Hallo Frau Schuster! Unser Sohn wird in den nächsten Tagen 4 Jahre alt. Seit drei Monaten nun macht er eine "Phase" durch, die uns alle sehr belastet. Er ist sehr eigenbrödlerisch, sondert sich sehr oft ab. Im Kindergarten ist er zwar beliebt (besonders bei den Mädchen), aber er hat eigentlich keinen echten Freund. Er macht lieber sein eigenes Ding, ehe er sich mit anderen irgendwie arrangieren muss. Überhaupt geht er Anstrengung gerne aus dem WEg. Wenn etwas nicht sofort klappt, lässt er es sein. Wenn mein Mann mit ihm Fußball spielt, ihm den Ball abnimmt und unser Sohnemann diesen nicht sofort wieder zurückholen kann, wird er bockig und macht lieber was anderes. Er ist daheim im wahrsten Sinne des Wortes rotzfrech, gibt permanent Widerwort und macht einen recht herrischen Eindruck. Im Kindergarten dagegen (oder wo auch immer mehr Leute / Kinder um ihn herum sind) sagt er gar nix. Er kann die Erzieherinnen beim Grüßen (falls er sich traut) nicht ansehen und er traut sich auch nicht, sie wegen einer Sache anzusprechen. Wenn sie nicht alleine merken, dass er seinen Apfel geschnitten haben will, dann packt er ihn lieber wieder ein und solche Sachen. Er mochte sich Fasching nicht verkleiden, ebenso mag er seinen Geburtstag nicht feiern. Auch wenn er eingeladen ist, reagiert er alles andere als erfreut. Sobald er morgens aufsteht, heult er, wenn er weiß, dass an dem Tag eine außergewöhnliche Sache (ohne Eltern) ansteht. Auf die Frage, warum er denn im Kindergarten nichts spielen will, sagt er gerne, dass ihm langweilig sei. Aber ich habe keine Ahnung, warum er sich so abgrenzt von anderen Kindern. Er hatte nie eine negative Erfahrung - zumindest, was wir als Eltern so gesehen haben. Er wächst in einem sehr intakten Umfeld auf und wir kümmern uns sehr um unsere zwei Söhne (der kleine ist 2 Jahre alt). Früher war unser Großer so ein offener, aufgeschlossener Typ - jetzt macht er den Eindruck, als stünde er permanent unter Druck (von sich selbst, wir als Eltern geben ihm keinen). Er muss auch immer erst über alles nachdenken. Unser Kleiner dagegen handelt spontan. Den Unterschied merkt man sehr deutlich. Lediglich mit größeren Kindern kommt unser Erstgeborener leichter aus, und diese bevorzugt er auch als Spielkameraden. Mein Mann meint, ich solle froh sein, dass unser Kind nicht so angepasst überall "mitschwimmt". Aber ich habe manchmal das Gefühl, dass mir mein Sohn entgleitet und ich keinen Einfluss mehr auf ihn habe. Ich habe Angst, dass er sich zu einem schwierigen Einzelgänger entwickelt. Meinen Sie, dass dies eine normale Entwicklungsphase im Leben eines KIndes ist? Wie können wir ihn ermuntern, dass er in der Öffentlichkeit mehr aus sich raus geht? Vielen Dank, Yvonne
Mitglied inaktiv - 01.08.2005, 13:28