Re: Farbe an alle von Nadja - Posting vom 18.09

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Re: Farbe an alle von Nadja - Posting vom 18.09

Guten Abend liebe Frau Schuster, Mein Posting vom 18.09 (s. bitte unten) ist wahrscheilich untergetaucht ;-)) Ich hätte gerne noch drei Fragen: F1) Meine Maus hat sich ein Bild aus einem Gesangbuch als Schmuseding ausgesucht. Wir nehmen dann das Buch überall mit (Weltuntergang angesagt, wenn es nicht da ist). Sie öffnet es immer an der richtigen Stelle, um mit Diesem Bild zu sprechen ;-) Sie erzählt ihm alles. Z.B. sie sagt ihm, es darf den heissen Backofen nicht anfassen, weil es weh tun kann. Papa und Mama dürfen es auch nicht ;-) Auf dem Bild spielen zwei Kinder im Grass (Singen und Fingerspiele) und ein kleiner Hund klafft neben ihnen (er versucht beide auf sich aufmerksam zu machen). Ich empfinde gemischte Gefühle dabei: Ich finde es zugleich goldisch und leicht beunruhigend. Auf meine Nachfrage, wer auf dem Bild dargestellt wird, antwortete sie: Sie spiele mit der Mama, und der Hund sei der Papa! :-(( Ich muss dazu sagen, dass ich sie rund um die Uhr betreue (mein Mann arbeitet viel und sehr spät), und wir spielen und singen den ganzen Tag (sie schläft auch höchstens 9 Std pro 24 Std). Frau Schuster, muss ich mir wegen dieses Schmusebildes und seiner Interpretation ernstere Gedanken machen? F2) Es fällt uns immer noch schwer, sie von anderen Personen betreuen zu lassen.Sie wurde schon richtig hysterisch (es ging bis zum Erbrechen), weil ich nicht da war. Sie hat schon einmal einen Alptraum gehabt. Ich wäre weg und kämme nicht zurück, hat sie erzählt, als ich sie beruhigte. Sie hat im Traum so hysterisch gebrüllt, armer Schatz, und war sehr schwer zu beruhigen... Wegen des KIGAs mache ich mir manchmal Sorgen. Wie kann ich ihr schon die Trennung und Einführung besser erleichtern? Ich habe ihr schon ein paar Bilderbücher darüber gezeigt. Was kann ich noch tun, vor allem wenn ich sie von einem Babysitter irgendwann mal betreuen lassen muss. F3) Ich habe den "Fehler" gemacht, sie vor den Spiegel zu stellen, als sie klein war, damit sie sich nicht allein fühlte, wenn ich auf die Toilette ging (habe auch weiterhin mit ihr geredet). Ich hätte sie gerne mit mir mitgenommen, aber sie wollte ihre Spielzeuge überhaupt nicht verlassen. Dilemma... Mit 10 Monaten wusste sie dann, dass Sie es im Spiegel war (ich habe ihr immer im Spiegel gezeigt,wie sie angezogen war) und bewegte sich vor ihm, um besser zu sehen, ob ich schon zurück komme. Bisher kein Problem. Nun aber muss sie immer zum Spiegel rennen, wenn sie etwas neues bekommen hat (egal was), um sich mit dieser Sache zu betrachten. Sie übt auch das Weinen (Trauer oder Wehwehchen), Lachen, Tanzen usw.vor ihm, den Fensterscheiben und dem Fernseher (alles was wiederspiegelt). Sie tut dann etwas als ob, und ändert ihre Gestik, wenn sie ihr nicht so gut gefällt. Draussen, wenn keine Glasscheiben zur Verfügung stehen, sucht sie manchmal nach ihrem Spiegelbild. Sie spielt ungestört weiter, wenn sie kein gefunden hat. Habe ich aus ihr eine kleine Narzistin gemacht. Kommt es noch, oder ist es bloss Schauspielkunst? Vielen Dank und liebe Grüsse von Carla ------------------ Posting vom 18.09. ------------------ Gute Nacht, Sorry, dass ich nachhacke... Meine Maus ist gerade 22 Monate alt und wird zweisprachig erzogen. Sie benennt schon 10 verschiedene Farben, die sie auch fehlerfrei erkennt (z.B. "Mama, bitte, rosa malen". "Papa, da braun Auto"). Ich habe ihr die Farben bei jeder Gelegenheit genannt, und sie macht jetzt dasselbe auch: - Willst Du mit dem roten Ball spielen oder lieber mit dem blauen? - Mama grüne Kugel Hand. Sie kann auch bis 22 zählen (Anzahl der Treppenstufen) und etwa 8 Buchstaben erkennen (fürs P sagt sie aber immer noch Papa ;-)). Verbessert mich, wenn ich mich beim Singen verspreche *gggg* Unterscheidet problemlos zwischen links und rechts - bisher aus ihrer Perspektive: Mama Kuss linke Wange. Ich dachte, es wäre völlig "normal". Wir haben vom Anfang an Sprach-)Spiele daraus gemacht. Also, Farben mit 4-5 Jahren? Nun bin ich völlig sprachlos! Liebe nächtliche Grüsse Carla

