Frage: Frage

Hallo Frau Ubbens, mein Sohn (dreieinhalb) ist seit einigen Wochen auf TOTALEM Konfrontationskurs. Ich weiß, dass das normal für sein Alter ist, aber langsam habe ich das Gefühl, es wird jeden Tag schlimmer. Hier mal ein paar Beispiele: - Wenn ich das Baby füttere, turnt er grundsätzlich um sie herum, macht Krach, so dass das Füttern nur noch ganz schwer klappt. Wenn ich ihn bitte, aufzuhören, wird es noch schlimmer, wenn ich ihn mir packe und in sein Zimmer bringe, kommt er bockend und heulend wieder raus und das Baby ist ebenso abgelenkt. - Die Kleine geht vor ihm ins Bett, damit er noch eine halbe Stunde "Exklusivzeit" mit mir hat. Ich bitte ihn dann, weil unsere Wohnung sehr hellhörig ist, leise zu sein, aber er ist dann extra laut und sagt, er will ja, dass die Kleine wieder wach wird. - Beim Essen hampelt er herum, steht ganz oft wieder auf, wenn ich ihm sage, er soll sich wieder setzen, sonst ist das Essen beendet, dann setzt er sich, isst ein wenig und steht dann wieder auf. Eine Zeit lang hat es echt gut geklappt und er ist sitzengeblieben bis zum Schluss, aber jetzt scheint er die Grenzen nochmal ganz neu testen zu wollen. - Neuerdings spuckt er mich sogar an! Manchmal, wenn er böse ist, manchmal aus Übermut,... Ich werde dann laut und sage, dass ich das nicht dulde, aber er macht weiter! - Wenn ich ihn abends ins Bett bringe, dann passiert es sehr oft, dass er wieder aufsteht und bockig sagt, er wolle noch nicht schlafen (obwohl er in einer Tour gähnt). Durch diese Spielchen schläft er nachts sowieso nur ca. 9,5-10 Stunden, also doch nicht zu viel? (Mittagsschlaf haben wir schon abgeschafft.) Manchmal spielt er auch still und heimlich in seinem Zimmer und ich merke es erst, wenn ich vorm Schlafengehen noch einmal bei ihm schauen gehen will, ob er noch zugedeckt ist. - Außerdem hat er sich im Kindergarten bei zwei Jungs abgeschaut, die ganze Zeit Quatschwörter zu sagen. Er läuft dann zuhause hinter mir her und sagt: "Mama, du bist ne Frattsche. Mama, Du bist ne Brappsche. Mama, Du bist ne Takksche. Mama, Du..." Das mag jetzt vielleicht lustig klingen, aber ich bin mittlerweile so genervt davon, weil er es nicht ab und zu macht, sondern eigentlich nonstop, sobald er mittags zuhause ist. Ich bin unter der Woche allein mit den beiden, und habe das Gefühl, ich kann bald nicht mehr. Es heißt doch immer, Konsequenzen sollen im Zusammenhang mit dem Fehlverhalten stehen, aber ich weiß jetzt nicht, wie ich in solchen Situationen richtig reagieren soll? Es läuft meistens darauf hinaus, dass ich ankündige, ihm sein Lieblingsspielzeug für einen Tag wegzunehmen, wenn er nicht aufhört. Und das mache ich dann auch. Er kommt dann zu mir und entschuldigt sich (das Auto bekommt er trotzdem nicht vorzeitig wieder). Trotzdem: Er macht das alles immer wieder. Dann bin ich doch irgendwie nicht konsequent genug oder mache irgendwas falsch?

Mitglied inaktiv - 01.06.2015, 14:15



Antwort auf: Frage

Liebe Kastanienbaum, hier ein paar Vorschläge für einen Umgang in beschriebenen Situationen: - Möchten Sie das Baby füttern, darf Ihr Sohn im Nebenraum eine Geschichte von CD hören - Exklusivzeit am Abend: Bücher vorlesen, angekuschelt auf dem Sofa Fotos angucken, Massage - Vor den Mahlzeiten erklären, dass die Mahlzeit ohne weitere Ankündigung beendet ist, sobald er aufsteht. Halten Sie seinen Protest aus, nach wenigen Tagen wird Ihr Sohn verstanden haben, dass es Ihnen ernst ist und er tatsächlich nichts mehr zu essen bekommt. - Er spuckt Sie an oder benutzt ununterbrochen Quatschwörter, dann sagen Sie ihm, dass Sie das nicht möchten und darum den Raum verlassen. Gehen Sie dann auch in ein anderes Zimmer. - Bleiben Sie abends vor der Zimmertür stehen. Geben Sie Ihrem Sohn nicht die Möglichkeit das Zimmer zu verlassen. Bringen Sie ihn sofort wieder in sein Bett zurück, sobald er aufgestanden ist. Nach wenigen Tagen wird Ihr Sohn verinnerlicht haben, dass das Aufstehen keinen erhoften Erfolg hat und liegen bleiben. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 01.06.2015