Hallo Herr Posth!
Gibt es eine "Richtlinie" was beim Kleinkind beim Thema einschlafen "normal" ist? Unsere Tochter (18 Mon.) wird müde ins Bett gelegt wo sie meist über eine Stunde quengelt, schreit, wurstelt...bis sie einschläft. Sitze am Bett und sie spielt mit meiner Hand, sonst mache ich nichts, habe das Gefühl, daß alles aufregt.
Wenn man sie rausnimmt auf den Arm ist es nicht besser, auch gemeinsam im Ehebett nicht. Nachts gleiches Problem, wenn sie aufwacht schafft sie's nicht wieder einzuschlafen, obwohl sie will, über gut ein bis oft drei Stunden. Leiden alle ziemlich, auch der große Bruder der wach wird. Unsre Abende sind ruhig.
Haben sie für uns a) eine Strategie bzw. b) einen sinnvollen Buchtipp um ihre "Gebahren" besser zu verstehen?
Tags ist unsere Tochter sehr ausgeglichen, aktiv und fröhlich. Ich denke, daß sie nicht zuviel schläft (nachts etwa 11h, tags 1-1,5h).
Danke!
Mitglied inaktiv - 28.11.2011, 10:15
Antwort auf:
Wie können wir das Schlafproblem lösen?
Hallo, das Einschlafen eines Menschen ist so individuell wie
das Wachsein. Richtlinien oder Normen gibt es da nicht, es sei denn man konstruiert sich irgendetwas, dass dann nicht besser als die Bezeichnung: der oder das eine ist normal und der oder das andere nicht. Aber jedes Kind hat sein bestimmtes Einschlafmuster. Und gerade bei Kleinkindern spielt das Ritual beim Einschlafen eine entscheidende Rolle. Das Einschlafen bedeutet für das Kind, sich in Sicherheit begeben, für die Zeit, in der es sich nicht schützen kann. Daher braucht es viel Urvertrauen in seine Bezugspersonen, um entspannt zu sein.
Aber Einschlafen hat auch rein körperliche Komponente. Und die Müdigkeit spielt natürlich eine Rolle. Das heißt, der Einschlafzeitpunkt muss gut überdacht sein. Je müder das Kind ist, desto schneller schläft es ein, wenn es liebevoll begleitet wird. Vielleicht stimmt bei Ihnen ja der Schlafzeitpunkt noch nicht richtig.
Ein guter Buchtipp ist "Ich will bei euch schlafen" von Sibylle Lüpold. Es ist ein gute Zusammenfassung von allen Aspekten zur Schlaffrage in der frühen Kindheit. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 02.12.2011