Hilfe! 3-jähriger hat spaß daran, anderen Kindern weh zu tun

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Hilfe! 3-jähriger hat spaß daran, anderen Kindern weh zu tun

Hallo! Ich bin ziemlich verzweifelt. Unser 3-jähriger Sohn macht, was er will. Er hört nicht auf uns, im Gegenteil, er macht einfach weiter. Er ist immer sehr übermutig und geht auf andere Kinder lautstark los, indem er z.B. etwas zu ihnen sagt. Diese Kinder sind verängstigt und schüchtern und wiederholen seine Begrüßung nicht oder wollen nicht mit ihm spielen. Er versteht das nicht. Ebenso macht es ihm richtig Spaß, andere jüngere Kinder weh zu tun. Er schubst, kneift und zieht in den Haaren. Diese Kinder können sich nicht wehren, da sie noch zu klein sind. Wenn ich das sehe, ziehe ich ihm schon mal an den Ohren oder mir rutscht die Hand aus. Ich versuche wohl immer, mit ihm zu reden ohne handgreiflich zu werden, aber es hilft nichts. Eine halbe Stunde später macht er genauso weiter. Wenn ich ihm drohe, dass wir nach Hause gehen, wenn er das noch einmal macht, macht es ihm nichts aus. Wir haben das auch schon einige Male durchgezogen. Ich hatte den Eindruck, dass ihm das egal war, das wir nach Hause gegangen sind. Was können wir tun? Was ist der richtige Weg, dass er das nicht mehr macht und dass er versteht, dass er anderen Kindern nicht weh tun darf? Ist Bestrafung die richtige Lösung?

Mitglied inaktiv - 23.06.2008, 12:48



Antwort auf: Hilfe! 3-jähriger hat spaß daran, anderen Kindern weh zu tun

Hallo Ratsuchende Bestrafung halte ich nicht für die richtige Lösung, da Ihr Sohn mit beschriebenem Verhalten vermutlich die umgehende Aufmerksamkeit geradezu einfordert. Versuchen Sie, die Ursache für dieses Verhalten herauszufinden: haben Sie den Verdacht einer Hör- oder Seh-Schwäche, suchen Sie bitte den behandelnden Kinderarzt auf. Ihr Sohn wird dann wie beschrieben handeln, um seine Unsicherheiten zu überspielen. Nehmen Sie bitte zuerst direkten Blick- und möglichst auch Körperkontakt zu Ihrem Sohn auf, bevor Sie eine gleichzeitig KURZ begründete Bitte an ihn richten. Zeigen Sie ihm evtl. nach dem begründeten NEIN eine angemessene Handlungs-Alternative auf. Damit er die Aufmerksamkeit nicht auf sich zu lenken braucht, rate ich Ihnen, ihn so oft wie möglich konkret zu beschäftigen, sich an seinen Aktivitäten zu beteiligen und bewegungsintensive mit ruhigen Spielangeboten abzuwechseln. Ebenso sollten Sie sein Können, seine Selbständigkeit und auch seine Hilfsbereitschaft immer mal wieder lobend hervorheben, damit er ein angemessenes, soziales Verhalten lernen kann. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 24.06.2008