Der Apgar-Test - erster Gesundheitscheck fürs Baby

Der Apgar-Test - erster Gesundheitscheck fürs Baby

© Adobe Stock, S.Kobold

"Wie geht es dem Baby, ist alles okay?" Das wollen nicht nur die Eltern wissen, sondern auch die Geburtshelfer. Sie nutzen den Apgar-Test, auch Apgar-Score genannt, um zu klären, wie es dem Neugeborenen geht.

Den Apgar-Score gibt es seit 1952, die amerikanische Anästhesistin Virginia Apgar hat ihn entwickelt. Der Test ist inzwischen standardisiert worden, weltweit nutzen Geburtshelfer heute dieses bewährte Punkteschema.

Zeitpunkt: in den ersten zehn Minuten nach der Geburt

Der Test findet in den ersten zehn Lebensminuten des Neugeborenen statt. Er ist so einfach und unauffällig, dass die meisten Eltern gar nichts davon mitbekommen. Das beobachten und prüfen Ärzte und Hebammen dabei:

A   -   das Aussehen - damit ist die Hautfarbe gemeint,

P   -   den kindlichen Pulsschlag/die Herzfrequenz,

G   -   das Grimassieren, ausgelöst durch die Reflexe des Babys,

A   -   die Aktivität des Babys, also seinen Muskeltonus,

R   -   die "Respiration" oder Atmung des Kindes.

Diese Beobachtungen finden jeweils eine Minute, fünf und zehn Minuten nach der Geburt statt. In jedem Durchgang gibt es maximal zehn Punkte. Ist zum Beispiel die Haut direkt nach der Geburt nicht überall ganz rosig, sondern ein wenig bläulich, gibt es einen Punkt weniger. Einzelne Punktabzüge sind überhaupt kein Problem; fast alle Babys zeigen etwa direkt nach der Geburt noch eine bläuliche Hautfärbung. Ergeben sich insgesamt jedoch Werte von 5 bis 8 gilt das Baby als gefährdet, weniger als 5 Punkte signalisieren akute Lebensgefahr. Immer werden die Geburtshelfer sofort für die optimale ärztliche Betreuung und Überwachung des Babys sorgen.

Niedrige Punkte: noch kein Grund zur Sorge

Ein erster Durchgang mit niedrigen Punktwerten muss allerdings noch nicht unbedingt heißen, dass es ein ernstes Problem gibt: Kinder, die eine eher schwerere Geburt hinter sich haben, brauchen oft ein paar Minuten um "anzukommen". Gleiches gilt aber auch für Kinder, die sehr flott auf die Welt gekommen sind. Wie sagt man so schön: "Das ging dem Kind zu schnell!" Auch während der Entbindung eingesetzte Medikamente können das Ergebnis beeinflussen.

Die Aussagekraft des Apgar-Tests hängt außerdem davon ab, in welcher Schwangerschaftswoche das Baby zur Welt kommt. Bei Frühchen etwa ist es normal, dass sie noch ein wenig Zeit brauchen, bis sie selbstständig atmen.

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