sehr geehrte frau bader,
ich habe da ein spezielles problem.
mein neffe und dessen freundin (beide 22) wollten anfänglich das nicht geplante kind (oh mein gott, wie das klingt, also sie wußte nichts von der schwangerschaft, dies wurde erst 17./18. ssw festgestellt und eine abtreibung war somit nicht möglich, das mädel hat bereits einen sehr turbulenten sohn, ist zzt. in muschu und mein neffe hat keinen fesen arbeitsplatz, sie haben eine winzigste wohnung usw. - alles faktoren für diese entscheidung, ebenso angst u.panik vor eltern und tratschendem dorfvolk usw. usf.)
nun kam das kleine mädchen in der 34. ssw auf die welt, bei haben ihren entschluß bereut und die freigabe zur adoption zurückgezogen.
das mädchen kam zu pflegeeltern, das jugendamt will das kind auch dort erst einmal lassen, da die wohnsituation sowie die familienumstände es nicht anders zulassen. ob sie ihr kind überhaupt in absehbarer zeit bekommen, scheint fraglich.
mein neffe hat ab januar 2008 einen festen job in muc (450 km entfernung) und will für seine "kleine family" sorgen.
ist es rechtens, dass das jugendamt diese situation in der art und weise gelöst/geregelt hat und haben diese das recht, ihnen das kind zu verwehren?????
vielen dank für ihre auskunft
Mitglied inaktiv - 04.12.2007, 13:10
Antwort auf:
adoption zurückgezogen, pflegeeltern etc.
Hallo,
ich finde die Antwort von MACHRI sehr durchdacht.
Leider schreiben Sie nicht, wie alt das Kind jetzt ist. Aber das JA entscheidet immer im Kindeswohl, nicht im Sinne der Erwachsenen (Eltern oder Pflegeeltern).
Wenn sich die Situation tatsächlich verbessert hat, wird das JA sicher nichts mehr gegen eine Familienzusammenführung haben.
Liebe Grüsse,
NB
von
Nicola Bader, Rechtsanwältin
am 04.12.2007
Antwort auf:
adoption zurückgezogen, pflegeeltern etc.
Ich kenne die rechtliche Situation nicht, aber ich denke so ganz falsch ist das Verhalten des Jugendamtes nicht. Denn die junge Frau wollte zuerst das Kind gar nicht wegen der schwierigen Situation. Die Situation hat sich nicht geändert, sie ist nach wie vor schwierig, zu kleine Wohnung, ein weiteres Kind usw. Aber die Unterbringung in eine Pflegefamilie ist ja nicht endgültig. Die Familie deines Neffen hat jetzt die Chance seine Situation in Ruhe zu verbessern. Bei einem weiteren Baby liegen die Nerven schnell blank, auch bei vielen anderen Müttern. Zugleich bekommt das Baby ein liebevolle Betreuung. Ich denke, man soll zusammen mit dem Jugedamt eine Verbesserung für alle erreichen, vielleicht kannst Du auch helfen. Und ich bin sicher, wenn das Jugendamt merkt, die junge Familie will ernsthaft eine für das Baby gesicherte und liebevolle Situation schaffen und die übrige Verwandschaft steht zur Seite, dann wird sicher über eine Rückkehr nachgedacht.
Machri
Mitglied inaktiv - 04.12.2007, 13:32