2. Kind

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: 2. Kind

Liebe Frau Schuster, ich habe eine vor 4 Tagen mein 2. Kind bekommen. Mein Großer ist 2 Jahre alt. Wie kann ich ihm am besten beibringen, daß das Baby ein Baby ist und daß es nun für immer dabei sein wird. sein erster Kontakt (außer im KH) war der, daß beide Kinder auf dem Arm waren und der Große das Baby weggeschoben hat. Was ich ja verstehen kann. Aber ich habe Angst, daß er zu grob werden könnte oder das er ständig Spielzeug in die Wiege schmeißt etc. Er ist ein sehr lebhaftes Kind. Mache ich mir vielleicht zu viele Gedanken darum? Vielen Dank im voraus. Micaela

Mitglied inaktiv - 30.07.2001, 21:05



Antwort auf: 2. Kind

Hallo Micaela Beziehen Sie Ihren Sohn so weit es geht in die Babypflege mit ein, ohne ihm die Rolle des Babysitters zu überlassen. Wecken Sie in ihm den Stolz, der große Bruder sein zu dürfen, der schon so viel mehr kann als ein hilfloses Baby, das immer die Hilfe der Mutter braucht. Betonen Sie ihm gegenüber ganz bewußt Dinge, die das Baby noch nicht kann. So kann er schon trinken wie die Großen, allein laufen, usw. Geben Sie ihm das Gefühl Ihr "Partner" zu sein, indem Sie ihn bitten, Baby`s Badewasser zu prüfen oder ihn um Rat fragen, was es für einen Nachtisch geben soll, welchen Strampler dem Baby angezogen werden soll, welche Bilder im Kinderzimmer aufgehängt werden können, u.V.m. Nehmen Sie sich ganz bewußt ein Mal am Tag ausschließlich Zeit für den "Großen". (wenn das Baby schläft?) Reden Sie mit ihm darüber und überlassen Sie ihm in dieser Zeit die Rolle des "Bestimmers". Versuchen Sie darauf zu achten, dass Freunde und Bekannte eher Ihrem Sohn als dem Baby Etwas mitbringen oder gleichen Sie diese Geschenke mit etwas Besonderem aus. Falls Sie einen Partner haben, kann er sich in nächster Zeit besonders mit Ihrem Sohn beschäftigen, was sicherlich nicht nur dem Kind Recht sein wird.- Ihr Sohn muß erkennen können, dass nun zwar ein Baby da ist, mit dem er den Mittelpunkt der Familie teilen muß; dass er aber genau so geliebt und akzeptiert wird wie vor der Geburt seines Geschwisters. Nehmen Sie ihn lieber einmal zuviel als zu wenig in den Arm und vermeiden Sie möglichst zu schimpfen. Alles Gute und: bis bald?

von Christiane Schuster am 31.07.2001