Liebe Frau Schuster,
heute brauche auch ich mal ihre Meinung :O)!
Ich mache mir Gedanken ob unsere Bindung zu einander wirklich so gut ist wie ich immer geglaubt habe. Ich bin allein erziehend und zu seinem Vater gibt es keinen Kontakt (er möchte nicht).
Nun ist es so, dass wenn uns z.B. die Oma besucht oder meine Tante, ich dann völlig abgeschrieben bin. Wir sehen sie ca. aller 10 Wochen. Er hat dann eine richtige „Rangordnung“. Erst kommt die Tante, ist diese nicht anwesend kommt die Oma und von mir nimmt er scheinbar überhaupt keine Notiz mehr. Das geht über die gesamte Dauer so (mehrere Tage). Er lässt sich von ihnen trösten, lässt sich ins Bett bringen und weint sogar wenn eine von beiden den Raum verlässt. Gehe ich aus dem Raum stört ihn das überhaupt nicht! Das gleiche gilt für eine Freundin von mir, die wir oft sehen. Letztens sind wir spazieren gegangen, da kommt eine ältere Dame spricht ihn an und fragt ihn ob er mit ihr mitkommen möchte. Mein Sohn grinst sie an, sagt „ja“, nimmt ihre Hand und läuft mit ihr in die von mir entgegen gesetzte Richtung. Wie soll ich das nun einsortieren?
Er ist schon immer sehr offen und herzlich anderen Menschen gegenüber und das Maximum an fremdeln war bisher eine verschämte/verschmitzte Mimik. Ich kann mir eigentlich nicht erklären was schief gelaufen sein könnte zwischen uns. Ich habe ihn nie weinen lassen, beschäftige mich wirklich intensiv mit ihm. Wir lachen viel zusammen, albern rum und schmusen. Mein gesamter Tagesablauf ist auf ihn abgestimmt und ich beziehe ihn immer mit ein (waschen, kochen, einkaufen, abwaschen...er hilft immer gern mit).. Wir sind auch von Geburt an in Mutter-Kind-Gruppen so das er ständig in Kontakt mit anderen Erwachsenen und Kindern ist. Ich hatte bisher noch keine nennenswerten „Problemphasen“ mit ihm.
Nun ist es auch so das er seit ca. 14 Tagen seinen Plüschhund „liebt“. Er hat sich vorher nie dafür interessiert und nun geht es ständig „Wauwau“ z.B. wenn er sich weh getan hat oder wenn er müde ist, dass ging letztens soweit, dass er ohne seinen Freund nicht die Wohnung verlassen wollte. Das ist auch kein Problem für mich, ich wundere mich nur worauf dieses Verhalten auf einmal beruht. Ist das schon auf die Loslösungsphase zurück zu führen oder könnte es doch sein das ihm etwas fehlt von meiner Seite? Wenn ja, was könnte das ihrer Meinung nach sein?
Ohje ist so lang geworden....noch eine kurze Frage....
Er wurde heute mal wieder von einem anderen Kind am Ohr gezogen und gehauen. Welche Auswirkungen hat so was eigentlich auf die kindliche Seele? Ist es so das uns Eltern das mehr weh tut als unseren Sprösslingen? ;-)
Ganz lieben Dank im Voraus ...sagt ihnen Jana
PS: ...schön das es Sie und dieses Forum hier gibt....Danke
Mitglied inaktiv - 22.01.2003, 22:03
Antwort auf:
"Loslösungsphase"?
Hallo Jana
Wie Sie sicherlich schon gelesen haben: Ihr Sohn verhält sich ganz "normal" und altersgerecht! Entsprechend ist zwischen Ihnen Nichts schiefgelaufen sondern im Gegenteil: er ist sich sehr sicher, dass er Sie ständig hat und sich 100% auf Sie verlassen kann! :-)
Auf Grund dieser vertrauensvollen Basis kann er dann auch mal die Tante, Oma, Ihre Freundin genießen, die ihm sicherlich jeden Wunsch von den Augen ablesen?
Wichtig ist allerdings, dass er sich nur den Personen freundlich zuwendet, die er kennt, bzw. nachdem er Ihr o.k. eingeholt hat.
