Frage:
Vaterschaftaberkennung ohne Anfechtung möglich?
Hallo...
ich habe mehrere Fragen.
Mein Freund ist leider noch verheiratet. Seine Ex ist schwanger von einem anderen Mann, das belastet mich sehr zumal wir selber grade Kinderwunsch haben und bei UNS klappt es nicht und Kiwuklinik fährt nur auf halber Spur wegen Corona.
ich bin sauer, dass mein Freund rechtlicher Vater bald wird mit dem Kind seiner Ehefrau, das er gar nicht gezeugt hat (mein Freund natürlich auch).
Zumal der biologische Vater des Kindes der nochfrau meines Freundes die Vaterschaft auch nicht jetzt schon vor Jugendamt anerkennen will und es auch nicht (freiwillig) vorhat.
Die Mutter meines Freundes ist die einzige die mit der nochehefrau noch Kontakt hat und fragt sie immer warum der Vater es nicht schon vorher anerkennt und setzt sie bissel unter Druck.
Die nochfrau redet sich dann immer mit Ausreden raus und sagt der biologische Vater macht es nun mal nicht und sie da "Nix zu kann". Unsere Vermutung ist, dass sie meinen Freund nur ärgern will, weil er dann rechtliche Schwierigkeiten bekommt.
Mein Freund sieht es auch nicht ein, dass er eine vaterschaftsanfechtung auf seinen Namen startet, weil ihn das Geld kostet trotz Rechtschutzversicherung.
Im Internet habe ich jetzt gelesen:
Ist eine Anerkennung der Vaterschaft des biologischen auch ohne Anfechtung möglich?
Die Vaterschaft des biologischen Vaters kann auch ohne Anfechtung anerkannt werden, wenn der Ehemann oder auch beide Ehepartner vor Ablauf des Trennungsjahres den Scheidungsantrag gestellt haben.
Leider hat in dem Fall nicht mein Freund den Scheidungsantrag gestellt, sondern die nochfrau. Wie ich diese Infos jetzt so rauslese, ist das mit der Anerkennung der Vaterschaft des biologischen erzeugers ohne Vaterschaftsanfechtung NUR möglich, wenn der Ehemann den Scheidungsantrag gestellt hat oder beide Eheleute.
Meine wichtigste Frage:
Ist es auch rechtlich möglich, dass man in o.g. Fall keine Vaterschaftsanfechtung braucht wenn NUR die Ehefrau scheidungsantrag gestellt hat?
Weil die Anfechtung kostet meinen Freund Geld, er kann ja nix dazu dass seine nochfrau sich gleich von dem nächstbesten schwängern lässt, der noch nicht mal dazu stehen will
Wer muss anfechtungskosten zahlen? Kann man die Kosten auf Mutter (alg2 Bezug umlegen)?
Trennung war Ende 2018
Scheidungsantrag Ende 2019 durch Ehefrau eingereicht
Kind kommt wohl Ende Juni 2020
von
Dalamina
am 06.05.2020, 08:18
Antwort auf:
Vaterschaftaberkennung ohne Anfechtung möglich?
Hallo,
nein. Ihm wird nur die Mögichkeit der Anfechtung bleiben. Ich würde die KM und den biologischen KV mit Einschreiben anschreiben und auffordern, zuzustimmen. ANsonsten damit drohen, die durch die Weigerung entstehenden Kosten (wegen Mutwilligkeit) zurückzufordern. Ob das klappt ist fraglich, drohen würde ich damit.
Liebe Grüße
NB
von
Nicola Bader, Rechtsanwältin
am 08.05.2020
Antwort auf:
Vaterschaftaberkennung ohne Anfechtung möglich?
Tja, doof gelaufen wenn dein Freund es bisher mit dem scheiden nicht so eilig hatte. Hätte er mal anregen sollen, denn nur so kommt er aus der Kiste raus. Also Scheidung beantragen wenn Trennungsjahr gelaufen und dann danach die Vaterschaftsanfechtung.
Ob der neue das Kind jetzt bereits schon anerkennt tut da gar nichts zur Sache. Rechtlich ist dein Freund der Vater, völlig egal ob er das Kind gezeigt hat da die Scheidung noch nicht durch ist. Also selbst wenn der Freund das Kind anerkennen würde, was aktuell rechtsgültig gar nicht möglich ist, stände da dein Freund als Vater in der Urkunde. Damit bekommt im übrigen das Kind auch den Ehenamen den die Ex trägt, auch daran kann sie aktuell gar nichts ändern.
Die Kosten für den Spaß und möglichen Unterhalt darf dein Freund sich aber beim echten Vater holen sobald das Gericht dessen Vaterschaft anerkannt hat.
Hofft halt das die Scheidung durch ist bevor das Kind geboren wird. Und in Zukunft mal den Mann in den Arsch treten das er sich selbst drum kümmert. Was willst du mit einem Vater wenn der seinen Mist nicht mal selbst geregelt bekommt sondern dich vorschickt?
Übrigens, mich beschleicht der Gedanke das die Ex - sofern ihr zwei verschiedene Personen seit mit einem realen Problem und nicht nur Langeweile - hier die Frage aus der umgekehrten Sicht gestellt hat. Die Daten und übereinstimmungen sind schon arg auffällig.
von
Felica
am 06.05.2020, 13:06
Antwort auf:
Vaterschaftaberkennung ohne Anfechtung möglich?
Nochmal hier
Mein Freund war nicht zu faul die Scheidung zu beantragen, er wollte dafür nicht zahlen
Deswegen hat er gewartet bis seine nochfrau die Scheidung einreicht!
Sie bekommt es voll Staat bezahlt
Er muss schon genug Unterhalt bezahlen!
von
Dalamina
am 06.05.2020, 14:10
Antwort auf:
Vaterschaftaberkennung ohne Anfechtung möglich?
Tja, aber zahlen muss jeder irgendwann für alles. Hätte er sich das Geld für die Scheidung nicht gespart, wäre diese jetzt wohl schon durch, ihr verheiratet, ihr hättet die Behandlung bezahlt bekommen und die Anfechtung wäre auch kein Thema mehr.
Was wäre am Ende des Tages wohl günstiger gekommen?
von
Felica
am 06.05.2020, 14:23
Antwort auf:
Vaterschaftaberkennung ohne Anfechtung möglich?
Aber ihr beide geht doch seit Jahren miteinander ins Bett?
Hätte er seine ehe einfsch sauber beendet, hätte das alles nicht sein müssen.
von
Meyla
am 06.05.2020, 14:30
Antwort auf:
Vaterschaftaberkennung ohne Anfechtung möglich?
Hallo,
diese auch genannte "Ehelichkeitsverhinderungsurkunde" kann unabhängig davon aufgenommen werden, wer die Scheidung eingereicht hat.
Die Scheidung muss allerdings anhängig, also bei Gericht eingereicht, sein. Von diesem Zeitpunkt an hat man bis zu einem Jahr nach Rechtskraft der Scheidung Zeit, eine solche Urkunde aufzunehmen.
Das Problem wird allerdings sein, dass der biologische Vater nicht anerkennen will. Nur dann würde es funktionieren. Jeder der drei Beteiligten muss eine Urkunde unterschreiben.
Wenn das nichts wird, bleibt leider nur die gerichtliche Anfechtung.
Liebe Grüße
UrselPursel
von
UrselPursel
am 06.05.2020, 20:32