Hand nimmt. Die Tendenz geht z.Z. zur rechten Hand, aber ich weiß halt nicht, ob das wirklich seiner Händigkeit entspricht - mit 2-3 Jahren war er der absolute Linkshänder. Meine Frage ist halt: Kann man darauf vertrauen, dass die Kinder "ihre Händigkeit" einfach finden oder sollte man in so einem Fall testen lassen und dementsprechend auch reagieren?

Mitglied inaktiv - 01.06.2010, 22:03



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Nichts testen lassen und vor allem auf nichts reagieren !

Mitglied inaktiv - 01.06.2010, 22:19



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Wir wollen ja auch nicht reagieren, da es uns wirklich völlig egal ist, ob er jetzt Links- oder Rechtshänder ist. Aber was ist, wenn man das Gefühl hat, dass er jetzt nur eine bestimmte Hand benutzt, weil "die anderen" ja auch diese Hand benutzen? Kann man darauf vertrauen, dass sich die "wirkliche" Händigkeit trotzdem durchsetzt?

Mitglied inaktiv - 01.06.2010, 22:24



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Soweit ich weiß, ja! Die Kinder bekommen ein Gefühl dafür, wenn etwas nicht passt und nehmen dann die, für sie richtige Hand. Auch wenn er sich gewisse Dinge von anderen ab schaut, merkt er es z.B. beim Schreiben und wechselt. Vielleicht ist er auch wirklich beidhändig. Wichtig ist nur, dass ihm niemand sagt: "Das ist die richtige Hand!" Damit meine ich auch Freunde und Bekannte. Mit einem Test würdet Ihr ihn jetzt mit Sicherheit verwirren! LG Bettina

Mitglied inaktiv - 01.06.2010, 22:38



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Ich würde noch warten - sollte sich aber bis zum Schulbeginn die Händigekit nicht eindeutig zeigen (letztlich nur, dass er immer dieselbe Hand zum Schreiben/Malen nimmt), würde ich es austesten lassen. Unser Sohn hat bspw. nie gemerkt, welche Hand für ihn richtig ist und kann jetzt in der 1. Klasse mit beiden Händen gleich gut schreiben, obwohl er mit links angefangen hatte (lt. Testung ist er mit hoher Wahrscheinlichkeit LH) - vor einigen Wochen wollte er dann aber mit rechts schreiben und tut das jetzt auch konsequent.

Mitglied inaktiv - 01.06.2010, 22:50



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Das hätte, falls es gemacht werden sollte, noch Zeit. Er ist noch in der "Findungsphase", thematisiere es nicht, lass ihn einfach machen wie er will und gut ist. Irgendwann pendelt sich das auf eine Hand ein. Der Kinderarzt sagte mal zu mir, wenn meine Tochter bis sie 5 1/2 Jahre alt ist nicht eindeutig ihre Händigkeit zeigt, dann sollte man es testen lassen, denn es geht ja dann ums Schreiben. Sie ist nun 6 1/2, kommt im September zur Schule und ist eindeutig ein "Leftie". So heißt ihr Stiftanspitzer nämlich.... ein spezieller für Linkshänder. melli

Mitglied inaktiv - 01.06.2010, 22:51



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in den meisten fällen ist auch eine beidhändigkeit nicht "schreibstörend" ich bin auch beidhänder, habe immer mit rechts geschrieben (schreiben gelernt), konnte als kind aber auch problemlos mit links schreiben. das war immer sehr praktisch bei handverletzungen :-) es gibt dinge, die mache ich mir rechts, andere mit links. und ein kind, was seine eigene entwicklung und sein eigenes "richtigkeitsempfinden" in motorik und vestibulärsystem ignoriert, um die "händigkeitsmeinung" der anderen zu übernehmen...nee, das kann ich mir nicht vorstellen. also, meine empfehlung: kein stress, kein thema, kind machen lassen LG

Mitglied inaktiv - 01.06.2010, 23:40



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wenn das Kind sich nicht für eine Schreibhand entscheidet, was machst Du dann??? Ständig wechseln geht nicht, das gibt spätestens bei der Schreibschrift ein totales Kuddelmuddel im Gehirn (was ja nicht heißt, dass sie es nicht trotzdem können), kaufe ich RH- oder LH-Füller`? Usw. Bei meinem Sohn fühlt sich beides gleich richtig an - soll ICH ihm die Hand vorgeben, mit der er zu schreiben hat... und wenn's dann doch die falsche ist?

