Frage: Terbinafin in der Frühschwangerschaft

Hallo, wie schon im Betreff angegeben habe ich eine Frage zum Terbinafin in der Frühschwangerschaft. Ich habe Terbinafin genommen und nicht damit gerechnet auf natürlichen Wege schwanger zu werden, nun ist es doch eingetroffen und ich habe die Medikamente bis zur 7 ssw. genommen. Leider habe ich bis dahin auch am 2 Tagen gefeiert und auch Alkohol getrunken. Bei den Untersuchungen bis her war immer alles okay, aber mein schlechtes Gewissen nagt ständig an mir... Kann ich durch den Alkohol und den Tabletten dem Kind geschadet haben? Kann es Auswirkungen haben die jetzt noch nicht feststellbar sind? Danke für Ihre Antwort!

von GoldigeZeit am 14.02.2020, 09:02



Antwort auf: Terbinafin in der Frühschwangerschaft

Hinweise auf eine Fruchtschädigung durch Terbinafin liegen auf der Grundlage von Tierversuchen nicht vor. Selbst unter extrem hohen Dosen ist keine erhöhte Fehlbildungsrate aufgefallen. Zwischen 1996 und 2002 wurden dem Hersteller Novartis folgende Schwangerschaftsausgänge nach Einnahme von Terbinafin in der Schwangerschaft gemeldet: 6 Schwangerschaftsabbrüche 8 Spontanaborte 26 Lebendgeburten 2 angeborene Anomalien In einer prospektiven Fallsammlung eines kanadischen Beratungszentrums wurden 54 Schwangerschaften nach Exposition mit Terbinafin registriert (26 orale Anwendungen, 23 lokale Applikationen). Davon fanden 24 Behandlungen im ersten Trimenon statt (Sarkar et al 2003). Folgende Schwangerschaftsausgänge wurden dokumentiert: 1 Schwangerschaftsabbruch 3 Spontanaborte 49 gesunde Neugeborene 1 angeborene Anomalie Diese Befunde entsprechen dem Hintergrundrisiko in der Allgemeinbevölkerung. Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko (Basisrisiko für angeborene Anomalien: 3 bis 5%) ist auf der Grundlage der aktuellen Daten nicht anzunehmen. Bezüglich des Alkohols kommt es natürlich vor allem auf die Menge an. Zur besseren Einschätzung können Sie mich gerne unter der Adresse unserer Beratungsstelle kontaktieren. Dazu können Sie auch unser neues Online-Anfrageformular unter www.reprotox.de benutzen: Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie Universitätsfrauenklinik Ulm Prittwitzstr. 43 89075 Ulm Telefon: (0731) 500 - 58655 Telefax: (0731) 500 - 58656 Anfrageformular: http://www.reprotox.de Für Beratungen stehen wir werktags zwischen 8 und 18 Uhr gebührenfrei zur Verfügung.

von Dr. Wolfgang Paulus am 14.02.2020



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