Frage: Umgang mit dem Baby

Guten Morgen Herr Dr. Posth, leider leide ich seit der Geburt meines nun fast achmonatigen Sohnes an einer Wochenbettdepression, in deren Zuge es leider auch zu Überforderungssituationen kam. So habe ich meinen Sohn nicht immer sanft behandelt, zum Beispiel etwas schneller zwischen den Achseln gewiegt (im Alter von zwei Wochen, Köpfchen allerdings gestützt), etwas schwungvoller bzw. schneller ins Bettchen gelegt oder auch fest an mich gedrückt. Nun mache ich mir Sorgen, dass ich ihm damit Gewalt angetan habe. Er hat meines Erachtens dabei keine Schmerzen erlitten oder körperliche Schäden davongetragen, und trotzdem mache ich mir meine Gedanken. Was meinen Sie, habe ich mich strafbar gemacht? Ähnlich geht es mir auch mit dem Umstand, dass er phasenweise zu Überstreckungen geneigt hat - auch in meinem Arm. Damit er nicht nach unten kippen konnte, musste ich entsprechend mit meinem Arm etwas Gegendruck ausüben. Fällt dies auch schon unter Gewalt? Vielen herzlichen Dank! Tine

von tine811 am 21.05.2012, 07:46



Antwort auf: Umgang mit dem Baby

Liebe Tina, zunächst einmal sollten Sie Ihre Stimmungen und Ihr Befinden mit einer Therapeutin oder einem Therapeuten besprechen, wenn nicht schon geschehen. Depression ist eine ernst zu nehmende Störung im seelischen Gefüge und immer ein Risiko für die Mutter-Kind-Beziehung. Schon allein die Tatsache, dass sie jetzt anfangen an sich zu zweifeln und sich selbst eines zu wenig einfühlsamen Umgangs mit Ihrem Sohn verdächtigen zeigt, wie wichtig für sie eine kompetente Behandlung ist. Das, was Sie geschildert haben, reicht aber auf jeden Fall nicht aus, um von Gewaltanwendung zu sprechen. Besonders liebevoll ist der Umgang so allerdings auch nicht. Die Säuglinge nehmen die Dinge so hin wie sie kommen und sind sich auch eines Mangels erst einmal nicht bewusst. Nur wenn sie Angst haben, Schmerzen ertragen müssen oder es ihnen an Nahrung fehlt, fangen sie an zu weinen oder gleich zu schreien. Dadurch wird dann der Mangel jedem offenkundig. Wie war das denn mit dem Schreien ihres Sohnes? Im tolerablen Bereich oder doch deutlich verstärkt? Sie können mir ja gerne noch einmal schreiben und mir auch sagen, ob Sie eine gute Behandlung haben oder nicht. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 23.05.2012



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