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3-jähriger nur schlecht gelaunt

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3-jähriger nur schlecht gelaunt

Brinchen89

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Hallo zusammen, ich bin langsam echt am Verzweifeln. Unser Sohn ist zur Zeit unausstehlich. Seit April geht er in den Kindergarten und das muss ich sagen klappt echt gut. Er hat schnell Anschluss gefunden und geht auch gerne hin. Dass Kinder nach dem KiGa immer sehr müde und auch quengelig sind, wissen wir. Ich versuche die Nachmittage mit ihm auch immer eher ruhig zu gestalten. Bei schönem Wetter gehen wir bisschen nach draußen, ansonsten sind wir daheim. Es ist aber aktuell so, dass er sich null im Griff hat. Er testet aus, er tobt, er wütet und was mich am allermeisten beschäftigt, er schlägt. Wenn ihm etwas nicht passt, oder auch wenn ich mal mit ihm schimpfen muss weil ich ihn 2 mal freundlich auf etwas aufmerksam mach und er nicht hört, schlägt er. Das macht er zu 90 % auch nur bei mir 😔 Er ist ständig mit mir am Kämpfen. Egal um was es geht. Wenn er mich fragt ob ich bisschen mit ihm spiele und ich sage ja, geht das genau 10 Minuten gut. Bis ihm dann irgendwas an meiner Spielweise nicht gefällt und dann wird alles durch die Gegend gepfeffert. Heute früh war auch wieder eine volle Katastrophe. Beim Frühstück und Mittagessen für den KiGa richten, hat er gefragt ob er denn ein paar von den trockenen Flakes fürs Müsli so essen darf. Hab ihm dann ein paar aus der Verpackung raus und hingestellt. Plötzlich aus dem Nichts, nimnt er sie und wirft sie quer durch die Küche und schreit "Ich will die gar nicht." So geht es Tag ein, Tag aus. Ich kann euch nicht sagen wie leid ich es bin. Ich bin müde, verzweifelt und ja, mein Kind nervt mich aktuell sehr. Ich versuchs ruhig und verständnisvoll, aber das macht es bei ihm nur schlimmer. Konsequent sein bringt bei ihm irgendwie auch nichts. Mittlerweile denke ich wirklich es liegt an mir. Er nimmt mich gar nicht ernst. Bei meinem Mann macht er solche Sperenzien nicht. Da ist er gut drauf, hört und spielt schön. Bei mir, Fehlanzeige. Und wir sind beide gleich viel zu Hause, da mein Mann im Homeoffice ist. Jeden Morgen hab ich Bauchweh, weil ich nicht weiß was mich erwartet. Dass er mal für sich ein wenig spielt, klappt auch nur bei Papa. Wenn ich da bin, also zu Hause, dann folgt er mir auf Schritt und Tritt. Versteht mich nicht falsch, ich verbringe sehr gerne Zeit mit meinem Jungen und spiel auch gern mit ihm, aber halt nicht rund um die Uhr. Zumal ich ja auch noch Hausarbeit usw. hab. Verlasse ich kurz den Raum, wird mir direkt jammernd hinterher gelaufen. Mit fast 3,5 Jahren? Ich bin langsam einfach gefrustet 😔


MM

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Antwort auf Beitrag von Brinchen89

Wie reagierst du denn? ZB wenn er was durch die Gegend pfeffert...? Meine Erfahrung ist (und das ist ja auch nur normal/natürlich), dass man schon authentisch sein sollte! Wenn mich was nervt, zeige ich das. Natürlich erkläre ich es auch, wenn es um ein kleines Kind geht, das noch lernt, wie was warum gemacht wird oder eben nicht. Aber ich tue nicht "ruhig und verständnisvoll", wenn ich grad kein Verständnis mehr hab und genervt bin! Kinder lernen aus der Rückmeldung ihres Umfelds, und darum muss diese authentisch sein, denn sonst lernen sie das Falsche. Bei dem Werfen der Frühstücksflocken würde ich darauf bestehen, dass er es aufräumt/zusammenfegt. Wenn man Dreck und Unordnung macht, muss man es dann wegräumen, das ist so im Leben, das müssen sie lernen. Je früher desto besser. Klar hilft man dabei, wenn es ein kleines Kind ist, aber es sollte schon auch "Arbeit" für ihn sein. So lernen sie Verantwortung. Und ich würde ihm in der Situation auch sagen, dass ich eigentlich gerne mit ihm spielen wollte, aber jetzt erstmal keine Lust mehr habe, wenn er sich so benimmt. Und dann müsste er halt erstmal alleine spielen und ich würde mein Ding machen im Haushalt...  Schlagen geht gar nicht, da muss die Mama sich auch "wehren". Ihn in dem Moment wegschubsen, packen und in sein Zimmer bringen, wäre meine Reaktion. Und laute Ansage, dass ich mich nicht schlagen lasse (dass Schlagen nicht akzeptiert wird)! Wenn er sich beruhigt hat, kann er gern wiederkommen - und sollte sich dann auch entschuldigen. Zumindest irgendwie ansatzweise, dass man merkt, er hat ein bisschen was verstanden...


