Mamamaus97
Hallo Ihr Lieben,
Ich habe eine dringende Frage: Mein Kind (4 Jahre) hat zusammen mit zwei anderen (3-4 Jahre) im Kindergarten in der Gartenanlage (gut Einsehbar von der Tür aus) einen Hering ausgegraben und mit dem Hering anschließend am Zaun den Plastiksichtschutz kaputt gemacht. Dies wurde dem Kindsvater vorgestern mündlich beim Abholen zugetragen, mit dem Hinweis wir mögen bitte einen neuen Sichtschutz bestellen.
Es gab keine Fotos, keine Schadensbegutachtung, kein offizielles Schreiben, keine offizielle Rechnung o.ä.. Hinzu kommt, dass laut meinem Kind Laurens ebenfalls beteiligt war aber die Erzieher belogen haben soll. Laurens Name fiel nie.
Gestern Abend erzählte mir mein Kind das die zwei Erzieher gefragt haben ob wir schon den Sichtschutz bestellt haben. Ich war sehr perplex. Ich meinte nur ohne offizielle Schadensbegutachtung und rechtliche Prüfung werde ich nichts bestellen.
Heute gab es für den Kindsvater einen kleinen Notizzettel in die Hand auf dem die Nummer von der Mutter des anderen beteiligten Kind stand und der Notiz: Sichtschutz, grün, Plastik, 19cm... (mein Kind meinte auf meine Nachfrage welcher denn genau nur: na der für 99,9 Geld sagt Andreas).
Im Kitavertrag steht nur: "...bei Schadensverursachung durch das Kind greifen die gesetzlichen Bestimmungen"
Wie würdet ihr vorgehen?
LG, mamamaus97
Euer Kind ist "deliktunfähig" - eine Versicherung würde nur bei Missachtung der Aufsichtspflicht haften. Diese hatten ja die Erzieherinnen. Eure Privathaftpflicht wird nicht zahlen und ihr müsst das auch nicht. Das ist Sache des Trägers.
Hallo, grundsätzlich gebe ich meiner Vorrednerin Recht. Aber: Wir versuchen unserem Kind beizubringen, dass man dafür gerade stehen muss, wenn man etwas beschädigt oder kaputt gemacht hat, selbst, wenn es unabsichtlich war. Unser Sohn ist, als er noch kleiner war, mit dem Dreirad samt Schiebestange umgefallen und hat eine Stoßstange verbeult. Selbstverständlich habe ich die Fahrerin ausfindig gemacht, kontaktiert und angeboten, den Schäden zu begleichen - auch wenn ich es von Rechts wegen nicht "gemusst" hätte. Ich finde, das "gehört" sich so, und das sollten Kinder auch lernen. Die Kommunikation der Kita ist vielleicht fragwürdig, aber ehrlich gesagt lese ich aus Deinem Text auch nicht, dass ihr euch darum persönlich gekümmert hättet. Blöd, dass es etwas Teures war. Ich würde mit der Kita sprechen, was möglich ist, und mich nicht auf mein Recht berufen. Auch würde ich mich mit den anderen Eltern zusammentun, der Schaden entstand ja schließlich durch mehrere Kinder. Viele Grüße
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht wieso ihr nicht schon längst selbst in Kontakt mit der Kita getreten seid. Das ist doch der erste Schritt! Danach sieht man weiter.
würde das gespräch mit der kita suchen und gemeinsam eine lösung finden. die können doch echt froh sein, dass es nur der sichtschutz war. mit dem hering hätten sie sich auch gegenseitig heftig verletzen können. wie würden die das dann sehen? um den hering auszugraben braucht es ja auch eine weile. da ist ne massive aufsichtspflichtverletzung passiert. als vorschlag würde ich machen, dass der betrag durch vier geteilt wird. ein teil die kita und die anderen 3 auf die eltern der beteiligten kinder. zusätzlich auch mit deinem sohn sprechen,wie er sich zukünftig in solchen situationen verhalten soll. nicht schimpfend sondern eben auf augenhöhe. er muss nicht mitmachen, wenn andere blödsinn machen und wenn die sagen, dass er dann nicht mehr deren freund ist, dann sind das auch nicht seine freunde.
