Ist gar nicht so einfach!!!

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Ist gar nicht so einfach!!!

Hallo! Zur Zeit geht es mir gar nicht so gut! Habe den Beruf Kinderpflegerin und bin immer sehr gut zurechtgekommen. Nun beim eigenen Kind schaut´s anders aus: Meine Fragen: Ab wann soll man mit Erziehung anfangen? Mein Sohn ist jetzt 11 Monate und bekommt langsam seinen eigenen Kopf. Klar will ich, daß er mir nicht auf den Kopf rumtanzt, aber es ist schwierig zu entscheiden. z.B. Er will nur noch laufen (mit meiner Hilfe), tue ich es nicht, habe ich einen Quängler! Soll ich ihn auch mal auf dem Boden liegen lassen? Es ist doof, aber ich habe auf einmal Angst, was falsch zu machen, daß es schaden könnte, wenn man nicht nachgibt. Klar wichtig ist Konsequent zu bleiben. Daß er nicht an die Pflanzen darf, das ist klarer, aber soll man die Kinder schreien lassen, wenn sie was nicht können? Ach irgendwie ist es zur Zeit schwierig, ich hoffe nur, daß ich noch reinwachse und mir wieder sicherer werde! Danke für´s lesen! Grüße Junikind

Mitglied inaktiv - 15.05.2002, 12:30



Antwort auf: Ist gar nicht so einfach!!!

Hallo Ratsuchende Zuerst einmal ein kleiner Trost: Es geht eigentlich allen päd. vorgebildeten Personen so wie Ihnen! Die eigenen Kinder sind mit den "fremden" Kindern gar nicht zu vergleichen, da bekanntlich ja nicht nur das Können sondern ganz besonders die Gefühle eine sehr große Rolle spielen. Indem Sie Ihrem Sohn viel Freiraum lassen, ihm aber dennoch begründete Grenzen aufzeigen, erziehen Sie ihn eigentlich schon, sobald er geboren wurde. Sicherlich haben Sie ihn auch bei der Findung seines eigenen Rhythmus geholfen, indem Sie ihm gezeigt haben, wann geschlafen, gegessen, gespielt wird.- Jetzt, mit 11 Mon., erfährt er gerade den wichtigen Schritt des selbständigen Laufens, der ihn anfangs noch recht unsicher sein lässt, sodass er verstärkt seine vertrauteste Bezugsperson um Hilfe bittet. Falls Sie ein Laufgitter haben, das ich für diese Zeit als sehr nützlich empfinde, richten Sie ihm es als gemütliche und sichere Spielecke ein und zeigen Sie ihm, wie er sich selbst am Gitter festhalten kann, wenn Sie mal keine Zeit haben, mit ihm das Laufen zu üben. Steht er schon etwas sicherer auf seinen Beinen, ist eine Karre oder auch ein kleiner Puppenwagen für die ersten, selbständigen Schritte geeignet, da sich Ihr Sohn daran festhalten kann und gleichzeitig ein Spielzeug hat, in das er Gegenstände füllen, abladen, usw. kann. Schauen Sie sich die Pflanzen mit ihm gemeinsam an, begründen Sie, warum er ihnen die Erde nicht nehmen darf und setzen Sie ihn konsequent immer von der Pflanze weg in seine Spielecke. Mit zunehmender Mobilität wird Alles wieder einfacher. Verlassen Sie sich so viel wie möglich auf Ihren natürlichen Mutterinstinkt. Er weiß besser als jedes Lehrbuch, was für Ihren Sohn und natürlich auch für Sie gut ist. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 16.05.2002