Hallo Herr Posth, mein Sohn ist 23 Monate alt und ein ziemlich aufgewecktes, lebhaftes und freundliches Kerlchen. Er kuschelt gerne, möchte gerne mit Mama oder Papa spielen, singen, Bücher anschauen. Fragt viel und ist an (fast) allem interessiert. Wir versuchen, möglichst viel Zeit sinnvoll mit ihm zu gestalten. Er geht, mein Mann und ich berufstätig sind, tagsüber in eine Kita, die er sehr gerne besucht und die sehr gute Arbeit leistet. Er probiert alles aus, auch die Grenzen, die wir ihm setzen. Meist hilft bei ihm, wenn man ihn liebevoll aber bestimmt vom Objekt seiner Handlung wegführt (nach einiger Wiederholung). Er kann dann auch bestätigen, dass etwas nicht erlaubt ist („Mama, nein, nein“) und unterlässt dann auch diese Handlung, wenn man nochmals bestätigt, dass das nicht erlaubt ist (z.B. Blätter vom Benjamini-Baum abzureißen). Ansonsten ist er ein sehr friedliches Kind, auch anderen Kindern gegenüber. Seit ca. zwei Wochen jedoch verhält er sich beim Wickeln zunehmend aggressiv. Er fängt an zu treten. Wenn ich ihn dann ermahne, das zu lassen, grinst er und tritt weiter. Ich habe ihn dann anfangs auf dem Boden abgesetzt und bin kurz aus dem Zimmer (ca. 15-20 sek.). Damit war das Treten erledigt – bis zum nächsten Wickeln. Nach ca. 3 Tagen hat das aus dem Zimmer gehen und kurz allein lassen nicht mehr gewirkt. Ich hab´ ihm versucht klar zu machen, dass mit sein Treten weh tut und mich das traurig macht. Auf die Frage: Hörst du jetzt auf?“ antwortete er immer mit ja, um dann weiterzutreten. An einem Tag war ich dann so sauer auf ihn, dass ich das Wickeln meinem Mann überlassen habe. Beim nächsten Wickeln ging das trotzdem weiter. Ich habe mich dann entschlossen, ihm einfach die Füße festzuhalten (natürlich ohne ihm weh zu tun) und seine Versuche zu treten zu ignorieren bzw. damit zu kommentieren, dass wenn er nicht mit dem Treten aufhöre, ich ihn festhalten und so umpacken müsse. Daraufhin hat er zwar versucht, sich meinem Griff zu entwinden und etwas gemault. Zu meiner Überraschung hat das geholfen. Seitdem tritt er nicht mehr – außer, wenn er sehr müde ist, wie heute. Jetzt meine Frage: Welchen Grund hat sein plötzlich aggressives Verhalten uns gegenüber? Will er provozieren oder nur unsere Reaktionen austesten? Ich habe ihren Artikel über das Trotzverhalten gelesen, aber so ganz konnte ich das Verhalten nicht einordnen. Wie würden Sie das bewerten? Waren unsere Reaktionen angemessen? Über eine Antwort freut sich Amy
Mitglied inaktiv - 25.10.2010, 07:37