Danke für eure Rückmeldungen. Mein erster Gedanke war auch: Wtf (entschuldigt die Ausdrucksweise) die Kinder schaffen es seelenruhig einen metallischen Gegenstand auszugraben (der nicht in den Garten der Kita gehört!) und damit Sachschaden anzurichten... ich war froh das sie nicht sich gegenseitig damit verletzt haben. Ich bin sauer auf die Erzieher, die in meinen Augen laut den Infos die ich habe ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen sind und verlangen nun dreist einfache wortlose Rückerstattung und Ersatz. Die Eltern sollen nicht nachfragen sie sollen einfach bezahlen. Am liebsten würde ich die Einrichtung verklagen. Es ist nicht das erste Mal, das in meinen Augen eine Aufsichtspflichtsverletzung stattgefunden hat... bspw hat mein Kind trotz bekannter Allergie den einen Morgen Nuss-Nougat-Creme (statt der Nussfreien Variante) gegessen... und den anderen Tag hat er zusammen mit seinem einen Freund im Bastelraum Friseur gespielt und sich dabei eine Haarsträhne abgeschnitten (und das entdeckte ich beim Haare waschen - mir hat keiner davon berichtet!). Einen anderen Tag hatte er von einem anderen Kind ein Loch in den Kopf geschlagen bekommen, nachdem es verbal um ein Wort ("Okidoki") und seine Bedeutung ging... das andere Kind wurde dann plötzlich körperlich - dabei war der Erzieher permanent anwesend gewesen. Ich stamme aus einer Familie, in der die Eltern bei derartigen Vorfällen (bei meiner kleineren Schwester gab es insgesamt drei dieser Art in der 1. und 2. Klasse der Grundschule) immer ohne Nachfragen sofort bezahlt und ersetzt haben. Trotz Ungereimtheiten und teils auch schlimme Verletzungen. Einmal war sie alleine im Geräteschuppen (niemand wusste wie das passieren konnte) und war dort eingesperrt... da fiel dann ein Gegenstand um und sie bekam ihn ab - statt über die Aufsicht zu sprechen o ä wurde einfach verlangt den Gegenstand zu ersetzen... ich möchte es anders als meine Eltern machen. Also die Werte Dinge zu ersetzen die man kaputt macht/verliert sind mir vermittelt worden. Allerdings sehe ich nicht ein sofort bei unklarem Tathergang mein Portemonnaie für derartige Vorfälle, die von anwesenden Erwachsenen hätten verhindert werden können, zu zücken. Ich habe vorgestern ausführlich und in ruhigem Ton mit meinem Sohn darüber gesprochen. Er konnte mir nicht sagen, warum sie das getan haben oder wie das passieren konnte das sie mit dem Gegenstand den Sichtschutz kaputt gemacht haben. Er erzählte mir nur die Infos die ich vom Papa durch die Erzieher bekommen habe. Mein Sohn hat sich dann bei mir dafür entschuldigt - woraufhin ich meinte er müsse sich bei den Erziehern entschuldigen und fragen was er tun kann. Ich bin davon ausgegangen das sich vor Ort darum gekümmert wird. Und ja ich habe bisher kein Gespräch gesucht weil a) die Rechtslage auf meiner Seite ist, b) ich entsetzt darüber bin was die Erzieher alles nicht sehen und es metallische Gegenstände im Garten vergraben gibt... und c) ich Vollzeit andere Dinge zu tun habe und aufgrund diverser Gegebenheiten gerade sehr viel rundherum zu tun habe. Der Papa hilft leider nicht wirklich in dieser Situation bzw sagt halt nichts dazu wenn er unseren Sohn abholt/bringt. Er würde einfach zahlen (Geld ist nicht das Problem). Ich sehe aber die Unklarheiten, Ungerechtigkeiten dahinter und v a die Tatsache, damit einen Präzedenzfall zu schaffen für vermeintliche künftige Vorfälle die in meinen Augen dann bestimmt kommen (ob passiert oder nicht). Ich schreibe morgen gleich der Kitaleitung mit Bitte um Klarstellung. Ich hoffe ich schaffe das Morgen zwischendrin. Laurens wird bisher komplett aus dem Vorfall von seitens der Erziehenden rausgelassen... mein Kind erzählte mir Laurens habe die Erzieherin angelogen was seine Beteiligung am Vorfall angeht. Ich weiß nicht ob ich Laurens und seine Familie da adäquat in den Sachverhalt als Beteiligte reinbekomme. Anscheinend sollte ich genau diese Werte auch meinem Kind mitgeben - dann hat man es ruhiger (kleiner Spaß in dieser blöden Situation am Rande) ;)
Nach diesem Rant: Kann es sein, dass dein Kind Cedric (fiktiver Name) heißt?
