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Kind schließt anderes Kind aus - wie reagieren

Thema: Kind schließt anderes Kind aus - wie reagieren

Hallo, ich bin eher eine stille Mitleserin, aber seit einiger Zeit beschäftigt mich ein unschönes Thema, bei dem ich nicht weiß, wie ich mich am besten verhalten soll: In der Kita-Gruppe gibt es neben meiner 5-jährigen Tochter noch zwei weitere 5-jährige Mädels, die sich alle super verstanden haben. Wir treffen uns regelmäßig sowohl mit der einen Kita-Freundin und deren Mama als auch mit der anderen, ich kenne also auch die Mamas gut. Jetzt habe ich mitbekommen, dass die eine Freundin (A) das andere Mädchen (B) öfter in der Kita beim Spielen ausschließt und sie wohl auch ärgert. Mädchen B weint wohl öfter und scheint unter der Situation zu leiden. Es geht schon länger und kommt regelmäßig vor. Von meiner Tochter selbst geht dieses Verhalten nicht aus, sie findet das ganze doof, weil sie ja mit beiden befreundet ist. Wie genau meine Tochter aber in der Situation reagiert, weiß ich nicht. Wie verhalte ich mich jetzt am besten? Insbesondere da ich nicht richtig einschätzen kann, ob das noch zum "normalen" Kitaleben gehört oder sich das sogar später in Richtung Mobbing entwickeln könnte und man dem besser früher Einhalt bieten sollte? 1) Beim Elterngespräch demnächst die Erzieherinnen darauf ansprechen? Immerhin ist meine Tochter ja nicht direkt betroffen. 2) Die Mama von A darauf ansprechen? Ich glaube nicht, dass ihr das Verhalten ihrer Tochter bewusst ist und ich schätze sie auch nicht so ein, dass ihr das egal ist. 3) Mit meiner Tochter reden und sie darin bestärken, in so einer Situation zu B zu halten (d. h. sich von A, die recht dominant sein kann, nicht vorschreiben zu lassen, wer mit wem spielt?) Was meint ihr?

von Maus1979 am 30.05.2022, 08:37



Antwort auf Beitrag von Maus1979

Hallo, ich würde die Erzieherinnen außen vor lassen, denn dies würde von ihnen und vor allem von der Mutter des Kindes als unbotmäßige Einmischung verstanden werden, und das auch noch hinter dem Rücken der Mutter. Schildere der Mama von A, was Du beobachtest hast. Das reicht völlig aus. Sie muss dann selbst überlegen und entscheiden, was sie mit dieser Information anfängt. Deiner Tochter würde ich keine Aufträge dazu erteilen, dass sie zu B halten soll. Ich denke, sie ist hier nicht involviert, und das muss sie auch nicht sein. Ich würde sie nicht „in den Kampf schicken“, damit sie zu irgendeiner Partei hält und sich mit hineinziehen lässt. Wenn sie das möchte, macht sie es von sich aus. Mach sie nicht zur Stellvertreterin für Deine Überzeugungen, das ist nicht ihre Aufgabe. Weißt Du, eine Dreier-Konstellation bei Freundschaften ist immer sehr ungünstig und funktioniert selten. Es ist kein „Mobbing“, wenn eines der Kinder da etwas schlechter wegkommt. Auch nicht, wenn eines der Kinder schließlich aus der Dreier-Konstellation ausgeschlossen wird oder herausfällt. (Mobbing heißt per Definition, dass sich eine größere Gruppe von Kindern auf ein einzelnes Kind einschießt und es schikaniert, misshandelt, seine Sachen versteckt oder kaputtmacht usw.) Hänge Dich nicht zu sehr da hinein. Kinder müssen in diesem Alter erst lernen, wie Freundschaften funktionieren und wie nicht, wie sie sich behaupten können, welche Regeln es beim Spielen gibt, wie die Regeln der Kommunikation funktionieren. Wir können Kindern dieses Lernen durch weise Vorträge und Erklärungen nicht abnehmen und den Weg für sie auch nicht abkürzen. Wie gesagt, es ist richtig, der anderen Mutter Deine Beobachtung zu schildern, weil sie das sicher interessieren wird. Den Rest darfst Du getrost ihrer Entscheidung überlassen. LG

