Frage: Trauma nach Krankenhaus und Kiga

Jonas (4,5 Jahre) ist eigentlich ein ausgeglichenes, fröhliches Kind, das eine stabile emotonale Beziehung zu mir u. meinem Mann hat. Loslösung war kein Problem, Trennungsängste gab es bisher nie. Vor kurzem musste er für zwei Tage ins Krankenhaus. Ich war die ganze Zeit bei ihm, trotzdem erlebte er diese Zeit wohl als traumatisch, da die Ärzte einige Untersuchungen gegen seinen Willen und mit sanfter Gewalt durchführten, während er sich verzweifelt wehrte. Seitdem hat er eine gewisse Trennungsangst. Ich muss in ständiger Reichweite sein. Er reagiert sehr sensibel auf jede Form von Ermahnung u. weint schnell. Mein Mann u. ich versuchen, ihm jetzt die größtmögliche Geborgenheit zu geben. Ausgerechnet nun sollte er eigentlich in den privaten Kiga kommen, auf dessen Warteliste wir stehen. Es ist eine "Jetzt oder nie-Chance", aber J. will partout nicht u. wir wollen ihn nicht zwingen. Was ist besser: noch ein Jahr ganz ohne Kiga oder die Eingewöhnung in dieser hochsensiblen Phase?

Mitglied inaktiv - 10.11.2008, 12:33



Antwort auf: Trauma nach Krankenhaus und Kiga

Hallo, mit 4 1/2 Jahren ist es eigentlich "höchste Zeit" für den Ki-ga. Noch ein ganzes Jahr warten hieße, die Ki-ga-zeit auf ein gutes halbes Jahr zusammen zu schrumpfen. Empfehlenswert ist das sicher nicht. So ein "Krankenhaustrauma" ist bei verständnisvollem Umgang zu Hause auch gut in den Griff zu bekommen. Wenn der Ki-ga bereit ist, mit Ihnen zusammen die sanfte Ablösung zu praktizieren, sehe ich kein Problem in der Aufnahme auch zum jetzigen Zeitpunkt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.11.2008



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