Trotzen

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Trotzen

Meine Tochter ist im Dez. zwei geworden und trotzt ziemlich. Ich bin eigentlich konsequent, die anderen finden mich streng... Aber dieses ewige Gebocke und gezeter (mittagschlaf, windeln, anziehen, Auto einsteigen) und Gebrüll macht mich rasend! ich habe ihr schon mehrmals einen Klaps gegeben, gestern z.B. fing sie nach der Spielgr. an zu bocken, als sie ins auto sollte, brüllt plötzlich los, sträubt sich, wie hätt ich sie denn festmachen sollen? ich also einen Klaps, festgehalten und mit zwang in den Sitz. Ich kam mir selber so blöd vor... Oder wenn sie auf der Straße wegrennt und mich angrinst... Neulich hab ich die Kinderzimmertür so zugeknallt, daß sie aus den angeln flog, aber das kann doch kein Vorbild für so einen Zwerg sein? Naja, ich bin nicht die geduldigste, aber es muß doch eine andere Lösung geben? Manchmel sperre ich sie auch in ihr Zimmer, nur um ihr nichts anzutun, weil sie mich zur Weißglut bringt. Und dann ist sie mit zwei schon so groß und vernünftig, die versteht doch schon ganz genau was sie macht? Deswegen will ich mir ja nicht zu viel gefallen lassen, weil sie (Schwimu) ja noch "sooo klein" ist. Im Moment bin ich schon echt gefustet, weil ich Angst habe, nicht damit fertig zu werden. Schlagen und einsperren ist manchmal das einzige, was mir noch einfällt, aber muß das sein? Sorry, länger geworden.... Silke

Mitglied inaktiv - 08.03.2002, 13:55



Antwort auf: Trotzen

Hallo Silke Je mehr Sie zeigen, dass Sie sich über Carimas Verhalten ärgern, umso angeregter wird sie sich fühlen, Sie weiterhin zu provozieren, bzw. ihre eigenen Grenzen zu erproben. Zeigen Sie mehr Gelassenheit! Begründen Sie ihr ruhig, warum sie z.B. in den Kindersitz gehört und warum sie noch eine Windel tragen muß und handeln Sie anschließend! Bieten Sie ihr auch schon mal ganz ungezwungen den Topf an, wenn sie sich gegen eine Windel sträubt.- Zum Mittagschlaf können Sie ihr vielleicht eine Musikkassette und/oder ein Stoffbilderbuch gönnen um ihr gleichzeitig zu sagen, dass sie sich "nur" ein wenig ausruhen sollte um wieder fit zu sein. Ist sie richtig müde, wird sie freiwillig und zufrieden auch einschlafen. Haben Sie sich dennoch mal richtig über Ihren Zwerg geärgert, sagen Sie ihr Das und bitten Sie Carima, besser für eine Weile in ihr Zimmer zu gehen, damit Sie nicht mit ihr schimpfen müssen. Sperren Sie sie dort regelrecht ein, wird sie sich angeregt fühlen, Sie weiterhin zu ärgern.- Den Schnuller können Sie ihr nur dann abgewöhnen, wenn Sie es möchte. Vielleicht ist sie bereit zu einem Tausch des Schnullers gegen ein Kuscheltier, wie es in dem Buch: "Ein Bär von der Schnullerfee (ca. € 13,50 mit kleinem Teddybär) beschrieben wird? Starke Nerven und: bis bald?

von Christiane Schuster am 09.03.2002



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ich habe noch einen nachtrag... wir wollen den Schnuller loswerden (naja, ich), weil der Zahnarzt nicht so begeistert war und meinte, es wird nur noch schwerer.. Sie nuckelt aber noch sehr gerne, auch mal tagsüber, wenn sie ihn erwischt, ist es echt schon höchste zeit, das Ding loszuwerden? Morgnes und nach längerem schnullern hat sie Mundgeruch, das gefällt mir nicht so, ich habe Angst, ihr eine gewisse Geborgenheit zu nehmen, wenn ich ihr mit zwei schon den Schnuller nehme?

Mitglied inaktiv - 08.03.2002, 14:09



Antwort auf: Trotzen

Hallo Silke, kann voll nachempfinden was in Dir vorgeht.Meine Jenny ist 22 Monate und kann trotzen wie ne Große. Ich haue sie aber wirklich selten.Sie gewöhnt sich daran. Wenn Jenny trotzt weil sie z.B. etwas will, dann sage ich ganz streng und mit Nachdruck "Nein".Wenn es ganz schlimm ist, dann sage ich "Geh weg ich will Dich nicht sehen."(Auch zum Schutz, das ich nicht haue.)Was denkst Du wie sie dann weint.Das zieht wenn Du ihr das Gefühl gibst, das sie nicht Mamis Interesse hat. Oder wenn sie anfängt mit Bocken z.B. Will ihr Brötchen geben, sie will aber Keks, sage ich immer, dann hast Du Pech. Drehe mich dann rum und gehe.Sie kommt dann immer von ganz alleine an.Oder meine Kleine schmeißt sich hin im Laden, gehe dann weg.Sie kommt von ganz alleine Hinterher.Oder wenn ich mit Ihr auf der Straße laufe und sie rennt andere Richtung und grinst mich an, dann gehe ich und sage, tschüß Mami geht jetzt.Was denkste wie sie ankommt. Manchmal wenn alles nicht hilf, stecke ich sie ins Bett, lasse sie ne Weile weinen, gehe dann hin, setze mich vor das Bett und rede mit ihr ganz ruhig und sachlich über die Situation.Dann merke ich immer was sie für ein schlechtes Gewissen hat. Also, dauernde Klapse auf den Hintern bringen wirklich nichts.Auch wenn Dir danach zu mute ist.Immer tief durchatmen und Dir sagen, das sie erst 2 Jahre ist, sehr viel lernen muß und ihre eigene Persönlichkeit entdeckt, sonst würde sie nicht trotzen. Wenn Du gar nicht mehr kannst, hol Dir Hilfe duch Andere. Viele liebe Grüße Steffi

Mitglied inaktiv - 09.03.2002, 00:40



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Hallo, nachdem Du ja schon merkst, dass der Klaps nicht hilft - lass ihn doch einfach weg?! Klar muss man manchmal "Gewalt" anwenden, ich habe manchmal auch grosse Muehe meine Kleine (23 Monate) in den Autositz zu bringen. Ansonsten ignoriere ich sie, wenn sie trotzt. Am besten man entfernt sich, und denkt an etwas anderes. Zum Glueck bin ich durch 2 Kinder schon etwas abgehaertet. Wenn sie sich draussen auf den Boden schmeisst, warte ich entweder, bis sie aufsteht und mitkommt (erstaunlicherweise ganz friedlich) - aber OHNE auf sie einzureden. ODER: wenn ich es eilig habe, klemme ich sie mir unter den Arm - ich habe ja keine Wahl (sie wiegt 12 kg und ich bin in der 37 SSW, mache ich also nur selten...). Meine Ohren stelle ich dabei auf Durchzug... Sieh das ganze einfach mit mehr Gelassenheit - die meisten Probleme loesen sich mit der Zeit von selbst... gruss DUSA

Mitglied inaktiv - 09.03.2002, 07:09