Einjähriger Frechdachszwerg

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Einjähriger Frechdachszwerg

Guten Tag, mein Sohn ist gerade ein Jahr alt. Im Moment habe ich das Gefühl, er testet seine Grenzen aus, denn er schreit jedesmal völlig hysterisch wenn ihm etwas nicht passt oder gelingt. Er schreit beim waschen, anziehen, Zähne puntzen, das Essen verweigert er fast völlig- da ist ihm gerade panschen wichtiger als essen, er schreit, wenn er sofort auf dem Arm will, wenn er etwas haben will, wenn er........... Eigentlich ist er freundlich, ausgegelichen u interessiert (will auch alles benannt haben, er zeigt und sagt "da" und dann muss ich erklären) und kann sich auch einige Minuten allein beschäftigen. Aber z.Zt. fordert er mich wirklich heraus. Mir fällt es ganz schön schwer dieses laute Kreischen (was auf keinen Fall Trauer oder Schmerz sondern wirklich Wut ist) zu ignorieren. Ab und zu hilft ablenken. Aber ich bin einfach von diesem Kreischen genervt, das sage ich auch dann total genervt und tut mir dann wieder leid- aber es ist nun mal so. Ich glaube auch nicht das es suchen nach Aufmerksamkeit ist, denn ich habe nachmittags viel Zeit für ihn (Spielphasen, aber auch Phasen in denen ich im Raum bin aber was im Haushalt mache). Vormittags gehe ich 2,5 Std. arbeiten- mal wird er von meinen Mann betreut (Schichtdienst) u. mal von einer guten Freundin mit Kind. Ist das eine normale Entwicklungsphase? Wie kann ich mit diesem Schreien umgehen? Kann es damit zusammen hängen, dass er das beim mir so extrem macht, weil ich wieder arbeite (bei meinem Mann ist das nicht so schlimm)? Ist es ein zu großes Durcheinander wenn er mal von einer Freundin u. mal von meinen Mann betreut wird? Vielen Dank :-)

Mitglied inaktiv - 09.02.2009, 20:47



Antwort auf: Einjähriger Frechdachszwerg

Hallo Ratsuchende Ihr Sohn durfte bereits erfahren, dass besonders Sie als seine vertrauteste Bezugsperson umgehend reagieren, wenn er schreit, sich verletzt hat usw. Nun möchte er Ihnen auch mitteilen, dass er wütend ist, handelt wie alle Kleinkinder spontan und kann sich sprachlich noch nicht verständigen/mitteilen. Helfen Sie ihm, indem Sie ihm wiederholte Male in konkreter Situation eine geeignete Möglichkeit anbieten seine Wut rauszulassen. So können Sie ihn z.B. bitten auf ein Kissen oder eine (selbstgefertigte?) Trommel zu schlagen, indem Sie es ihm vormachen mit z.B. folgenden Worten: "Hier kannst du draufhauen um deine Wut rauszulassen" Indem Sie das Kissen bearbeiten, können Sie sich vermutlich auch ein wenig abreagieren. Probieren Sie es einmal aus. Da Kleinkinder besonders gut aus Wiederholungen lernen, werden Sie dennoch viel Geduld haben und stets gleich handeln müssen. Je mehr Sie schimpfen, umso lauter wird Ihr Sohn schreien, da er sich dann immer weniger verstanden, akzeptiert und geliebt fühlen wird.- Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 10.02.2009



Antwort auf: Einjähriger Frechdachszwerg

Hallo, bei meinem Sohn hat dieses Gekreische auch mit einem Jahr begonnen. Und ohne dich erschrecken zu wollen: er ist nun 2 Jahre alt und hat es bis dato jeden Tag getan. Wir haben auch wirklich alles versucht von ignorieren bis schimpfen, von Ablenken bis andere Wutauslasser anbieten. Nix hat geholfen! Es gibt Phasen (leider nur kurze) da kreischt er vielleicht nur 2 mal am Tag, aber es gibt auch Phasen (und die dauern sooo lang...) da kreischt er unzählbar wegen jeder Kleinigkeit. Und das Schlimme, nix hilft dagegen. Er hört einfach nicht auf, ist so derart resistent gegen jegliche Gegenmaßnahmen. Meine hoffnungsvolle Aussage zu meinem Mann, wenn unsere Nerven mal wieder brach liegen ist immer: Mit 18 hat er das Kreischen bestimmt aufgehört...

Mitglied inaktiv - 10.02.2009, 20:15