Sohn fast 3 ist sehr provokativ

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Sohn fast 3 ist sehr provokativ

Wir haben ein kleines Baby und unseren willensstarken Sohn fast 3 Jahre. Wir haben extrem gute Tage und Tage in denen er nur provoziert. Ich bin mit beiden zu Hause. 1. Im Straßenverkehr rennt er einfach vor, wenn ich ihn dann zur Strafe an die Hand nehme gibt es einen riesigen Kampf. Jedes Mal, vom Hinsetzen (ich saß schon mal 45 min mit ihm Hochschwanger auf dem Gehweg, ohne seine Hand loszulassen) bis er bereit war weiter zu laufen bis hin zum versuchten Loßreißen. Er sieht es manchmal auch als Spiel an und grinst. Ich trage ich ihn fort, weil er sich mitten auf die Straße setzt und weigert zu laufen. Erkläre Kurz und Bündig, dass die Autos aua machen können, wenn man einfach auf der Straße bleibt. 2. Wenn ich den Kinderwagen mitnehme und er in den Kinderwagen soll, weil er einfach wegrennt, wehrt er sich mit Händen und Füßen. Es ist mit dem Baby jetzt besonders schwierig geworden für mich. 3. Auch das eine schlechte Wort, das er aufgeschnappt hat und immer lauthals schreit wenn er etwas nicht darf (obwohl wir es mit ignorieren für 3 Wochen probiert haben, erklären, das das Wort nicht schön ist bis zum Time out im Zimmer) er lässt nicht ab davon. Er vergisst es nicht. Obwohl wir es nie zu Hause verwenden. Ich dachte nach ein paar Wochen würde er es vergessen. 4. Er schreit, wenn er etwas nicht darf. Ein ganz lautes, schrilles Schreien. Wir ignorieren es oder bieten Alternativen an...egal, er schreit immer lauter, weckt das Baby auf ....wenn wir uns unterhalten, versucht er es ständig zu unterbrechen. Wir loben ihn viel, an den Tagen, an dem er sich wirklich klasse verhält und ganz schöne Sachen macht und sehr hilfsbereit ist. Mein Mann und ich sind sehr Konsequent und erklären dazu aber auch warum er jetzt gerade an der Hand laufen muss oder ins Zimmer für 2 Minuten und danach sagt er es ist besser, geht zu seiner Schwester gibt ihr einen Kuss, sagt Entschuldigung, streichelt sie, wenn er versucht hat sie zu hauen. Er macht das wirklich sehr gut für sein Alter. Es ändert sich leider immer nur ganz kurzfristig und dann fällt er wieder zurück in alte Muster. Nach einem Time out im Zimmer (offene Tür und Sicht auf uns, ohne Augenkontakt) für 2 Minuten. Wird er dann auch in den Arm genommen, dass er weiß, das wir ihn trotzdem lieb haben. Wegrennen, das böse Wort und Schreien (wenn er etwas nicht darf oder wir uns unterhalten mit jemandem) . Das sind die drei Probleme. Haben Sie einen Tip? Vielen Dank

von Nialata am 05.02.2020, 00:22



Antwort auf: Sohn fast 3 ist sehr provokativ

Liebe Nialata, üben Sie mit Ihrem Sohn das Alleinelaufen. Gehen Sie dazu mit ihm in einen Park o.ä.. Ihr Sohn darf alleine laufen und muss stehen bleiben wenn Sie Stopp rufen/sagen. Erklären Sie ihm im Vorfeld, dass wenn es gut klappt, er auch an anderen Orten alleine laufen darf, wenn nicht, dann darf er im Straßenverkehr von vorneherein an der Hand bleiben. Benutzt Ihr Sohn Worte, die er nicht sagen soll, erklären Sie ihm, dass Sie das Zimmer verlassen, da Sie es nicht hören wollen. Ihr Sohn hat somit kein Gegenüber mehr und das ist nicht sein Ziel. Schreit er, darf er das Zimmer verlassen oder Sie gehen raus. Sie können versuchen, im Vorfeld vor einem Nein eine Alternative anzubieten, damit er erst gar nicht anfängt zu schreien. Wenn Sie sich unterhalten und Ihr Sohn unterbricht das Gespräch, fragen Sie kurz nach, was er möchte. Bitten Sie ihn dann, ein wenig zu warten, bis Sie das Gespräch beendet haben. Dauert das Gespräch länger, haben Sie bestenfalls eine Beschäftigungsmöglichkeit für Ihren Sohn parat. Loben Sie Ihren Sohn direkt in den Situationen, in denen es gut läuft. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 06.02.2020



Antwort auf: Sohn fast 3 ist sehr provokativ

Vielen Dank für die Tipps, das mit der Straße funktioniert jetzt sehr gut. Das Ignorieren des bösen Wortes leider gar nicht. Es ist schlimmer geworden. Er sagt es nur noch. Beim Einkaufen im Supermarkt läuft er durch die Gänge und sagt es freudig in Dauerschleife. Ohne das es einen Auslöser gibt. Obwohl wir sagten, das wir es nicht hören möchten und wenn immer es möglich ist den Raum dann verlassen oder auf Distanz gehen (draußen ist das schwerer ihn stehen zu lassen ). Ich weiß wirklich nicht weiter. Die anderen Eltern gehen schon auf Distanz, damit ihre Kinder das nicht auch kopieren.

von Nialata am 14.02.2020, 16:32