Was kann man von einem 2-jährigen erwarten?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Was kann man von einem 2-jährigen erwarten?

Liebe Frau Schuster, ich habe mal wieder jede Menge Fragen auf einmal. Mein Sohn wird im April 2 und wird im Oktober (dann ist er 2 1/2) einen Bruder oder eine Schwester bekommen. Nun mache ich mir Sorgen wie ich ihn am besten darauf vorbereite. Er ist sehr auf mich fixiert, will immer nur bei mir sein, am besten noch auf dem Arm. Ausserdem braucht er immer seine "Grundausstattung": Schnuller, Trinkbecher und Kuscheltuch. Ohne diese Dinge kann er anscheinend nicht leben. Damit er auchmal mit anderen zusammenkommt bringe ich ihn seit 1 Jahr zweimal in der Woche für ein paar Stunden zu einer Tagesmutter. Das klappt auch soweit ganz gut, aber es gibt immer wieder Rückfälle. Heute z.B. hat er die ganze Zeit nur geweint und "Mama" gerufen. Nun mache ich mir Sorgen, dass er einem Geschwisterchen gegenüber extrem eifersüchtig werden wird, da ich dann natürlich nicht mehr soviel Zeit für ihn haben werde. Wie bereite ich ihn darauf vor? Muß ich ihn von mir "entwöhnen", und wenn ja wie? Ich weiss einfach nicht was ich ihm schon zumuten kann. Er spielt auch kaum alleine, nur mit mir. In der Krabbelgruppe und beim Purzelturnen weicht er nicht von meiner Seite. Er will auch immer den Schnuller haben, das ist doch auch nicht so gut, oder? Bisher fand ich seine Anhänglichkeit zwar etwas anstrengend aber nicht schlimm, da ich mich ja auch gern mit ihm beschäftige, aber wie soll das denn mit dem Baby werden? Vielen Dank für Ihre Ratschläge Bettina

Mitglied inaktiv - 18.03.2002, 13:36



Antwort auf: Was kann man von einem 2-jährigen erwarten?

Hallo Bettina Machen Sie sich nicht allzu viele Gedanken, was im Oktober sein wird. Bis Dahin hat ihr Sohn noch mehrere Entwicklungsschritte gemeistert, zu Denen sicherlich auch eine weitere Ablösung von Ihnen gehört. Versuchen Sie, ihm das Schnullern in der "Öffentlichkeit" abzugewöhnen, indem Sie ihm vorerst freiwillig den Schnuller zu Schlafenszeiten anbieten. Notfalls weisen Sie ihn direkt Darauf hin, dass die anderen Kinder ihn auslachen werden, weil eigentlich nur Babys einen Schnuller brauchen. Unterstützen können Sie diese Schnuller-Entwöhnung evtl. mit einem Bilderbuch wie: "Ein Bär von der Schnullerfee", "Häschen braucht keinen Schnuller mehr", o.Ä. Erzählen Sie ihm sobald wie möglich von Ihrer Schwangerschaft und teilen Sie ihm Ihre Freude mit. Auch, wenn er sicherlich nicht verstehen wird, was es bedeutet, dass ein Baby im Bauch wächst, wird er begeistert dessen Wachstum verfolgen und Ihnen sicherlich auch "helfen", wenn Sie ihn Darum bitten. Wecken Sie seinen Stolz, bald der große Bruder sein zu dürfen, der schon viel mehr kann und darf als ein hilfloses Baby, das weder allein essen, noch allein spielen kann, viel weint, weil es noch nichts Anderes kann, usw. Geben Sie ihm ab und zu kleine, leicht zu bewältigende "Aufgaben" und auch konkrete Spielangebote, deren jeweilige Ergebnisse Sie mit einem großen Lob bedenken. Ein Lob regt bekanntlich zu weiterem, selbständigen Tun an. Unterstützend wirken ebenfalls verschiedene Bilderbücher, wie: " Der kleine Bär bekommt ein Geschwisterchen", "Das Geschwisterchen kommt" oder "Ein Baby für uns alle". Alles Gute und: bis bald?

von Christiane Schuster am 19.03.2002