Zwangshandlungen müssen wir uns Gedanken machen?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Zwangshandlungen müssen wir uns Gedanken machen?

Hallo! Unsere Tochter (im Januar 6 geworden) erlebt seit ein paar Monaten ihre zweite "orale Phase". Sie lutscht an ihren Fingern, Haaren, Bleistiften und anderen Gegenständen. Vermehrt macht sie das, wenn sie müde, gestresst, überfordert oder gelangweilt ist. Sie ist eher zurückhaltend, schüchtern, perfektionistisch mit geringer Frustrationstoleranz. Sie fällt negativ auf unter anderen gleichaltrigen Kindern, wenn sie damit anfängt. Im Agust geht sie in die Schule. Unsere Ermahnungen ignoriert sie und wird schnell unzufrieden. Wie sollen wir reagieren? Wächst sich das raus (bis zu welchem Alter?) oder sollen wir uns Gedanken machen? Danke für Ihre Antwort Barbena

von basienkade am 23.02.2016, 20:37



Antwort auf: Zwangshandlungen müssen wir uns Gedanken machen?

Liebe Barbena, der Grund kann darin liegen, dass Ihre Tochter dem Kindergartenalter entwächst und eine neue Herausforderung ansteht: der Schulbeginn. Viele Kinder wirken in der Zeit gestresst und vielleicht auch überfordert. Sie wollen auf der einen Seite unbedingt in die Schule, auf der anderen Seite wissen sie nicht ganz genau, was da auf sie zukommt. Da die Handlungen nicht absichtlich vollzogen werden, helfen auch keine Ermahnungen. Vielmehr können Sie Ihrer Tochter eine Alternative anbieten. Geben Sie ihr z.B. einen Knautschball in die Hände. So haben diese etwas zu tun und die Finger können schon mal nicht im Mund landen. Für Ihre Tochter sollte dieser Ball immer griffbereit liegen. Denkt sie selbst nicht dran, was in den ersten Wochen so sein wird, geben Sie ihr den Knautschball mit lieben Worten in die Hand. Hat Ihre Tochter Langeweile, dann beschäftigen Sie sich mit ihr oder geben ihr kleine Aufgaben, damit sie nicht aus dem Grund lutschen muss. In solch einer Phase ist Geduld gefragt. Meist dauert es einige Monate, bis sie ganz vorbei ist. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 25.02.2016