Frage: Zweifel an Liebe der Eltern

Tochter(knapp 4)fragt seit kurzem bei Auseinandersetzungen häufig„Hast du mich denn jetzt garnicht mehr lieb?“ Sage ihr dann,dass ich sie sehr lieb habe und erkläre, dass sich durch einen Streit an der Liebe nichts ändert. Woher kommen solche Gedanken? Wächst liebevoll in intakter Partnerschaft mit engagiertem Vater auf. Nie schreien lassen, ständig getragen, Familienbett., LZS. Kiga seit knapp 1 Jahr für 3 Std. mit sanfter Eingewöhnung. Geht aber nicht sehr gerne hin. Erz. unterbesetzt und unmotiviert. Bin in 30 ssw. Freut sich aufs Baby. Ist „brav“, wild, fröhlich,lacht fast den ganzen Tag, aber auch nachdenklich. Tod, Krieg, Armut etc. beschäftigen sie sehr. Selbstbewusst, kaum schüchtern, knüpft schnell Kontakt. Entschuldigt sich seit kurzem übermäßig und sehr bedrückt, wenn ihr ein Mißgeschick passiert. „Tut mir so leid, war keine Absicht. Beim nächsten Mal passe ich besser auf. Das verspreche ich!“Obwohl wir kaum schimpfen, fast immer ruhig erklären.

von Tine1 am 01.07.2013, 07:07



Antwort auf: Zweifel an Liebe der Eltern

Hallo, Ihre Tochter ist jetzt 4 Jahre alt und hat es verstanden, dass Gefühle das eigentlich Band sind, dass Menschen zusammenhält. Bis dahin empfinden die Kinder zwar ihre Gefühle und drücken sie auch immer differenzierter aus, aber sie verstehen noch nicht die einzelnen Gefühlsqualitäten, und sie verstehen noch nicht, was ihre Gefühle bei dem anderen für Auswirkungen haben. So ist Ihrer Tochter jetzt bewusst, dass es Liebe ist, was z.B. innerhalb von positiven Aussagen über den anderen ausgetauscht wird. Sagen Sie Negatives über sie aus befürchtet sie, Sie liebten sie nicht mehr. Nicht mehr geliebt zu werden, bedeutet aber für ein Kind einen immensen Verlust. Also fragt sie ängstlich danach. Es ist richtig, ihr dann zu erklären, dass eine Streit keinesfalls einen Liebesverlust hervorruft. Es ist daher völlig falsch, mit der Androhung von Liebesverlust erzieherischen Druck auszuüben. Auch das sinnieren über dramatische Geschehnisse in der Welt nimmt jetzt ihren Anfang, vor allem bei intelligenten und sensiblen Kindern. All das hat mit der Erwerb der Empathie zu tun und ist nun immer häufiger ein Begleiter kindlichen Hinterfragens. In denselben Bereich fällt das Sich-entschuldigen, wobei es in diesem Stadium -genau wie es Ihre Tochter ausdrückt- darauf ankommt, Wiedergutmachung zu üben und Besserung zu geloben. Erst mit dem Einsetzen von Vernunft kann das Kind sich auch vorher kontrollieren und zurückhalten und den Fehler gar nicht erst begehen (Unterlassung). Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 01.07.2013



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