Mitglied inaktiv - 18.09.2003, 23:13



Antwort auf: Re: Farbe an alle von Nadja - Posting vom 18.09

Hallo Carla Was das Erkennen von Farben betrifft, scheint Ihre Tochter wirklich sehr weit (überdurchschnittlich) entwickelt zu sein, da ganz besonders die Mischfarben meist noch kaum mit 5 Jahren alle korrekt erkannt werden. Die Kenntnis der Grundfarben ist bei einigen Kindern ab ca. 3,5 Jahren vorhanden. Zu F1 : Sorgen brauchen Sie sich wirklich nicht darüber zu machen, dass Ihre Tochter ausgerechnet dieses Bild zu ihren Favoriten zählt! Vielleicht möchte der Hund ja gar nicht auf sich aufmerksam machen sondern sich "nur" an den Liedern und Fingerspielen mit Freuden beteiligen? :-)) Zu F2: Bezüglich des Kiga-Eintritts oder der Betreuung durch einen Babysitter möchte ich Ihnen raten, solange bei Ihrer Tochter zu verweilen, bis sie sich an den veränderten Tagesablauf, die hinzukommenden Personen und an die weitere Bezugsperson gewöhnt hat und sie nicht mehr als "Fremde" betrachtet. Zu F3: Ihre Tochter verhält sich durchaus altersgerecht und hat in dem Spiegelbild ihren besten Freund gefunden, der ihr stets zur Verfügung steht, ihr immer zuhört und immer Verständnis für sie hat. Lassen Sie sie bitte gewähren. Dieses Verhalten verändert sich irgendwann von ganz alleine. Sorgenfreies Wochenende und: bis bald?

von Christiane Schuster am 19.09.2003



Antwort auf: Re: Farbe an alle von Nadja - Posting vom 18.09

Hallo Carla! Ich glaube, bei der Sache mit dem Spiegel kann ich dich beruhigen. Ich nehme an, dein Töchterchen ist so zwischen 2 und 3,5 Jahren alt? Da ist dieses ständige Sich-Betrachten im Spiegel völlig normal. Meine Tochter (3,5) beobachtet sich gern selbst beim Herumkaspern, auch mal während eines Wutanfalls, oder sie posiert einfach mit neuen Spielsachen oder Kleidern davor. Vor einigen Wochen zog sie siech vor dem Spiegel ein T-Shirt mit weitem Halsausschnitt sogar über beide Schultern (so dass es einen "Carmenausschnitt" hatte) und hat mit ihnen gewackelt wie eine Salsatänzerin (bei mir hat sie das jedenfalls nicht gesehen *g*). Ich war echt baff. Ich denke also nicht, dass es auf das frühe "An-den-Spiegel-gewöhnen" zurückzuführen ist. Aber mal schauen, was die Expertin dazu zu sagen hat... Grüße Nicole

