Ängstliches Kind

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Ängstliches Kind

Meine Kleine ist 18 Monate alt und eigentlich seit ihrer Geburt ein superängstliches Kind. In den Krabbel/Spielgruppen klebt sie immer nur an mir und will nicht zu den anderen Kindern. Auch wenn sie jemand anspricht oder eines der Kinder auf sie zukommt, hüpft sie mir fast auf den Arm und fängt an zu heulen. Alleine lassen kann ich sie da schon garnicht, sonst bricht sie in hysterisches Gebrüll aus. Das ist eigentlich immer so. Ich kann mich nicht von ihr entfernen...Zu Hause ist sie ein Feger und nicht wieder zu erkennen - sind wir woanders, habe ich Zucker in der Tasche ;-) und sie weicht mir nicht von der Seite. Das ist manchmal sehr sehr anstrengend. Wir gehen viel raus und pflegen den Kontakt zu anderen Kindern. Trotzdem. Der Kinderarzt ( der eigentlich auch nur mit hysterischem Geschrei begrüßt wird) meint, das legt sich irgendwann. Nur " irgendwann" ist ein sehr dehnbarer Begriff. Wir erwarten im Sommer unser zweites Kind und ich möchte Ihr helfen, ein wenig selbstbewußter zu werden. Sie steht sich manchmal mit ihrer Angst selber im Weg. Mit einem neuen Baby wird das ganze vielleicht noch mehr Ängste fördern, oder?

Mitglied inaktiv - 07.04.2004, 14:09



Antwort auf: Ängstliches Kind

Hallo Ratsuchende Vermutlich wird Ihre Tochter nicht ängstlich sein, sondern sich "nur" außerhalb Ihrer Nähe unsicher fühlen. Helfen Sie ihr, indem Sie sich in der Spielgruppe am Spiel Ihrer Tochter beteiligen, evtl. ein 2.Kind zum Mitspielen anregen und die jeweiligen Stärken der Kinder lobend hervorheben. Ebenso rate ich Ihnen, hin und wieder ein ca. gleichaltriges Kind -evtl. mit Mutter- zu sich nach Hause einzuladen, da Ihre Tochter in gewohnter Umgebung viel leichter und entsprechend mutiger Kontakte zu knüpfen lernt. Es wird nicht lange dauern, bis Sie mal neben den beiden Kindern sitzen können ohne direkt an der konkret vorgeschlagenen Beschäftigung teilzunehmen. Sie stärken auf diese Weise das Selbstwertgefühl Ihrer Tochter, was ganz bestimmt mit der Geburt Ihres 2.Kindes noch gefördert wird, wenn Sie ihr dann zeigen, wie stolz Sie auf Ihre "große und schon recht selbständige" Tochter sind. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 08.04.2004



Antwort auf: Ängstliches Kind

Hallo Mimu, Dein Beitrag erinnert mich an unseren jetzt 15 Monate alten Sohn. Er war bis vor ein/zwei MOnaten genau so. Ich bin zwei mal die Woche in Spielgruppen gegangen (mache ich immer noch), damit er seine Scheu mal durch Gewöhnung verliert. Manchmal klebte er die ganzen 2 Stunden nur auf meinem Schoss, während alle anderen Kinder sich auf das Spielzeug stürzten. Den RAum ohne ihn verlassen? - Unmöglich. Und auf einmal entdeckt er immer mehr die Welt, löst sich und läuft mir sogar weg. Hätte ich vor ein paar Wochen für undenkbar gehalten. Ich habe vor allem gelernt, ihn so zu nehmen wie er ist. Wenn er sich nur an mich geklettet hat, dann habe ich ihn halt erstmal gelassen (obwohl mir das oftmals auf den Keks ging ehrlich gesagt)und ihn später vorsichtig zum Spielen angeregt. Jedes Kind hat seinen eigenen Charakter. Er wird nie der super-forsche Typ werden. Aber seine Neugier siegt auf einmal immer mehr. Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 14.04.2004, 21:14