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 09:11



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das kann man dann in angriff nehemn, wenn es so weit ist. da bringt doch JETZT ein händigkeitstest nichts. außerdem ist ein ständiger wechsel meinew wissens eher selten. da gibt es dann eher tätigkeitsspezifische händigkeiten. (a mit links, b mit rechts statt a mal mit links oder rechts) LG

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 09:28



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Dann sind wir usn ja einig - ich schrieb oben auch, Testung ggf. vor Schulbeginn, wenn bis dahin keine eindeutige Schreibhand ;-) Tja, unser Sohn ist einer der ganz seltenen... Irgendwie ziehen wir alles an, was ganz selten ist und eigentlich nie vorkommt und/oder was keiner kennt :-/

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 10:22



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Wir hatten das Problem bei unserem Großen und hatten den KIA darauf angesprochen. Der meinte, wenn er sich bis zum Alter von 5.5 Jahren nicht für eine bestimmte Hand entschieden hat, dann kann man mit Ergotherapie was machen. Vorher macht das keinen Sinn

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 10:25



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o.t.

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 21:22



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Schliesse mich den Vorrednerinnen an. Noch etwas wollte ich hinzufügen: Auch eine nicht eindeutig definierte Händigkeit muss kein Nachteil sein. Meine Cousine schreibt mit rechts und zeichnet mit links - sie ist übrigens Mediengestalterin geworden und geht jetzt auf die 40 zu ;) Ich denke, die Kids finden einfach ihren Weg und nutzen das, was ihnen gegeben wurde optimal aus. Auch wenn es mal komisch anmuten mag. Solang Ihr das Signal gebt, das weder das eine noch das andere Falsch ist :)

Mitglied inaktiv - 03.06.2010, 00:57



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Zwei unserer drei Kinder sind Linkshänder, wir kennen also die Tests und das Danach. (Übringens: Ein Test bringt nichts durcheinander, sondern stellt fest und kann den Eltern viele hilfreiche Tipps für den Alltag geben!) Wir haben viel gelernt und spannendes erfahren zum Thema (Links-)Händigkeit. Zum Beispiel: Beidhändigkeit gibt es nur bedingt. Wenn beide Seiten benutzt werden, werdet Ihr vom Ergotherapeuten wohl Übungen zur Mittellinienkreuzung bekommen. Wenn die noch nicht abgeschlosse ist, erkennt man von außen die Händigkeit noch nicht. Tatsache ist: Es gibt mehr Linkshänder als wir meinen, denn Kinder nehmen sich die Umwelt zum Vorbild und so schreiben und hantieren viele Rechts, obwohl es ihnen links leichter fallen würde. Das nennt man unbewusste Umschulung. Es früh zu wissen, hat nur Vorteile. Kurz vor der Schule zu beginnen, ist für manche zu spät, denn ein Kind, das schon jahrelang malt und zeichnet, wird Mühe haben, den Stift anders zu halten, als es gewohnt ist, selbst wenn es eindeutig Linkshänder ist. Wenn ein Linkshänder sein Leben /Teile davon als Rechtshänder leben muss, verbraucht er unnötig Energie. Viele leben gut damit, aber manchen macht das große Schwierigkeiten, die sich an anderen Stellen äußert (LR-Schwäche, Haltungs- /Konzentrationsschwierigkeiten, Migräne...) und dann weiß erst wieder der Fachmann, was die Ursache sein könnte. Mehr Infos gibt es bei Barbara Sattler: linkshaender-beratung.de Alles Gute Popine

Mitglied inaktiv - 21.06.2010, 12:04