Mitglied inaktiv - 19.09.2003, 11:56



Antwort auf: Re: Farbe an alle von Nadja - Posting vom 18.09

Liebe Frau Schuster, Liebe Nicole, Vielen vielen Dank für die Antworten! Noch eine Frage zu F2: --------------------- Meine Tochter lässt sich aber nicht in meiner Abwesenheit von vertrauten Personen behüten (Vater, Grommutter, Freundin). Sie wird schon unruhig, wenn ich die Post hole, und sie beim Papa bleibt. Sollte sie mich dann brauchen, und ich bin z.B im Badezimmer, und sie weisst es nicht, dann ist Panik angesagt. Ich musste sie 2-3 Male wegen dieser "Trennungsangst" zu meinen eigenen Arzterminen mitnehmen. Die Untersuchungen wurden zum Horrortrip: Die schreiende Halssirene beim Zahnartz diente als schlechte Werbung, die ensetze Furie beim Augenarzt brachte ihm zum Wutausbruch, die Maria Callas beim Hausarzt wurde nach draussen zum Singen gebeten. Sie dreht durch, egal ob ich in ihrer Gegenwart untersucht werde oder nicht. Ich habe dann versucht, sie mit einem Aktenkoffer und einem Buch (Onkel Doktor) "umzustimmen". Beide halfen leider nicht :-(( Eigentlich, keiner darf mich anfassen oder zu lange mit mir reden (Telefonate werden nicht immer geduldet). Sie ist sehr eifersüchtig. Sogar auf Papa: Ich gehöre ihr, ihr Vater gehört ihr, aber ich dürfte mein Mann nicht zu nah kommen! Was wir dennoch machen, wir erklären ihr dabei, dass wir uns beide gerne haben und sie auch. Wir versuchen auch zu dritte zu schmusen,aber sie hat immer noch ihre Schwierigkeiten damit. Es gab zwar leichtere Phasen, aber meist verhält sich meine Süsse wie eine kleine "Klette".Sie wird immer noch viel getragen und gestillt (Festnahrung ist allem Anschein nach noch nicht ihr Ding). Wie eine Katze kommt sie häufig zu uns, um sich ihre Küsschen und Schmuseeinheiten von mir oder ihrem Vater zu holen. Sie lässt aber nicht mit sich schmusen, wenn es ihr nicht danach ist. Sie schläft kuschlend in meinen Armen friedlich ein, und keiner ausser mir kann sie ins Bett bringen. Sie scheint mir, ein sehr starkes Bedürfnis nach Körperkontakt zu haben. Es ist sehr sehr schön, aber manchmal wird es mir zu viel, und ich fühle dann mich eingeengt. Binnen zwei Jahren war ich knapp 15 Stunden ohne sie!! Wie könnte ich diese "Trennungsanst" mildern? Eine schöne Nacht und angenehmes Wochenende Liebe Grüsse Carla P.S. Sie ist/war übrigens ein "24-Std-Baby", das sich zu einer fröhlichen süssen aufgewechten Tochter gewandelt hat.

Mitglied inaktiv - 20.09.2003, 00:57



Antwort auf: Re: Farbe an alle von Nadja - Posting vom 18.09

Hallo Carla! Hm, eigentlich hab ich nur eine "Idee" im Bezug auf das Betreuungsproblem. Wie wärs denn wenn sich die Oma vielleicht mal ein paar Tage bei euch einquartiert oder ihr sie etwas länger besucht? Und wenn du es schaffst dich dabei etwas zurückzunehmen und der Oma die "brillianten Ideen" und Spielvorschläge überlässt, vielleicht klappt das ja? An einem Tag würd ich dann an deiner Stelle irgend eine langweilige Aktion starten ("Oh heute muss ich erst mal sämtliche Fenster putzen!") und die Oma erwähnt, dass sie sich ja irgendwelche Tiere (vorzugsweise das, was deine Tochter mit am Liebsten mag) im Zoo anschauen will. Aber na ja, dann muss sie halt alleine gehen, weil deine Tochter guckt dir ja lieber beim Fensterputzen zu?? Ich wünsch dir viel Glück doch ein klein wenig "Freiraum" zu erhalten! Zu der "Spiegelbild-Sache" da denk ich auch, dass das normal ist. Meine Zwillis stehen da auch oft lang vor und probieren irgendwelche Dinge aus und gucken, dass sie gut gekleidet sind - mit einem leicht selbstverliebten Glanz in den Augen *g*. Ach ja - fast vergessen: Geht ihr in einen Spielkreis oder habt Kontakt zu anderen Kindern? Mitunter sind auch 6-8-jährige Kinder sehr interessant für Kleinere. LG Nina

Mitglied inaktiv - 20.09.2003, 08:25



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