Je nach Alter sollten Sie ihm ggf. folgendes Buch schenken um es ihm vorzulesen, bzw. eingehend darüber zu sprechen:
- "Ich kenn dich nicht, ich geh nicht mit", (ab 3J), Susa Apenrade u. Jutta Knipping, 12,90€.
Ist Ihr Sohn selbstbewußt genug um den anderen Kindern zu zeigen, dass auch er stark genug ist um sich -möglichst gewaltfrei- zur Wehr zu setzen, wird ganz sicher Ihnen ein "Machtkämpfchen" mehr weh tun als Ihrem Sohn.-
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 23.01.2003
Antwort auf:
"Loslösungsphase"?
Ich weiß nicht ob ich Dir wirklich helfen kann, aber ich kenne das. Das ist denke ich normal, denn er weiß das Du ja immer für Ihn da bist. Deiner Liebe ist er sich sicher, Dir braucht er nichts zu beweisen und Dir braucht er auch nichts recht zu machen, DU liebst Ihn. Aber alle anderen sollen Ihn ja auch lieben, und das will er von Ihnen wissen z. B. wenn er sich von Ihnen Trösten läßt. Und außerdem, Ihr seit immer zusammen, das ist super schön! Es ist aber auch schön, mal jemanden Anderen um sich rum zu haben
( geht es Dir da nicht manchmal auch so?? Es ist doch auch mal schön mit einer Frweundin zu quatschen!? ) und er findet das auch schön. Am Ende der Zeit bist Du dann wieder für Ihn da - wie gesagt, das weiß er - und nur deshalb kann er sich so gut auf andere Menschen einlassen.
Meine Tochter ist auch so!
Aber nachdem sie das erste Mal bei Oma alleine geschlafen hat wurde das anders. Sie hat begriffen das es auch mal sein kann, das ich nicht da bin und deshalb hat sie jetzt auch eine Schmusepuppe und die muß immer bei Ihr sein wen sie bei jemandem anderen alleine ist. Bis zum ca. 3. Lebensjahr ist sie auch ohne sie nicht aus dem Haus gegangen. Jetzt liegt sie immer in Ihrem Bett, ohne sie kann Sie nicht schlafen, und ist auch bei Oma dabei - als " Mamaersatz ".
Hoffe Du kannst was damit anfangen - übrigens ist meine Tochter jetzt 4 Jahre und jeder findet es toll wie offen und neugerieg sie ist. Sie weiß ja im Notfall ist immer Mama da!! Das ist für mich auch ein gutes Gefühl. Mir ist wichtig das Annika weiß das sie sich auf mich verlassen kann.
Noch fragen - einfach E Mail
Gruß Jana
Mitglied inaktiv - 23.01.2003, 11:52
Antwort auf:
"Loslösungsphase"?
Übrigens ich heiße wirklich auch Jana, habe eigentlich den Beitrag auch nur gelesen, weil mich interessiert hat ob Jana`s die gleichen Probleme haben. Und - es stimmt. Noch enen schönen Tag und alles Gute
Mitglied inaktiv - 23.01.2003, 11:54
Antwort auf:
"Loslösungsphase"?
Hallo Jana!
Wie alt ist denn Dein Kleiner? Meiner ist 1 Jahr und das läuft etwa ähnlich. Gestern bei der Krabbelgruppe ist er immer zu den anderen Müttern und wollte von denen auf den Arm genommen werden und so. Wenn meine Freundin kommt, will er auch gleich zu ihr und ich bin abgeschrieben. Bei den Großeltern eh. Und wenn abends der papa kommt, dann wird der ertsmal in Beschlag genommen. Wenn er aber mal was hat, sich stößt oder hinfällt, dann muß es die Mama sein zum Trösten.
Ich denke auch, daß er sich meiner halt sehr sicher ist, ich lasse ihn auch wenig schreien und wenn er nachts mal schlecht träumt, kommt er zu uns ins Bett.
Ich denke, daß bei den Kleinen alles in Ordnung ist, Mama ist halt immer da und wenn dann Abwechslung kommt, ist das schön.
Gefremdelt hat meiner schon, aber nicht so doll, gemerkt hat man es aber.
LG,
Silke
Mitglied inaktiv - 23.01.2003, 13:13
