meine Tochter muss für 1-2h bei Nachbarn bleiben, die sie wenig kennt

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: meine Tochter muss für 1-2h bei Nachbarn bleiben, die sie wenig kennt

Hallo, mein Opi ist verstorben und Ende der Woche wird die Beisetzung sein, da ich meine Kleine (15,5 Monate) nicht mitnehemen möchte, müsste sie für diese Zeit zu Nachbarn meiner Eltern- diese sind sehr lieb und haben selbst drei kleine Kinder- also ich vertraue ihnen schon, sonst würde ich sie ja nicht dort lassen. Nun kennt sie sie nur sehr wenig- und bleibt nicht bei Fremden- haben wir noch nicht gemacht- sie geht zwar in die Kinderkrippe und das klappt auch gut- aber da hatsie ja nach der Eingewöhung Vertrauenspersonen. Langsam daran gewöhnen geht nicht, wir wohnen nicht im selbsen Ort- also ca 100 km Entfernung. Ich mache mir große Sorgen, dass es meine Tochter verunsichert wenn ich sie nun dort lasse- aber eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Ich möchte mich von meinem Opa verabschieden, hab es nicht mehr geschafft als er im Krankenhaus lag- das ist mir also wichtig. Kann die Zeit Spuren hinterlassen? Dann ahbe ich noch eine andere Frage bezüglich der Trauer, die sehr ausgeprägt bei mir ist, auch wenn ich mich sehr mühe es nicht meiner Tochter zu zeigen, gelingt es doch nicht immer. Ich habe das Gefühl das verunsichert sie stark. Was kann ich da tun? Sie reagiert auch sehr befremdlich auf die schwarze Kleidung, d.h. ich gehe nicht schwarz- wohl aber dunkel gekleidet. Meine Mutter war am Wochende zu Besuch und meine Tochter wollte nicht zu ihr- obwohl sie sie sehr liebt und an ihr hängt, erst als sie sich umgezogen hatte. Nach der Beisetzung, möchte ich die Kleine gleich wieder abholen, dann wird die Trauergesellschaft aber noch da sein- ich habe Angst, dass sie damit überfordert wird und dass ich nicht genügend aufmerksamsein kann, zu spüren wieviel sie verkraftet in dieser Situation. Entschuldigen Sie bitte das Durcheinander und Danke für die Antwort im Voraus.

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 11:06



Antwort auf: meine Tochter muss für 1-2h bei Nachbarn bleiben, die sie wenig kennt

Hallo Ratsuchende Zunächst einmal: Mein aufrichtiges Beileid! Bitte bereiten Sie Ihre Tochter kindgerecht darauf vor, dass sie mit den Kindern spielen DARF, während Sie dem Opi Tschüß sagen. Geben Sie möglichst ihr Lieblingsspielzeug und auch ein Kuscheltier, bzw. eine Kuscheldecke mit ab und möglichst auch ihren eigenen Trinkbecher, bzw. ihre geliebte Flasche. Informieren Sie darüber, dass Sie "gleich" wiederkommen. Bitten Sie dann die Nachbarin, Ihre Tochter mit einer ansprechenden Aktivität abzulenken, wenn Sie gehen. Informieren Sie Ihre Tochter bitte auch darüber, dass Sie genauso wie die anderen Leute (Trauergäste) sehr traurig sein, dass der Opi gestorben ist und deshalb auch "traurige Kleidung" tragen. Erwähnen Sie bitte aber gleichzeitig, dass es dem Opa jetzt aber gut geht, weil er keine Schmerzen mehr hat und dass Sie ja immer an ihn denken können, wenn Sie traurig sind. Ihre Tochter wird diese Trauer vermutlich viel besser verkraften als Sie, da sie nicht versteht, was ein Sterben wirklich bedeutet. Ist sie dennoch auf die Situation vorbereitet worden und wiederholen Sie ggf. ihr gegenüber Ihre Erklärung für die Trauer, während Sie Ihre Tochter gleichzeitig tröstend im Arm halten, wird sie keinen Schaden erleiden. Sie wird nach und nach lernen (müssen), dass der Tod zum Leben einfach dazu gehört. Mitfühlende Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 02.02.2009