Liebe Frau Schuster,
David ist jetzt fast 2 1/2 Jahre alt. Er war bisher ein sehr einfühlsamer und verständnisvoller Junge. Jeder bewunderte mich und befragte mich nach meiner Erziehung, da David so ausgeglichen war.
Seit ca. 4 - 5 Monaten entwickelt sich bei ihm die Trotzphase. Eigentlich auch für mich nicht schlimm; in "normalen" Situationen komme ich da ganz gut klar und ich wurde gelassen damit fertig. D.h. ich habe David in die Arme genommen, ihn ausweinen lassen und dann versucht, mit ihm zu reden.
Jetzt ist aber seit 11 Wochen ein zusätzlicher Stressfaktor da: Joshua wurde geboren.
Es verlief alles supertoll bis letzte Woche. Seitdem ist David total empfindlich. Er weint und tobt bei Dingen, die ich einfach nicht nachvollziehen kann.
Beispiel: David hat beim Spaziergang sein Schmusetier dabei. Er möchte mit seinem Papa Blödsinn machen und gibt mir das Schmusetier. Ich nehme das Schmusetier mit meiner rechten Hand.... FEHLER!!!! Ich sollte das Schmusetier in die linke Hand nehmen. Ein Schreikrampf, ein tobendes Kind, weil ich das Spielzeug in die falsche Hand genommen habe.
Und so geht das im Moment den ganzen Tag. Ob da vermehrt auch Eifersucht eine Rolle spielt?
David liebt Joshua. Er möchte ihn immer dabei haben und vergisst ihn auch nie (Joshua bekommt beim Mittagessen auch "Mahlzeit" gewünscht und ein Küsschen). Wenn Joshua weint, ruft David mich immer. Er spielt auch sehr zärtlich mit ihm, wenn ich ihn auch ab und zu ermahnen muss, nicht zu heftig zu spielen.
Ich weiß mir einfach keinen Rat mehr.
Joshua schläft durch (20.30 Uhr - 8.30 Uhr); David ruft jede Nacht fast um die gleiche Zeit und Papa holt ihn dann rüber ins Ehebett.
Dabei schlafen die beiden in einem Zimmer.
Können Sie mir weiterhelfen?
Tanja
Mitglied inaktiv - 25.11.2002, 22:04
Antwort auf:
Trotzphase - ziemlich massiv
Hallo Tanja
Da David mit 2 1/2 Jahren schon recht verständig ist, sollten Sie ihm weiterhin liebevoll aber auch konsequent seine Grenzen aufzeigen, die er momentan verstärkt auszutesten scheint.
Nehmen Sie sein Schmusetier in scheinbar die verkehrte Hand und gibt`s Theater, reagieren Sie gelassen mit: "Du wolltest, dass ich dein Tier nehme und ich habe dir geholfen. Bist du Damit nicht einverstanden, wirst du es selbst tragen müssen!"- Ignorieren Sie anschließend sein (schreiendes) Verhalten. Er wird das Interesse Daran verlieren, wenn er erkennen muß, dass es nicht die gewünschte Wirkung hat.
Bieten Sie David für die Nacht eine Spieluhr an, die er sich aufziehen darf, falls er mal wach wird. Erklären Sie ihm, dass er als "großer Bruder" bei Joshua schlafen darf um ihn zu beschützen, während der Papa bei Ihnen schläft, damit Sie sich gegenseitig beschützen können. Wecken Sie in ihm die Freude auf ein gemütliches, gemeinsames, morgendliches Kuschelstündchen im Familienbett.
Zur sicheren, dauerhaften Orientierung sollten Sie, bzw. sollte David sich für einen Schlafort entscheiden, den er gleich am Abend aufsucht: entweder sein eigenes, gemütliches Bett oder gleich das Familienbett! Da ihm beide Möglichkeiten zur Wahl gestellt werden, wird es auch in dieser Beziehung für ihn sicherlich uninteressant, nachts von einem Ort zum Anderen zu "wandern", sofern Sie nach einer einmaligen Entscheidung auch konsequent bleiben.-
Versuchen Sie`s, liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 26.11.2002
Antwort auf:
Trotzphase - ziemlich massiv
Hallo Tanja
ich wünschte ich könnte sagen, unser Großer sei einfühlsam
bei uns kommt in 2-3 Wochen das 2. Baby, der Große ist 22 Monate alt, und ich habe ganz schön Bammel, was er mit dem Kleinen anstellt...
zur Zeit zwickt, schlägt und beisst er einfach alles, manchmal aus heiterem Himmel, manchmal weil er wütend ist, dann wenn er eifersüchtig ist (wenn man z.B. den Hund streichelt wird der geschlagen), da frag ich mich, was wird er wohl mit dem Baby machen???
Waren solche tätlichen Angriffe bei Euch kein Problem?
Bin recht ratlos, wochenlanges ignorieren bzw. ruhig und gelassen darauf eingehen und Verständis zeigen haben nichts gebracht, jetzt wird er 1-2 mal ermahnt und dann in eine Ecke gestellt und ernst aber ruhig zur Raison gebracht, da er -wenn man richtig schimpft- sich immer mehr reinsteigert.
Aber da ist wohl jedes Kind anders...
Vielleicht kannst du mir ja ein bischen berichten, wie ihr das gemacht habt bei der Ankunft des Babys?
Danke
Gabi
Mitglied inaktiv - 26.11.2002, 12:00