Windelproblem

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Windelproblem

Hallo Frau Schuster, ich weiß jetzt nicht, ob mein Betreff richtig formuliert ist, denn sicher ist es kein Problem in DEM Sinne, aber eben für uns fragwürdig! Unsere Tochter ist 3 Jahre und 3 Monate. Sie trägt seit sie 2 Jahre ist tagsüber keine Windel mehr. Auch nachts klappt das seit einigen Wochen ganz gut. Sie meinte mal eines abends zu uns, dass sie das nicht mag, wenn die Windel da so kneift beim Liegen. Seitdem lassen wir sie ab. Am Tage ist es auch so, dass wenn sie spielt, sie plötzlich sagt: "Oh, jetzt muss ich mal ganz schnell." Dann rennt sie los, macht auf ihr Töpfchen (findet sie vom Sitzen her besser als die Toilette), zieht sich wieder an, wäscht die Hände und spielt weiter. Wir müssen also weder fragen, noch uns damit beschäftigen. Sie weiß auch, dass die Kinder im Kindergarten (in ihrer Gruppe sind alle in ihrem Alter) auch "groß" auf die kleinen Toiletten machen, das erzählt sie uns auch. Nur sie selbst hat in der Kita lieber Bauchweh, weil sie sich nicht traut zu gehen. Hier zu Haus ist es dasselbe. Sie hat zwar schon öfter probiert und saß mit Spielzeug und Büchern minutenlang drauf, aber dann meinte sie immer, sie müsse DOCH nicht. 5 Minuten später braucht sie aber dann dringend eine Windel und macht einen großen Berg. Sie findet das auch nicht anstößig, dass sie gewindelt wird. Sie sagt dann auch öfter, dass sie "Baby spielt". Sie weiß auch, dass die Familie ihr Contra gibt und sagt: "Lena, du bist so ein schlaues Mädchen, denkst mit und kannst soviel. Dann kannst du doch auch den Berg ins Töpfchen machen!" Nur von mir hat sie bisher immer die Windel bekommen, weil sie mal enorme Bauchschmerzen hatte und dann 2 Tage nichts kam. Ich hab halt auch Angst, dass sie dann Verstopfung bekommt oder so. Logische Schlussfolgerung ist, dass sie sich eine Windel holt und dann mit einem Hundeblick zu mir kommt: "Mami, kannst du mir eine Windel ummachen, biiiiiitte!" Danach verschwindet sie in ihr Zimmer und kommt 2 Minten später mit den Feuchttüchern wieder mit den Worten "Bin fertig, kannst wieder abmachen!" Mein Mann meint, dass wir sie einfach, wenn sie kommt und sagt sie muss, auf´s Klo setzen und einfach auch mal sagen, dass die Windeln alle sind. Er hat das Gefühl, dass sie die Bequemlichkeit nutzt und dass sie einfach ihren inneren Schweinehund überwinden müßte. Das ist auch öfter bei anderen Sachen so. Erst traut sie sich nicht und wenn der Funke dann übergesprungen ist, hört sie gar nicht mehr auf, weil sie merkt, dass es Spass macht oder nicht schlimm war o.ä.! Meine Frage ist nun wie wir da weiter vorgehen können! Ich hab langsam auch keine Geduld mehr zu warten bis sie sagt, dass sie keine Windel mehr braucht. Wann soll der Zeitpunkt sein? Was meinen Sie dazu? Vielen Dank schon mal im Voraus für die Beantwortung, LG Jenny!

Mitglied inaktiv - 16.02.2009, 09:43



Antwort auf: Windelproblem

Hallo Jenny Grundsätzlich wird Ihrer Tochter das Tragen einer Windel für das große Geschäft irgendwann selbst unangenehm sein, sodass Sie gar nichts unternehmen müßten.- Vielleicht können Sie aber Ihre Tochter doch auch etwas früher davon überzeugen, dass es angenehmer ist gleich die Toilette zu benutzen. Informieren Sie z.B. darüber, dass Lena ja lediglich den Abfall ins Klo drückt und herunterspült, damit in ihrem "Bauch" wieder neue, leckere Dinge einen Platz finden. Der "Müll" bleibt dann nicht an ihrem Po kleben und fängt entsprechend auch nicht dort an unangenehm zu riechen. Vielleicht hat aber Ihr Mann auch gar nicht so unrecht. Darum informieren Sie Lena einmal darüber, dass dieses Windelpaket noch zu Ende gebraucht wird, Sie dann aber keine Windeln mehr besorgen, Sie das dafür benötigte Geld lieber in ihr Sparschwein stecken, sodass sie dann bald ein Plantschbecken, ein Fahrrad, einen Puppenwagen o.Ä. kaufen können. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 16.02.2009