Liebe Frau Schuster, in letzter Zeit hat mein Sohnemann (4) die Tendenz, die Dinge anders darzustellen als sie sind. Z.B. hat er gestern 2 Löcher in T-Shirt und Hose gehabt und meinte, sein Freund aus dem KiGa sei es gewesen. Ich habe dann mit der Erzieherin geredet, die hat das ganz klar mit beiden geklärt. Sie wunderte sich, weil im Kindergarten nicht gebastelt worden war und die Kinder keine Schere in der Hand hatten. Daraufhin mein Sohn: "Es war nicht der Tim, sondern der Nico!" Die Erzieherin daraufhin: "Aber der Nico war doch an dem Tag krank, der kann es doch gar nicht gewesen sein!" Sie meinte dann, er solle nochmal genau überlegen und dann, nach langem Zögern, kam die Antwort meines Sohnes, er sei es selbst gewesen. Ich habe nochmal zu Hause in Ruhe mit ihm geredet, habe ihm gesagt, dass es nicht fair ist, jemanden für etwas zu beschuldigen, was er nicht getan hat, weil der Nico und der Tim hätten Ärger kriegen können und dass man immer die Wahrheit sagen muss. Ich habe ihm gesagt, dass ich zwar nicht jubeln würde über die Löcher in der Kleidung, aber dass ich es gut finde, dass er doch letztendlich ehrlich war und zugegeben hat, dass er es gemacht hat. Und ich habe darauf hingewiesen, dass es mal passieren kann, dass man Fehler macht und dass er auch damit zu mir kommen kann und dass ich vielleicht nicht begeistert sein werde, wenn er was anstellt, aber wir gemeinsam sicher eine Lösung finden und man auch dazu stehen muss, wenn man einen Fehler gemacht hat. In letzter Zeit häufen sich aber die "Märchen" und ich bin schon so verunsichert und genervt, dass ich alles prüfen muss. Wie verhalte ich mich und wie lange hält so eine Phase an? Eine Freundin von mir meinte, ihre Tochter hätte das auch eine Weile gehabt, das ginge vorbei. Sehr tröstlich - nur wie reagiere ich angemessen? Herzlichen Dank vorab für Ihre Antwort!
Mitglied inaktiv - 17.05.2006, 23:56