Trotzalter

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Trotzalter

Hallo Frau Schuster, ich bin im 3. Monat Schwanger und meine Große ist 2,2 Jahre alt. Bis vor einem Monat war ich die Ruhe in Person. Leider kann ich mich nicht mehr so beherrschen und somit bringt mich Sandra immer öfter zur Raserei. Hier ein Beispiel: Heute morgen im Bett ,wir kuscheln und erzähler immer vor dem aufstehen, tritt sie mich ins Gesicht, zieht an den Haaren und schlägt mich. Nachdem ich ihr mehrmals gesagt habe, das es mir weh tut und sie es bitte lassen möchte, habe fast geweint, da ich zur Zeit sehr nah am Wasser gebaut habe, ist mir die Hand ausgerutscht. Ich muß dazu sagen, das ich eigentlich ein Gegner von Schlagen bin. Das Ergebnis war, wir haben beide geweint. Der Vormittag war fürchterlich, laufend hat sie irgend etwas angestellt, wenn ich es ignoriert habe, sagt sie noch, guck mal Mama! Leider weiß sie momentan genau, womit sie mich aus der Resserve locken kann. Vor der Schwangerschaft waren wir ein richtig gutes Team. Ich weiß momentan nicht weiter, will mich auch nicht ständig aufregen, sonst endet es womöglich mit einer Fehlgeburt. Papa kann leider auch nicht viel helfen, ist von Montag bis Freitag auf Montage. Wie bekommen wir die Situation wieder in der Griff, was kann ich tun. Vielen dank für Ihre Antwort. Sabine

Mitglied inaktiv - 04.07.2002, 13:11



Antwort auf: Trotzalter

Hallo Sabine Ihre Tochter spürt die Veränderung in ihrer kleinen, gewohnten Welt, kann sie aber keineswegs verstehen. In ihrer Unsicherheit wendet sie sich Hilfe suchend an ihre vertrauteste Bezugsperson, von der sie genau weiß, dass sie umgehend ihre Aufmerksamkeit erhält, wenn sie in beschriebener Weise handelt.- Wenden Sie sich ihr möglichst häufig liebevoll zu und geben Sie ihr das Gefühl sie beschützen zu müssen, wenn der Papa nicht da ist. Sagen und zeigen Sie ihr, wie stolz Sie auf Sandra sind und wecken Sie in ihr die Freude, dass sie bald die große Schwester sein wird, die schon so viel mehr kann und auch darf als ein hilfloses Baby. Beziehen Sie sie weitestgehend in Ihre Schwangerschaft und die Vorbereitungen auf das Baby mit ein. Beachten Sie aber bitte Dabei, dass Sie Sandra und nicht das Baby in den Mittelpunkt stellen. Verhält sich Sandra allerdings so, wie an besagtem Morgen im großen Bett zu Ihnen, sollten Sie sie gelassen und konsequent aus dem Bett schicken mit der Begründung, dass Sie dann Schmerzen haben und sich darüber ärgern. Mit gut 2 Jahren versteht Ihre Tochter schon mehr als Sie denken -ganz abgesehen davon, dass sie förmlich darauf wartet, von Ihnen Grenzen gesetzt zu bekommen, die ihr eine sichere Orientierung ermöglichen. Um zwischendurch auch mal "aufzutanken" und nur an sich selbst denken zu können, rate ich Ihnen zur stundenweisen Betreuung Ihrer Tochter durch einen Babysitter oder eine Tagesmutter. Halten Sie durch und: bis bald?

von Christiane Schuster am 05.07.2002



Antwort auf: Trotzalter

Vielen Dank für die Anregungen.

Mitglied inaktiv - 05.07.2002, 12:29