Hallo Frau Schuster,
wir sind eine 5köpfige Familie. Mein ältester Sohn ist 4,5, die mittlere Tochter 2,5 und der Jüngste im Bunde ist beinahe 4 Monate alt. Wir haben zur Zeit einige Probleme mit unserem ältesten Sohn. Er testet mal wieder seine Grenzen aus, schießt dabei aber ewig übers Ziel hinaus. Ein Beispiel von vielen: Es ist ihm sehr genau bekannt, dass er in seinem Zimmer nicht mit Wasser spielen darf. Geht er mit Freunden in sein Zimmer, weise ich ihn regelmäßig darauf hin, da er schon diverse Male Bett, Teppich etc. unter Wasser gesetzt hat. Heute spielte er also wieder mit seinem Kumpel oben. Nach 5 Minuten kam er zu mir und sagte, er hätte gar nicht gewusst, dass er nicht mit Wasser spielen dürfe... Ich also hinauf in sein Zimmer... Wasser mit Keksen vermischt auf Teppichboden, in der Spielküche,... Er grinste mich an, kein bischen Schuldbewusstsein... Ich verstehe das als Provokation und frage mich, was das soll, denn das ist kein Einzelfall. Abends dreht er so auf, dass es nicht zum Aushalten ist. Er tritt und schubst seine Schwester, zieht ihr den Stuhl weg, so dass sie fällt,... Ich weiß gar nicht mehr, was ich mit ihm anfangen soll, da er offensichtlich nicht bemerkt, dass er sich daneben benimmt. Ich verpasse ihm dann meistens eine Auszeit in seinem Zimmer und spreche später mit ihm darüber. Offensichtlich versteht er aber nicht, was er falsch gemacht hat. Seine Schwester ahmt ihn mittlerweile nach und dreht ebenso auf. Ich werde noch verrückt...Das ist die eine Seite. Die Kindergärtnerinnen berichteten mir beim letzten Gespräch, dass er sich auffallend oft 'ausklinkt'. Sprich: Alle Kinder wissen Bescheid, wenn beispielsweise ein Ausflug ansteht, nur mein Sohn nicht. Alle Kinder ziehen sich an, nur er sitzt träumend da und fragt, wozu er sich anziehen soll, auch wenn ihn die Erzieherinnen schon 100x dazu aufgefordert haben und auch mehrfach erklärt haben, was ansteht.
Haben Sie einen Rat?
Viele Grüße
inga
Mitglied inaktiv - 03.12.2009, 21:13
Antwort auf:
ziemlich ratlos und genervt
Hallo Inga
Bitte bedenken Sie stets, dass auch Ihr "Großer" noch ein Kleinkind und kein kleiner Erwachsener ist. Er muß erst noch ein angemessenes, soziales Verhalten lernen und ist -wie alle Kleinkinder- ein kleiner Egoist.
Das Wasser übt immer eine Faszination aus, sodass ich Ihnen empfehle, ihn gezielt zu Wasserspielen im Badezimmer anzuregen. Haben Sie schon mal daran gedacht, ihm die Teilnahme an einem Schwimmkurs oder einem Kurs zur Wassergewöhnung zu ermöglichen. Das überaus große Interesse Wasser-Erfahrungen zu sammeln, wird dann befriedigt, während er gleichzeitig ausgelasteter und Damit zufriedener werden wird.
Bewußt seiner Schwester oder anderen Kiga-Kindern Schaden zufügen wird er ganz bestimmt auch nicht wollen, da Kleinkinder meist spontan handeln ohne gleichzeitig über die Folgen ihres Handelns nachdenken zu können.
Bitten Sie die Erzieherin einmal ähnlich wie Sie zu handeln, indem Sie möglichst oft KONKRET zu einer Aktivität anregen und dabei darauf achten, dass sich bewegungsintensive Spiele mit ruhigen Beschäftigungen abwechseln.
So ist gewährleistet, dass seine Konzentrationsfähigkeit zwar gestärkt, aber nicht überlastet wird.
Mit konkreter Anregung, viel Lob, indem Sie seine Stärken herauszufinden und hervorzuheben versuchen und liebevoller Zuwendungwerden Sie bald wieder einen zufriedenen, ausgeglichenen, altersgerecht geförderten und geforderten Sohn haben, auf Den Sie stolz sein werden, was Sie ihm auch zeigen sollten.
Als Ältester von 3 Kleinkindern wird er bestimmt manches Mal unbeabsichtigt "zu kurz" kommen.
Zur eigenen Entlastung überlegen Sie einmal, stundenweise einen Babysitter, bzw. eine Tagesmutter um die Betreuung der beiden Kleinen zu bitten, sodass Ihr "Großer" Sie auch mal wieder ganz für sich alleine haben kann, was ganz bestimmt zu einem harmonischen Miteinander beitragen wird.
Kopf hoch, liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 04.12.2009
Antwort auf:
ziemlich ratlos und genervt
Hallo, ich hätte da eine Idee, Wasserhaupthahn zudrehen, dann gibts eine Zeit lang kein Wasser mehr. Wenn er danach fragt, würde ich ihm erklären, dass sei wahrscheinlich weil er immer so verschwenderisch mit dem Wasser umgeht. Ansonsten würde ich ihn fürs Kinderschwimmen anmelden, da kann er so richtig austoben. Vielleicht kommt sein Freund auch mit. LG
Mitglied inaktiv - 04.12.2009, 06:52
Antwort auf:
ziemlich ratlos und genervt
deine aufmerksamkeit fehlen.
deshalb holt er sich diese aufmerksamkeit, indem er "schlimme" dinge tut. Weil dann "musst" du dich ja mit ihm beschäftigen.
Weisst, was ich meine? Bin zwar nicht Fr. Schuster :-) aber das war mein erster Gedanke.
Auch dass er im kiga so ist....das zeigt doch, dass er nur aufmerksamkeit will. Er will beachtet werden...
er hat ja noch jüngere geschwister und immer DER GROSSE und ÄLTERE zu sein macht auf dauer keinen spass, das weiss ich von meiner Grossen!
Ich würde dir einfach vorschlagen, mit deinem "Grossen" mal alleine was zu unternehmen, schwimmen zu gehen, etc.
einfach nur, damit er dich wieder als mama hat! ganz für sich allein!!
ich denke, das wird dir sicher einen grossen schritt nach vor bringen.
und halt viel miteinbeziehen in den alltag, ihn helfen lassen, ihn viel loben etc.
wenn kleinere geschwister vorhanden sind, dann "vergisst" man vielleicht kurz mal, dass auch die grossen noch manchmal klein sein wollen und auch unbedingt 100% mama brauchen.
alles gute
marlene
Mitglied inaktiv - 04.12.2009, 08:18