Friede in Franken - und trotzdem ein paar Fragen ...

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Friede in Franken - und trotzdem ein paar Fragen ...

Hallo Frau Schuster ! Ich hoffe, Sie hatten einen schönen und erholsamen Urlaub ? Bei uns ist es inzwischen um einiges friedlicher geworden. Mika scheint von der Theorie der Drei-Monats-Koliken gehört zu haben, fast genau mit 13 Wochen hatte die größte Schreierei ein Ende und er ist nun ein aufgewecktes meist gutgelauntes Kerlchen, daß viel lacht und erzählt - was ich von Momo in diesem Alter nie behaupten konnte. Momo scheint das schlimmste "dran-gewöhnen" nun auch überstanden zu haben, zumal ich inzwischen auch viel besser mit der Situation umgehen kann, es ist ja nun kein Problem mehr, mich mit Mika zu Momo in die Sandkiste zu setzen o.ä.. Soweit, so gut. Jetzt habe ich aber trotzdem gleich drei Fragen (-: : 1. Bin ich wohl selber schuld, daß Momo neuerdings unter einer wahren Mücken-Phobie leidet. Da wir viele Wespen hier haben, war es eigentlich unumgänglich, ihm eindringlich zu erklären, daß diese Viecher NICHt gestreichelt werden dürfen, weil sie ihm sonst weh tun. Das hat er auch bestens kapiert. Nur leider kann er noch nicht zwischen Mücken, Wespen und Fliegen unterscheiden. Tagsüber ist das auch kein Problem, lieber, er behandelt eine Fliege mit zuviel Respekt, als er faßt in eine Wespe, aber nachts schleichen sich doch immer wieder Mücken ins Schlafzimmer (wir wohnen sehr ungünstig, nahe Wald, Feld und viele Fischweiher, Franken, die Karpfenidylle (-: ...) und er wird regelrecht panisch, wenn er das surren hört. Ich erkläre und erkläre, aber es hilft nichts. Immer lassen sich die Viecher nicht finden und so ist schon die ein oder andere Nacht ausgesprochen unerquicklich verlaufen. Und ein Moskitonetz scheint ihm nicht den nötigen Schutz zu bieten, weil er ja das Summen trotzdem hört . Und nun ? 2. Da geht es um´s Thema Spielgruppe. Die hiesige ist jetzt ausgelaufen, wegen der Ferien und ich bin im Zweifel, wie ich es nach dem Umzug und den Ferien im neuen Ort handhaben soll. Gegen Ende hin, hat Momo immer wieder mal "Theater gemacht", wollte, daß ich da bleibe oder aber sonst eben wieder mit heim. Einmal BIN ich dageblieben - die ganze Zeit, weil er mich nicht gehen ließ. Zuhause habe ich ihm dann klipp und klar gesagt, daß es so nicht gedacht ist, weil der Lärm über drei Stunden Mika wirklich total auf die palme bringt, und ich in der Zeit ja auch zuhause etwas arbeiten will. Das nächste Mal ging anstandslos. Danach war großes Genörgel, aber die Erzieherin konnte ihn letztlich überreden, daß Kneten viel spannender ist, als zuhause Mama beim arbeiten zuzuschauen. Dann war wieder riesen-Geschrei. Auf Anraten der Erzieherin bin ich trotzdem gegangen (sie meinte, sie hätte nur eine Chance, an ihn ranzukommen in der Situation, wenn ich eben NICHT daneben stehe und das leuchtete mir auch ein) - mir ging es drei Stunden lang furchtbar obwohl ich wußte, sie würden mich anrufen,. wenn er sich wirklich nicht einkriegt. Was aber nicht der Fall war, er hat sich beruhigt und bestens gespielt (angeblich, aber warum sollte ich das nicht glauben ?), kaum, daß ich um die Ecke war. Und der letzte Spielgruppenbesuch endete so, daß er sich schreiend an mein Bein hing und ich ihn ganz gelassen mit heim genommen habe, weil ich ihn nicht nochmal weinend zurücklassen wollte. Ich war also wieder mal die Konsequenz in Person (-: - und er war zuhause ausgesprochen freidlich und hat auch nicht mehr nach der Gruppe gefragt. Wie verhalte ich mich denn nun weiterhin richtig ? Im Prinzip scheint er ja dort Spaß zu haben, aber .......... 3. Die gute alte Trotzphase - wir kommen einfach nicht weiter. Ich hatte ja schonmal geschrieben, daß er uns fast ununterbrochen herausfordert. Und habe anschließend Ihren Rat beherzigt (da er ja ständig jemandem weh tat: Mir, Mika, Papa oder dem Hund) und ihn konsequent in ein anderes Zimmer gebracht, wenn es die Situation erforderte. Nur ist das leider offenbar auch nicht die Lösung, es ist einfach so, daß Momo unglaublich stur ist (hat er von seiner Mama *grins*) und wenn er´s wissen will, dann will er´s wissen. Teilweise spielen wir den ganzen Tag "Einer muß gewinnen" und das zehrt unglaublich. Entweder, meine Reaktion ist zu schwach und er macht es einfach nocheinmal, oder aber (wenn ich ihn beispielsweise in sein Zimmer bringe) bekommt er einen Weinanfall, lernt aber rein gar nichts daraus, sondern macht anschließend genau da weiter, wo er aufgehört hat .,.... Mika wird wach, ich wünsche Ihnen einen schönen Wochenstart, sende ganz liebe Grüße und hoffe auf Tips !!! Silke

