Völlig am Ende

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Völlig am Ende

Hallo und guten Tag ! Meine Tochter ist jetzt 16 Monate alt und fängt gerade an zu laufen. Sie ist seit Wochen schon furchtbar "launisch" und kann einen die Nerven rauben. Gesundheitlich ist aber alles in Ordnung bei ihr. Ich kann nichtmal alleine zur Toilette gehen. Selbst dahin muß ich sie mitnehmen. Wenn ich sie "einsperren" will, ist das jedesmal eine Katastrophe. Mit Einsperren meine ich: Damit nichts passiert, sie mal für ein paar Minuten ins Laufgitter tun oder das Türgitter zu ihrem Kinderzimmer zumachen. Es ist einfach nicht möglich. Sie schreit dermaßen, daß schon die Nachbarn angeschellt haben, ob alles ok ist. Aber ich muß doch auch mal etwas machen, wo sie nicht dabei sein kann. Duschen, Toilette oder putzen. Hier in unserer Wohnung sieht es furchtbar aus, weil ich zu nichts mehr komme. Abends wenn mein Mann nach Hause kommt, bin ich so erledigt, als ob ich 24 Stunden Steine geschleppt hätte :-)) Ich kann ihr dann zum spielen geben was ich will. Alleine will sie einfach nicht sein. Weiß gar nicht, wie das weiter gehen soll. Das kann ich nicht mehr lange durchhalten. Was haben wir da bloß falsch gemacht????? Vielleicht hat ja jemand einen Rat, was ich noch versuchen kann. Danke im voraus. Liebe Grüsse Angelika RE.

Mitglied inaktiv - 04.07.2002, 10:02



Antwort auf: Völlig am Ende

Hallo Angelika Den Ratschlägen von Chrissi und Angie kann ich mich eigentlich nur anschließen. Je mehr Sie jetzt auf die Bedürfnisse Ihrer Tochter nach Ihrer unmittelbaren Nähe eingehen, umso sicherer wird sie sich orientieren können und umso schneller wird sie auf eigene Entdecker-Tour gehen. Sie muß erst noch merken, dass Sie ihr immer dann helfend zur Seite stehen, wenn sie sich selbst nicht zu helfen weiß. Haben Sie sie in die alltägliche Hausarbeit mit einbezogen, indem sie ein eigenes Putztuch erhalten hat, selbst in einer Plastikschüssel rühren kann, usw. loben Sie jeden noch so kleinen Erfolg, da ein Lob bekanntlich zum weiteren, selbständigen Handeln ermutigt. Damit Sie auch 1-2 Mal in der Woche ganz an sich selbst denken können und so Zeit zum "Auftanken" haben werden, rate ich Ihnen zu einem Babysitter oder ggf. auch zu einer Tagesmutter. Halten Sie durch und: bis bald?

von Christiane Schuster am 04.07.2002



Antwort auf: Völlig am Ende

Was ist dabei sie mitzunehmen? Vertraust du ihr noch nicht mal für 2 Minuten, dass du sie *einsperren* musst?

Mitglied inaktiv - 04.07.2002, 11:21



Antwort auf: Völlig am Ende

Hallo Angelika, erst mal: das ist eine Phase und geht vorüber. Und zwar umso schneller, je mehr du jetzt auf die Bedürfnisse deiner Tochter eingehst. Was spricht dagegen, wenn sie dabei ist, während du duschst oder auf die Toilette gehst. Meine Tochter (fast 2 1/2) ist jetzt noch oft dabei. Natürlich duscht sie nicht mit, aber sie sitzt halt auf der Badematte und spielt mit ihren Badetieren. Ansonsten habe ich immer versucht, meine Tochter so gut wie möglich in die Hausarbeit zu integrieren oder sie in meiner Nähe zu beschäftigen. Beim Kochen hat sie z.B. die Schubladen mit den Tupperdosen umgeräumt oder saß im Hochstuhl und hat mit Kochlöffeln und Schneebesen gespielt. Beim Bügeln hat sie in meiner Nähe gespielt. Zum Saugen hatte ich sie im Tragetuch auf der Hüfte sitzen. Ein Haushalt mit einem Kleinkind ist nie super-ordentlich, aber einiges kannst du auch mit Kind erledigen. Tätigkeiten, bei denen sie absolut gestört hätte (z.B. Böden nass wischen) habe ich erledigt, während sie ihren Mittagsschlaf hielt. Ich denke, je mehr du deiner Tochter jetzt deine Nähe versuchst du entziehen, umso länger wird sie sie einfordern. Wenn sie aber erst mal merkt, dass sie immer bei dir sein kann, ist es vielleicht nach einiger Zeit nicht mehr so interessant. Liebe Grüße, Christine

Mitglied inaktiv - 04.07.2002, 11:24



Antwort auf: Völlig am Ende

Deine Tochter verhält sich völlig normal - ich hab das schon bei dreien durch. Versuche ihr immer dort, wo DU bist, etwas zu spielen anzubieten, so dass sie ganz langsam lernt, sich selber zu beschäftigen.

Mitglied inaktiv - 04.07.2002, 11:32



Antwort auf: Völlig am Ende

Also Marlene auch Mütter müßten mal zwei drei Minuten alleine sein können und dürfen. Sind ja auch Menschen und keine Maschinen. Denke Mal Angelika wollte sie auch nicht loswerden oder so. Sie wollte Rat und bekommt so einen Kommentar von Dir. Find ich das letzte.

Mitglied inaktiv - 04.07.2002, 13:09



Antwort auf: Völlig am Ende

Nun regt Euch doch nicht auf :-) Kann ja glücklicherweise die Beiträge, die von Nutzen sind mir zu Herzen nehmen und die anderen...weg damit ! Ist schon ok. Aber trotzdem danke fürs Verteidigen Frieda.

Mitglied inaktiv - 04.07.2002, 13:11



Antwort auf: Völlig am Ende

hab mal von einer Mutti hier gelesen, dass sie hinter die Gehschule einen großen Spiegel gestellt hat. Vielleicht bringt das für einen Moment etwas Ruhe und Beschäftigung.

Mitglied inaktiv - 04.07.2002, 14:07



Antwort auf: Völlig am Ende

Wenn einer zurückpflaumt, dann bitte schön Angelika. Ich weiß, was es heißt über lange Zeit keine 5 Minuten für sich zu haben: bin schließlich allein erziehend.

Mitglied inaktiv - 04.07.2002, 21:37



Antwort auf: Völlig am Ende

Wieder einmal eine von diesen sog. alleinerziehenden Müttern. Finde es schlimm, wenn Sie immer bedauert werden wollen. Sicher ist es nicht einfach. Aber darauf aus.... sollte man sich nicht.

Mitglied inaktiv - 05.07.2002, 10:33