Den aktuellen Vorfall haben meine Vorrednerinnen ja bereits eingeordnet. Wenn du abseits davon Fehlverhalten seitens der Einrichtung vermutest, lohnt es, das direkt anzusprechen - aber bitte nicht in wilder Relation zu deiner Familiengeschichte und ohne andere Kinder zu beschuldigen. Deinem Kind hilft es auch nicht, wenn du das Thema über Proporz aufbläst.
Es gibt hier zwei Seiten, die rein rechtliche und die menschlich-kommunikative. Rechtlich gesehen magst du recht haben, menschlich gesehen finde ich deinen Rundumschlag gegen die böse Kita sehr einseitig. Trotz allem war es ja dein Kind, das grundlos und mutwillig den Sichtschutz zerstört hat. Es sind nicht immer nur die anderen schuld und böse. Dass du außerstande bist, mit der Kita-Leitung einfach mal zu reden, finde ich schon sehr schwach. Sorry für die ehrlichen Worte.
Bei uns bringt und holt aktuell auch mein Mann das Kind zur KiTa und vergisst manchmal Themen anzusprechen, die mir wichtig sind. Wenn es dann wirklich wichtig ist - wie hier - vergisst er es nicht. Falls das doch mal passieren sollte, rufe ich da an. Obwohl ich Vollzeit anderes zu tun habe und noch bisschen was nebenher. (Wer hat das denn eigentlich nicht? Arbeit plus was nebenher?) Aber bei einem derart wichtigen Thema wie Metall-Heringen im Boden unserer KiTa, würde ich anrufen und in Erfahrung bringen, ob da noch mehr sein könnten. Ob danach gesucht wird und wieso die Kinder da alleine solange ran kommen? Das ist doch das eigentlich wichtige hier. Wen kümmert das Geld für den dussligen Zaun? Und wie doll kann der überhaupt mit nem Hering kaputt gehen? Der ist doch jetzt sicher nicht statt 100% intakt 100% ruiniert durch den einen Vorfall. Ich würde maximal nen paar Löcher erwarten... je nach dem wie lange die Kinder alleine damit zugange waren. Wir haben so nen Sichtschutz im KiTa-Zaun und der rutscht auch ohne kindliches Zutun mal raus, wird von starkem Wind gerissen und von Tieren gekratzt. Das ist irgendwie - so blöd das ist - Verbrauchsmaterial...
Ich würde auch erstmal nicht bestellen, sondern auf offizielle Schadensregulierung pochen; das heißt Schadensmeldung und Regulierung über die Versicherung. Das würde ich auch aktiv an den Kita rückmelden, damit sie nicht weiter davon ausgehen, dass der Schaden privat reguliert wird. Ob und wer da noch beteiligt war spielt keine Rolle.
Vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen.
Eine kurze Rückmeldung meinerseits zum Stand des Falls: Die Leitung wusste nichts detailliertes über Vorfall. Die Erzieherin die an dem Tag im Garten anwesend war hat mit mir gesprochen
Geschilderter Tathergang am 10.06.2024 vormittags (genauer Zeitpunkt unbekannt):
(1) Mein Kind und seine beiden Freunde buddeln den Hering aus
(2) Die Kinder bringen den Hering dem Erzieher im Garten
(3) Der Erzieher nimmt dies zur Kenntnis und sagt: Bitte schmeißt den in den Müll.
(4) Die Kinder gehen wieder in den Garten zurück, ohne den Hering entsorgt zu haben. Sie gehen stattdessen zum Zaun.
(5) Nach ca. 5min bemerkt der Erzieher und die Erzieherin im Garten was die Kinder gerade am Zaun tun. Die drei hatten zu dem Zeitpunkt schon die Aufmerksamkeit mehrerer umstehender Kinder aus der Kita gehabt, die zuschauten.
(6) Im Sichtschutz seien schon einige Löcher gewesen. Sie haben die Kinder auf das Fehlverhalten angesprochen und die Konsequenz, diesen Schutz zu erneuern, angekündigt und ihnen den Hering weggenommen.