Mitglied inaktiv - 30.07.2001, 17:53



Antwort auf: Friede in Franken - und trotzdem ein paar Fragen ...

Hallo Silke Schön, mal wieder von Ihnen zu hören.- Unser Camping-Urlaub in Holland war sehr schön und erholsam. Kurz vorher konnte ich noch einen wunderschönen Sonnentag mit Biggi Welter verbringen, da wir ein großes gemeinsames Treffen von allen Akteuren dieses Magazins hatten.- Zu Momos Mücken-Phobie ein Vorschlag, der sogar der Wahrheit entspricht: Es summen eigentlich immer nur die Nichtstechenden (Weibchen?) , die durch diese Laute einen Partner suchen. Insektengitter vor den Fenstern haben Sie sicher? Auch soll der Duft einer mit Nelken gespickten, frischen Zitrone(nscheibe) die Plagegeister vertreiben.- Die zukünftige Spielgruppe sollten Sie und Momo gelassen auf sich zukommen lassen. Dazwischen liegen ja soviel Neuigkeiten und sooo viel Zeit, dass die evtl. mal negativen Begebenheiten in der 1.Gruppe längst in Vergessenheit geraten sind. Natürlich wird Momo immer mal wieder seine Grenzen austesten und versuchen ob er Sie nicht doch zu einem Verbleib in der Gruppe mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln bringen kann.- Bleiben Sie dann aber bitte konsequent und machen Sie Ihrem Sohn ein konkretes Spielangebot für den entsprechenden Tag, wie z.B. für Sie oder seinen Bruder ein Bild malen, den anderen Kindern erzählen, welche Tiere er schon kennt, usw. Zur Trotzphase: Es hilft Nichts: Sie werden sich durchsetzen müssen! Auch wenn Ihr Ton dabei mal etwas lauter wird, muß Momo lernen, dass er sich nicht Alles erlauben kann. Haben Sie schon mal versucht ihm in seiner hartnäckigsten Phase ein großes Kissen oder eine "Spezial-Kiste" mit weichen Materialien oder Seidenpapier anzubieten, damit er sich Daran abreagieren kann? Oft hilft Das nicht nur bei Wut!- Viel Erfolg und: liebe Gruesse

von Christiane Schuster am 31.07.2001