MM

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Antwort auf Beitrag von Brinchen89

PS Noch ein Zusatz: Natürlich sollte man im Gegenzug gutes Verhalten auch "belohnen". Also wenn er schön spielt, gut mitarbeitet, sich entschuldigt nach Fehlverhalten... dann loben, sagen, dass man das toll findet und Lust hat, was zusammen zu machen... usw.  Man kann ihnen auch zeigen, was sie machen können, wenn sie richtig sauer sind. Also statt Schlagen und Sachen werfen zB. Laufen, Hüpfen, in die Luft boxen.. - und auch laut sagen (nicht schreien), WAS sie jetzt blöd finden oder was sie sich anders wünschen. Als Mama hört man zu und erklärt, was davon geht und was nicht, und warum... Klar lernen kleine Kinder erst nach und nach, angemessen zu kommunizieren - aber es ist wichtig dass sie das tun. Sie lernen so ihre Gedanken und Gefühle zu formulieren und mitzuteilen. Und dann kann man auch darüber sprechen, Lösungen finden... Sie merken, dass sie nur so das erreichen, was sie möchten. Und im Gegenteil, dass sie durch Schreien, Schlagen, Sachen schmeissen eben NICHTS erreichen, ausser Sanktionen. Das ist ein Lernprozess...


Rachelffm

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Antwort auf Beitrag von Brinchen89

das ist so typisch. überall das liebste kind der welt und bei mutti dann der satansbraten schlechthin. wir kriegen das oft ab, weil die ganze anspannung abfällt und sie bei uns 100 % sie selbst sein können. wo anders müssen sie sich immer an die regeln halten. hier hab ich mal gelesen, dass sie mit einem rucksack kompromiss-bälle in den tag starten. nach dem kiga sind die meist leer. was mir hilft ist bewusste me-time schaffen und mich auch räumlich vom kind zu trennen.


JoMiNa

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Antwort auf Beitrag von Brinchen89

Ich denke, beide Antworten vor mir haben recht: Zum einen lässt du dir vielleicht zu viel gefallen und steckst zu oft deine Bedürfnisse zurück. Versuchst vielleicht schon vorauseilend deinem Kind recht zu machen, und wirkst dadurch nicht souverän. Zum anderen ist Kindergarten wirklich anstrengend, und auch wenn es den Kindern gefällt, brauchen sie oft etwa ein halbes Jahr, bis sie wirklich angekommen sind. Warum geht ihr denn nur bei schönem Wetter und nur ein bisschen raus? Viele Kinder sind draußen ruhiger, und es gibt etwas weniger Anlässe für Wutanfälle. Wenn du befürchtest, dass es zu viel Action ist: Wir sind immer auf denselben Spielplatz gegangen, der in der Nähe war und wo meist wenig los war. Im Sommer sind wir oft vom Abholen bis zum Abendessen draußen. Distanzieren ist ein gutes Stichwort: Du brauchst Zeit ohne Kind, in der du mal durchatmen und die du ohne das erwähnte Bauchweh verbringen kannst. Aber du kannst auch versuchen, dich von den Wutanfällen zu distanzieren und sie nicht persönlich zu nehmen. Du bist die Leitwölfin, die sich von einem kleinen Welpen nicht aus der Ruhe bringen lässt 😉 Lass den Wutanfall an dir vorüberziehen und sei für dein Kind zwar präsent, aber zeig ihm auch deine Grenzen. Mir hilft es immer, dass ich mir bewusst mache, dass wir bisher jeden Wutanfall überstanden haben und es dieses Mal auch so sein wird. Das ist wie ein Unwetter, für das niemand etwas kann, das aber auch gegen niemanden gerichtet ist.