Frage: Vom Umgang mit dem Nichtläufer

Hallo, unser Kleiner ist nun fast 20 Monate und läuft noch nicht frei. Der Kinderarzt und auch die Krankengymnastin sagen, es sei alles in Ordnung. Er ist ein sehr feinfühliges, sensibles Kind und ihm fehlt wohl lediglich noch der Mut. Nun bekomme ich von zahlreichen Seiten den gut gemeinten Tipp, ihn nicht sofort zu heben und zu tragen. Ich soll ihn einfach mal zappeln lassen, ruhig brüllen lassen, damit er von selbst auf die Beine kommt und dort hin läuft, wo er hin will. Er hat sich, so die Meinung vieler, bereits daran gewöhnt, dass er überall hingetragen wird. Warum also laufen? Abgesehen davon, dass ich ihn gar nicht dauernd trage, bin ich noch nicht davon überzeugt, dass diese Vorgehensweise richtig ist. Ich würde damit Druck auf ihn ausüben und ihn Frustrationen aussetzen - und genau das ist doch bei einem sensiblen Kind grundverkehrt, oder? Ich bin unsicher. Niki

Mitglied inaktiv - 03.05.2005, 06:46



Antwort auf: Vom Umgang mit dem Nichtläufer

Liebe Niki, das Gerücht von der Faulheit mancher Kinder, die nicht laufen wollen, nicht alleine essen oder sich nicht an-und ausziehen hält sich hartnäckig. Aber meiner Auffassung nach gibt es diese Kinder nicht. Was wie Faulheit auf uns Erwachsene wirkt, ist in Wirklichkeit irgendein Entwicklungwsproblem, das wir aber nicht verstanden haben. Überstarke Anhänglichkeit oder Angst vor dem Fallen könnten Entwicklungsprobleme in der Motorik auslösen. Hier wäre es ratsam, die Loslösung zu fördern (Stichwort "Loslösung"!) oder die Motorik anspornen. Dazu hocken sich Mutter und Vater gegenüber in kurzem Abstand. Das Kind darf nun hin und herlaufen soviel es Lust hat und wird mimisch und verbal in seinem Tun bestärkt. Nun wird der Abstand mit jedem Mal ein wenig vergrößert und das Spiel wiederholt. Sind die motorischen Voraussetzungen vorhanden, kommt jedes ängstliche Kind auf diese Weise ans Laufen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.05.2005



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