Meine 2jährige

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Meine 2jährige

Liebe Frau Schuster, meine Tochter ist 2 Jahre und knapp 4 Monate alt. Ich bin derzeit in der 29. Woche schwanger. Ich habe die Kleine den ganzen Tag um mich und nur sehr selten die Gelegenheit mich ein paar Stündchen durch meine Mutter von allen Pflichten befreien zu lassen. Genauer gesagt ca. 1x in der Woche für etwa 3-4 Stunden. Mein Mann pendelt zur Arbeit und so bin ich in der Regel unter der Woche allein erziehend. Am Wochenende kann ich auch mal für ein paar Stündchen verschnaufen, wenn mein Mann die Kleine übernimmt. Unsere Tochter ist sehr lebhaft und auch fordernd. Derzeit hat sie eine Phase, in der sie oft nörgelt und weinerlich jammert. Sie tut das, wenn wir allein zuhaus sind und auch, wenn wir andere Kinder treffen. Sie jammert fortwährend, wenn ich z.B. koche, staubsauge oder mich um die Wäsche kümmere. Ich gestalte es schon immer so, dass ich ihr sage, dass ich danach z.B. ein Buch mit ihr ansehe oder z.B. knete. Sie versteht mich, jammert aber ohne Pause. Derzeit ist sie sogar unzufrieden, wenn wir andere Kinder besuchen oder bei uns haben. Selten beschäftigt sie sich allein. Ich versuche im Laufe des Tages Zeiten für alles zu schaffen: Aktivität, Ruhe, Essen, allein spielen. Der Erfolg ist mäßig. Beim Essen z.B. schiebt sie sofort den Teller weg und wenn überhaupt etwas gegessen wird, dann soll ich sie füttern. Mir macht das gemeinsame Essen deshalb wenig Freude, denn sie ist dabei auch meistens unruhig und unzufrieden. Für mich ist es schwierig jeden Tag Geduld und auch die Lust zu haben mich meiner Tochter so uneingeschränkt zu widmen, wie sie es sich wohl offenbar wünscht. Ich "kämpfe" darum auch andere Pflichten erledigen zu dürfen und Freiräume zu schaffen, in denen ich mal durchatmen kann. Ich möchte sie nicht immer bespielen müssen! Das Zubettgehen ist auch anstrengend. Sie macht etwa 15x ihre Tür auf und legt sich dann hinter die Tür auf den Boden. Das macht sie mittags und abends. Ich habe dann auch das Gefühl mir meine "Pause" und den Beginn des Abends hart zu erkämpfen. Ich gehe zu ihr, sage ihr vernünftig, dass nun alle Kinder schlafen. Manchmal werde ich eindringlich und spreche in hartem Ton. Ich drohe an Dinge zu streichen, die sie mag. Alles in allem merke ich, dass ich dieses Kämpfen gerade sooo satt habe. Ich habe nun auch Angst, dass es mit dem Baby bald noch schlimmer wird. Das mag ich mir gar nicht vorstellen... Wissen Sie Rat? Mit vielen Grüßen, Lena

Mitglied inaktiv - 03.08.2006, 13:05



Antwort auf: Meine 2jährige

Hallo Lena Damit Sie regelmäßig Zeit zum Verschnaufen haben und auch der Erfahrungs- und Bewegungsdrang Ihrer Tochter befriedigt wird, sodass sie wahrscheinlich ausgeglichener und zufriedener wird, empfehle ich Ihnen, einen Babysitter, bzw. eine Tagesmutter um die stundenweise Betreuung Ihrer Tochter zu bitten. Legen Sie mittags ein gemeinsames Ruhepäuschen ein, wo dann gekuschelt werden kann, aber auch Musik gehört, ein Buch gelesen werden kann usw. Lassen Sie sich bei der tägl. anfallenden Hausarbeit von Ihrer Tochter mit eigenem Putzzeug usw. "helfen" und loben Sie ihre Hilfsbereitschaft, sodass sie zu weiterem, selbständigen Tun angeregt wird. Abends können Sie vielleicht gleich ihre Zimmertür ein wenig offen lassen, wenn Ihre Tochter dafür dann im Bett bleibt, um dort noch eine ansprechende Musik oder ein Hörspiel zu hören. Loben Sie die Selbständigkeit Ihrer Tochter und lassen Sie sie alleine essen. Schiebt sie ihren Teller weg, scheint sie keinen Hunger zu haben und DARF in ihre Spielecke gehen, damit Sie in Ruhe zu Ende essen können! Allerdings gibt es dann bis zur nächsten, gemeinsamen Mahlzeit höchstens mal ein Stück Obst. Irgendwann wird sie dann schon essen, weil sie hungrig ist.:-) Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 03.08.2006



Antwort auf: Meine 2jährige

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Mitglied inaktiv - 03.08.2006, 13:33



Antwort auf: Meine 2jährige

Hallo Lena, lies bloss nicht mein Posting ;o) Ähnl. Situation gehabt, Kind ist 2 3/4 Jahre alt. Essen habe ich versucht so zu händeln das ich Ihr gegenüber saß und aus meinem Teller gegegessen habe und gesagt habe, ich will auch Essen sie muss ihr Essen selber essen. Notfalls auch mal hart bleiben und dann später das Essen wieder aufwärmen. Bei meinem Mann kam sie damit dann durhc und das büßen wir jetzt noch, ist ähnlich mit dem herumtragen. Wenn das Baby da ist, kannst Du ja nicht alle füttern, wäre gut wenn Du das vorher noch hinbekommst. Vielleicht mit neuem Essbesteck das Ihr gut gefällt (das ist nur für Kinder!!!). Das mit den Freiräumen kenne ich zu gut, unser Baby ist jetzt da und ich gehe langsam unter in meiner Wohnung da ich zu nicht s komme und für mich auch nichts machen kann. Das Problem ist nur, das die Kämpfe nach der Geburt wohl noch schlimmer werden. Ich kann Dir leider nicht wirklich raten. Aber vielleicht kannst Du sie mit Hörkassetten oder CD s vielleicht mal in eine Ecke setzen und in der Zeit was für Dich tun. Unsere hält dann mal 10 Minuten still. Sie hat so einen kleinen Sessel und liest dann manchmal ihre Bücher. Vielleicht helfen Euch feste "Lese"-Zeiten, oder solche Sachen. Mit dem ins Bett bringen: Hm, den Mittagschlaf haben wir leider nur noch sporadisch. Sie hört dabei eine Einschlaf-Musik-CD und ich habe mal mit Ihr vereinbart, sie darf dann rufen nach mir und ich komme wenn die CD aus ist (15 Min.) das klappte völlig überraschenderweise. Außerdem habe ich eine Zeit zur Ihr gesagt sie soll schlafen, ich komme gleich noch mal wenn ich das und das gemacht habe (Toilettengang, geduscht, etc.). Ruhig etwas was sie hört. Dann bin ich wieder zu Ihr rein und habe sie gestreichelt. Dann wieder raus und gesagt ich muss die Küche aufräumen, ich komm dann wieder und das dann auch gemacht. sie hatte dann das Vertrauen das ich wieder komme und blieb in ihrem Bett liegen. Vielleicht klappt das auch bei dir in ähnl. Form. Viele mitfühlenden Grüße und viel Efolg. MArion

Mitglied inaktiv - 03.08.2006, 13:55