von Bonnie am 30.05.2022, 08:52



Antwort auf Beitrag von Maus1979

Ich würde genau den anderen Weg gehen: Ich würde die Erzieherinnen ansprechen und nicht die Mutter von A. Die Mutter ist im Kiga schließlich nicht da und kann von daher auch nicht direkt auf das Verhalten ihres Kindes einwirken. Ich würde den Erzieherinnen sagen, was deine Tochter erzählt hat und bitten, dass sie die Mädels mal etwas mehr im Auge behalten. Also kein Drama daus machen, aber zumindest die Erzieherinnen in Kenntnis setzen. LG Inge

von IngeA am 30.05.2022, 09:09



Antwort auf Beitrag von IngeA

Genau so würde ich es auch machen bzw so habe ich es gemacht, wenn meine Kinder irgendwas aus dem Kindergarten beschäftigt hat. Oft geht die Wahrnehmung der Kinder ja auch etwas an der Realität vorbei. Da wird dann schnell aus "2 mal ärgern" ein "ständiges" oder "immer ärgern" und es wird ganz außer acht gelassen, dass sie den restlichen Tag friedlich zusammen gespielt haben.

von Baerchie90 am 30.05.2022, 10:38



Antwort auf Beitrag von Maus1979

Hast du das selbst mitbekommen oder hat deine Tochter dir das erzählt? Ich finde das schwierig zu bewerten. Auf der einen Seite will man, dass keiner ausgeschlossen wird, aber wenn 2 Kinder ganz toll miteinander spielen und dann ein weiteres Kind dazu kommt, kann das schöne Spiel auch ordentlich über den Haufen geworfen werden. Da kann ich schon verstehen, dass man sagt, dass das 3. Kind halt nicht mitspielen kann. Ich habe 3 Töchter und das kommt hier auch mal vor. Es kommt für mich drauf an, wie häufig das vorkommt und in welchen Spielsituationen. Ebenso kenne ich es auch, dass ein Kind was alleine in Ruhe machen will und die anderen wollen aber unbedingt mit dem Kind spielen. Dann sollen die Kinder ja auch akzeptieren, dass das eine Kind gerade keine Lust auf spielen mit den anderen hat. Bei 3 Kindern kann es immer vorkommen, dass eins ausgeschlossen wird. Hier zu Hause wechselt es aber immer wieder. Wenn dein Kind unter der Situation leidet und dir sagt, dass sie das blöd findet, dann kannst du deiner Tochter sagen, dass sie Kind a das auch sagen darf. Also, dass sie es blöd findet, wenn b nicht mitspielen darf. Ebenso kann deine Tochter frei entscheiden dann das Spiel mit Kind a abzubrechen und mit Kind b zu spielen, wenn dein Kind das will. Wenn du das Gefühl hast, dass dein Kind das nicht schafft, kannst du durchaus im Elterngespräch erwähnen, dass dein Kind dir erzählt hat, dass es aktuell wohl Probleme unter den 3 Mädchen gibt und sie nicht so recht damit umzugehen weiß und sich dann unwohl fühlt. Das ist ja dann nur ein Hinweis an die Erzieher da vielleicht mal ein Auge drauf zu haben und ein bisschen Hilfestellung zu leisten. Wie oben geschrieben, es käme für mich drauf an, wie sehr das mein eigenes Kind belastet und wie häufig das tatsächlich vorkommt. Wenn Kind b durchgehend ausgeschlossen wird und den ganzen Tag nicht mitspielen dürfte, wäre das den Erziehern aber sicher schon aufgefallen. Die Mutter von Kind a würde ich nicht drauf ansprechen. Das fände ich irgendwie blöd/übergriffig, wenn mir eine andere Mama sagen würde, dass meine Tochter ein anderes Kind wohl immer ausschließt und ärgert. Ich bin ja selbst nicht dabei. Wenn mein Kind sich in der Kita so verhalten würde, dann sollten mich die Erzieher darauf ansprechen.

von HSVMarie am 30.05.2022, 09:27