Liebe Frau Schuster,
mein Sohn ist ein suesser kleiner Fratz, aufgeweckt, unternehmungslustig - das weiss ich genau. Leider ist er (dadurch) auch eine Nervensaege: er spielt kaum mal alleine, und wenn es dann mal 5 Minuten ruhig ist, hat er garantiert meine Blumen ausgetopft.
Ich bin sehr fuers Ausprobieren und lasse ihn auch viel machen (mal im Bad mit Gefaessen Wasser umfuellen z.B.), aber manchmal reicht´s mir dann doch. Wenn ich ihm sage, dass er sich nicht schuesselweise Wasser in der Kueche holen darf (1. Verschwendung, 2. wird viel verschuettet), geht es drei Minuten gut, bin ich draussen, faengt er wieder an. Sollte ich es besser komplett und konsequent verbieten?
Schlimmstes Thema ist Aufraeumen: er machts natuerlich nicht von allein, also sage ich: "jetzt raeumen wir auf, und dann gehen wir auf den Spielplatz." Es dauert dann manchmal 30 Minuten, bis eine Lego-Kiste eingeraeumt ist - verbunden zuerst mit Nachfragen meinerseits ("fertig?"), dann mit Schimpfen und zuletzt der Drohung, dann eben nicht zu gehen. Erst wenn ich zu solchen "großen" Drohungen greife und schon die Ausfuehrung simuliere (Tasche weglegen, Schuhe ausziehen), klappt es ploetzlich in 5 Minuten. Er kann also sehr wohl, wenn er will.
Ich bin schon so genervt (da auch alleinerziehend und finanziell nicht auf Rosen gebettet), dass ich ihn haeufig anschreie. Meistens sagt er dann mit schiefem Grinsen: "Mama, lieb sein!", und manchmal muss ich lachen und wir vertragen uns wieder (ich hoere auf zu bruellen, aber bestehe trotzdem auf Ausfuehrung). Manchmal bin ich aber auch im Daueraerger und verstehe dann Eltern, die ihrem Kind einfach mal einen fetten Klatsch verpassen. Ich komme aus diesem Genervtsein gar nicht mehr raus, sehe fast schon rot - und wenn ich mir selber zuhoere, finde ich mich dabei recht unsympathisch.
Haben einen guten Rat, was ich tun kann?
In Hoffnung auf Ihre Hilfe,
harmony
Mitglied inaktiv - 30.04.2005, 23:34
Antwort auf:
Sohn (32 Monat) nervt
Hallo Ratsuchende
Sobald Ihr Sohn sich Wasser in die Küche zu holen beginnt o.Ä. sagen Sie ihm geduldig jedes Mal von Neuem, wieviel er höchstens holen darf und informieren Sie ihn, dass es gar kein Wasser mehr gibt, wenn er sich Ihrem begründeten Wunsch widersetzt. Handeln Sie bitte entsprechend konsequent, damit er lernt, sich -wie alle Anderen auch- an begründete Regeln zu halten. Irgendwann wird er sich daran gewöhnt haben, nur die erlaubte Menge zu holen.
Gestalten Sie das Aufräumen ggf. als lustiges Wettspiel: wer zuerst fertig ist und die Lego-Kiste befüllt, bzw. die übrigen Bausteine in eine Kiste oder die Bücher ins Regal gestellt hat, darf sich aussuchen, ob zum Spielplatz gegangen wird, welche Nachspeise es gibt, welche Bettkassette gehört wird usw.
Beginnen Sie "rot" zu sehen, sagen Sie es Ihrem Sohn und drehen Sie sich kurz um, um leise bis 10 zu zählen, kurz aus dem gemeinsamen Raum zu gehen o.Ä. Auf diese Weise reagieren Sie sich ein wenig ab und können anschließend wieder angemessener handeln.
Viel Kraft, liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 02.05.2005
Antwort auf:
Sohn (32 Monat) nervt
Hallo harmony,
oh, ich kann mit dir mitfühlen. Mein Sohn ist 2,5 und braucht auch viel Zeit...
Ich kann dir nur den Tip geben den Kleinen mal für eine halbe Stunde abzugeben, in der du Zeit für dich hast. Vielleicht hast du eine Freundin die dir den kleinen abnimmt?
Geht er in die Kita? Gehst du arbeiten? Versuche immer etwas Zeit für dich abzuzwacken, in dem du Kraft tanken kannst. Wenn es dir besser geht wird es vielleicht auch mit dem Kleinen besser. Er merkt auch das du unsicher und genervt bist.
Allerdings bin ich auch für klare Ansagen. Die Geschichte mit dem Aufräumen kenne ich. Bei uns ist es beim Anziehen dieses Spiel. Ich habe ihn schon im Schlafanzug in den Kindergarten bringen wollen. Dann hat er sich anziehen lassen.
Er muss wissen wer der Boss ist.
Lass dich nicht unterkriegen...
Vielleicht ist es nur eine Phase...
Mitglied inaktiv - 30.04.2005, 23:43