(7) Laurens sei nur passiv beteiligt gewesen, weshalb sie sich nur an die Eltern von zwei der drei beteiligten Kinder wenden.
Es existiert kein Protokoll, keine Schadensmeldung an den Träger und keine Fotos des Sachschadens, der Träger wurde nicht informiert. Das Gelände sei vor kurzem als sicher eingestuft worden. Die Heringe kommen vom Rollrasen... sie können mir keine Heringfreiheit in Zukunft im Kindergarten zusichern. Eine Sicherheitsgefährdung scheinen die Erziehenden durch die im Boden befindlichen, in der Anzahl unbekannter metallischer Gegenstände nicht wahrzunehmen ("Sie hätten auch einen spitzen Stein ausgraben können.").
Ich solle nachher beim Abholen Fotos machen dürfen - bzw der Papa, da ich beruflich noch bei einem Kooperstionspartner sein werde. Über die Aussage - ich könne das gerne über meine Versicherung abrechnen - habe ich gleich die rechtliche Lage bündig zusammengefasst: wir haben unsere Aufsichtspflicht nicht verletzt - daher zahlt unsere Haftpflichtv. auch nicht.
Ich habe im Gespräch darauf aufmerksam gemacht, dass wir dies aus reiner Kulanz übernehmen und darauf hoffen, das in Zukunft keinerlei Heringe mehr als potenzielle Gefährdung von Personen und Sachmitteln im Garten auffindbar sein werden.
Über Gerechtigkeit und rechtlicher Belange muss man in diesem Sachverhalt nicht streiten. Gerecht ist etwas anderes, rechtlich hätten sie dies dem Träger melden müssen. Und aufgrund der scheinbar in den letzten Wochen zahlreichen "guten Ideen", durch die sich die Freundesgruppe wohl bekannt gemacht habe, hätte der Erzieher den Hering einfach entgegennehmen sollen... (von der interessanten Gruppendynamik erzählte man mir heut erstmals... und ich fiel innerlich von allen Wolken - warum sagen sie denn sonst nichts wenn es wohl so schlimm sei??).
Ein paar Aussagen zur Entwicklung der Kinder in dem Alter ließen sich nicht mit meinem Kenntnisstand der (psychischen) Entwicklung von Kindern in dem Alter in Einklang bringen. Aber das ist eben so...
Jeder kann sich sein eigenes Bild aus der "Klärung" ziehen. :)
Um "was nebenher" noch zu definieren:
- Promotion und gerade mitten in der Datenerhebung (deshalb natürlicherweise eine Menge Überstunden ;))
- Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin in Verhaltenstherapie (aktuell mit Abnahme der Theorie)
Dies nur zur Ergänzung damit niemand weiterhin etwas dagegen sagt das ich erst heut Zeit und Kopf für ein Gespräch hatte. :)
Ich wünsche euch allen einen schönen Tag!
Liebe Grüße
mamamaus97
Wie bereits gesagt eine ganz einfache Sache: das Kind ist noch deliktunfähig und im Vertrag steht ja sogar, dass die "gesetzlichen Regelungen" greifen. Und die besagen, dass ihr nicht zahlen müsst. In dem Fall würde ich mich noch nicht einmal moralisch verpflichtet sehen. da die Erzieher die Aufsichtspflicht hatten und hier voll versagt haben, da der Hering im Vorfeld sogar gezeigt wurde. Aber wenn ihr euch nicht weiter rumärgern wollt: einfach der Versicherung melden. Die werden denen schon das passende dazu erzählen. Vielleicht lernen die Erzieher dann mal etwas daraus! VG Chrissie
Die letzten 10 Beiträge
- Kitaverweigerin - (Wie) Hat es bei euch doch noch geklappt?
- Empfehlung Kindermusik, Youtubekanäle usw.
- Kind sagt ständig Schimpfwörter/sexualisierte Handlungen
- Wachstumsschmerzen oder was? Fußschmerzen
- Umfrage zur Risikobewertung einer Windpocken-Erkrankung bei Kindern im Alter von 0-6 Jahren
- Ablauf/Anlaufstellen Hochbegabung
- Mittagsschlaf nach KiGa
- Kindergarten
- soll ich mir Sorgen machen? mein Freund nimmt unseren 3 jährigen Sohn mit zur arbeit als busfahrer
- Schüchtern bei neuen Situationen