hallo frau höfel,
ich habe einen 3,5 jahre alten sohn und bin jetzt wieder schwanger (20.woche).
bei der ersten geburt da war irgendwie nichts wie ich es aus dem geburtsvorbereitungskurs gehört hatte:
die wehen setzten ganz leicht ein, nicht stärker als übungswehen die wochen vorher, und außer dem lösen des schleimpropfes und ein bisschen auslaufen von fruchtwasser gab es keinerlei anzeichen das es bald losgehen sollte - keine unruhe, kein "entleerungsdrang", nichts. die wehen steigerten sich langsam über 25 stunden (zwischenzeitig bekam ich einen wehentropf weil sich am muttermund nichts tat). die kontraktionen waren nur als mäßiges ziehen in der leistengegend zu bemerken, keine richtigen schmerzen. und als der muttermund dann endlich eröffnet war, hatte ich keinerlei pressdrang! ich mußte total vom kopf her handeln (was sehr anstrengend war): auf das ziehen in der leistengegend achten und dabei oder danach (ich weiß es nicht mehr) dann pressen. als dann ohne narkose ein paar kleinere risse genäht werden sollten, da war die empfindlichkeit wieder voll da und ich mußte mich dafür betäuben lassen. es klingt blöd, aber irgendwie fühle ich mich so wie manche frauen anch einem kaiserschnitt. das einzige was anstrengend war, war die dauer, und dann zum schluß 75 minuten lang das kind rauszupressen, obwohl man gar nicht wollte... es war alles so unemotional; und gleich am nächsten tag als ich nach hause ging, dachte ich mir, das war einfach, das könnte ich jederzeit wieder tun. ist doch seltsam...
nun habe ich zwei fragen:
1.) ist das normal, warum war das so? zu viel endorphine wegen langer wehendauer? ich habe noch nie soetwas gehört...
2.) wegen der schwachen wehen: bedeutet das ich brauch aller wahrscheinlichkeit nach dieses mal wieder einen wehentropf oder kann diese geburt ganz anders verlaufen?
vielen dank für ihre mühe.
nicky
Mitglied inaktiv - 23.01.2008, 17:48
Antwort auf:
bei geburt: kaum schmerzen und kein pressdrang
Liebe nickys,
es gibt nur ganz, ganz wenige Frauen mit einer echten Wehenschwäche - allerdings tut sich bei denen nichts am Muttermund.
Bei Ihnen ist der Muttermund letztendlich doch aufgegangen (geht beim zweiten sehr viel zügiger) und Sie haben Ihr Kind geboren.
Was dazu geführt hat, dass Sie den Schmerz so gut tolerieren konnten, kann ich nicht beurteilen. Sie haben aber genauso intensiv gearbeitet wie andere Frauen unter der Geburt - nur auf einer anderen Ebene. Sie hatten nicht soviel mit "Schmerzbewältigung" zu tun, sondern mit höchster Konzentration. Und das ist auch Arbeit!
Beim nächsten Kind kann es ganz anders sein. Allerdings wird es nicht so lange dauern.
Und das Sie nachher fürs Nähen eine Betäubung brauchten, das ist auch völlig normal. Wir beobachten ganz oft, dass Frauen nach "schmerzarmen" Geburten zum Nähen sehr empfindlich sind. Frauen, die der Geburt sehr mit Schmerzen "gekämpft" haben, stört das bißchen Nähen dann kaum noch.
Lassen Sie die Geburt auf sich zukommen und bleiben Sie gelassen. Sie wissen ja: ich kann das!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 24.01.2008
Antwort auf:
bei geburt: kaum schmerzen und kein pressdrang
Hallo,
mir gings bei meiner ersten Geburt ähnlich. Zwar dauerte bei mir die Eröffnung des Muttermundes von 4 auf 9 cm etwa eine Stunde und das war etwas shmerzhaft. Doch als ich in der Badewanne saß - war alles weg. Keine Wehenschmerzen, kein Preßdrang. Ich dachte, ich hab eh Zeit und wäre beinah eingeschlafen. Na ja, mein Arzt war anderer Meinung und so presste ich halt so. Diese Geburt war wirklich ein Spaziergang. Irgendwie war es, als hätte ich mich nicht in meinem Körper befunden, sondern alles nur beobachtet. Ich stell mir vor - so ist es, wenn man auf Droge ist :-)
Auf jeden Fall machte ich mir dadurch bei meiner zweiten Geburt keine Sorgen. Diese war total anders. Ich hab die Geburt meiner Zwillinge so intensiv erlebt. Jeden Moment, jede Emotion - alles war so klar. Diesmal hatte ich "richtige" Wehen, die aber auszuhalten waren. Und im Endeffekt, hab ich bei jeder Geburt ein einzigartiges Geburtserlebnis gehabt.
Jede Frau reagiert anders, hat ein anderes Schmerzempfinden und jede Geburt ist anders. Da spielen viele Faktoren zusammen. Wichtig ist, dass man weiß, dass man das schafft und hinterher das größte Geschenk im Arm halten darf!
Liebe Grüße, eine angenehme Schwangerschaft und ein einzigartig schönes Geburtserlebnis!
Mitglied inaktiv - 29.01.2008, 16:24