Rhythmus

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Rhythmus

Liebe Frau Schuster, mein Sohn Oliver ist jetzt fünf Monate alt. Ich stille ihn noch voll, außer nachmittags bekommt er seinen Karottenbrei mit Kartoffeln. Das seit einer Woche. Er ist jedes mal bald ein ganzes Gläschen leer. Nach ca. zwei Stunden stille ich ihn wieder. Säfte nimmt er auch nicht. Jetzt will ich ihn auch noch den Abendbrei geben. Nachts kommt er noch gut zwei mal. Schläft meistens gleich weiter. Meine Frage: kann ich ihn jetzt schon den Abendbrei geben? Ich habe noch ein zweites Kind das drei Jahre alt ist und die Nächte sind bei mir schon ziemlich kurz. So mit zwei Stunden Schlaf immer wieder. Die andere Frage. Kann ich den Oliver jetzt schon einen festen Rhythmus geben, wenn ich ihn stille? Er kommt alle zwei Stunden zum Essen, manchmal auch drei. In fünf Minuten habe ich ihn gestillt. Soll ich ihn immer zur gleichen Zeit wecken und schlafen legen? Für ein paar Tips wäre ich Ihnen sehr dankbar. Wäre froh, wenn ich mal wieder vier Stunden am Stück schlafen könnte. Viele Grüße Sandra mit Oliver P.S. Mein anderer Sohn Alexander drei Jahre alt, ist gerade sehr bockig. Er macht was er will und auf ein "nein" reagiert er gar nicht. Wir sind schon ziemlich verzweifelt. Sein Brüderchen hat er sehr lieb. Wie geht man mit einem bockigen Kind um, daß immer alles machen will, wie er es möchte. Vielen Dank.

Mitglied inaktiv - 30.11.2001, 21:23



Antwort auf: Rhythmus

Hallo Sandra Versuchen könen Sie, Ihrem Sohn abends einen Milchbrei anzubieten, während Sie ihm quasi als Nachtisch die Brust anbieten. Wahrscheinlich wird sich aber an seinem nächtlichen Aufwachen wenig ändern, da die meisten Kinder nicht aufwachen, weil sie Hunger nach Nahrung haben sondern weil sie sich nach liebevoller Zuwendung sehnen. Dazu müssen Sie wissen, dass alle Kinder in der Nacht mehrmals aufwachen, da sich Traum- und Tiefschlaf häufig abwechseln. Helfen Sie Ihrem Sohn, sich selbst den Übergang vom Wachen zum erneuten Einschlafen zu erleichtern, indem Sie ihm nicht gleich die Brust geben, sondern ihm ein Schnuffeltuch (T-Shirt mit Ihrem "Duft?") anbieten. Daran kann er sein Saugbedürfnis befriedigen (wenn Sie ihm keinen Schnuller geben möchten) und gleichzeitig Ihre Sicherheit gebende Nähe spüren. Ziehen Sie ihm zusätzlich noch eine Spieluhr auf, wird er sich bald an dieses Ritual gewöhnt haben, sodass Sie anschließend seinen Rhythmus behutsam den Gewohnheiten der ganzen Familie anpassen können. Verhält Alexander sich bockig, begründen Sie ihm gegenüber jedes NEIN und informieren Sie ihn gelassen und liebevoll darüber, mit welchen Folgen er zu rechnen hat, wenn er sich an dieses NEIN nicht hält. Je liebevoller, aber auch gelassener und konsequenter Sie reagieren, umso schneller wird Ihr Sohn erkennen, dass er begründete Regeln und Grenzen einzuhalten hat -egal, wie er sich verhält-. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 01.12.2001